Der neuen Prognose zufolge verteilt sich der Wohnraumbedarf regional höchst unterschiedlich.
Quelle: dpa
Wohnungsneubaubedarfe 2023 bis 2030 pro Jahr
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Vor allem in Berlin und München fehlen Wohnungen
In den sieben größten Städten – Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main, Stuttgart, Köln und Düsseldorf – liegt der Bedarf zusammen bei jährlich 60.000 neuen Wohnungen, so das BBSR weiter. In Berlin gefolgt von München seien die Bedarfe in absoluten Zahlen am größten.
Bezogen auf die 400 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland ist der Handlungsdruck vor allem im Süden groß. Ganz vorne liegt die Stadt Landshut mit einem jährlichen Bedarf von 87 Wohnungen je 10.000 Einwohner.
Ist dieses einzigartige Konzept in München eine mögliche Antwort auf die Wohnungsnot? Der Bedarf an Zimmern für wenig Geld ist jedenfalls groß.06.02.2025 | 1:48 min
Es folgen Regensburg (83), Kempten im Allgäu (77), Memmingen (75) und München (74). Der Schnitt in Deutschland liegt bei einem jährlichen Bedarf von 38 Wohnungen je 10.000 Einwohner. Ganz hinten liegt der Kreis Weimarer Land (5) sowie Altmarkkreis Salzwedel, Börde, Saale-Holzlandkreis und Saalekreis (je 6).
Jährlich benötigte Wohnungen in den sieben größten deutschen Städten
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Rund zwei Millionen Wohnungen in Deutschland stehen leer
„Die Zahl der Haushalte wird unserer Prognose zufolge bis 2030 um 1,3 Prozent auf 42,6 Millionen wachsen“, sagte BBSR- Expertin Anna Maria Müther mit Blick auf die Alterung der Bevölkerung und mehr Single-Haushalte.
Neue Wohnungen müssen vor allem in den wachstumsstarken Großstädten und ihrem Umland entstehen.
Anna Maria Müther, BBSR- Expertin
„Im Fokus stehen dabei Miet- und Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern. In vielen ländlichen Regionen ist der Neubaubedarf dagegen moderat“, so Müther.
Auch Zahlen des „Verbände-Bündnisses soziales Wohnen“ zeigen: Es braucht bis 2030 jährlich mindestens 210.000 neue Sozialwohnungen. 05.02.2025 | 1:31 min
In strukturschwachen Landkreisen mit abnehmender Bevölkerungszahl gehe es eher darum, den Wohnungsbestand modern zu halten. Insgesamt würden in Deutschland rund zwei Millionen Wohnungen leer stehen.
Ein Sprecher des Bauministeriums sagte auf Anfrage, die Studie sorge für Transparenz. „Mit Hilfe der unabhängigen Prognose der Wohnungsneubaubedarfe hat die Bundesregierung nun endlich die Möglichkeit, die Zielgenauigkeit ihrer Wohnungsbaupolitik weiter zu erhöhen.“
Bezahlbarer Wohnraum müsse dort entstehen, wo er gebraucht werde. „Ein entscheidendes Mittel ist hierbei der soziale Wohnungsbau, der seit 2022 wieder massiv gefördert wird.“
Wenige Wohnungen, hohe Nachfrage – kurzfristig sei dem Problem nur mit staatlichen Förderprogrammen zu begegnen, so Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie.06.02.2025 | 4:53 min
Kleine Wohnungen sind gefragt
Die Rahmenbedingungen am Bau hätten sich in den vergangenen Monaten verbessert und die Zahl der Baugenehmigungen sei im Januar 2025 zum zweiten Mal in Folge deutlich gestiegen.
Dies stimmt zuversichtlich, dass der errechnete Neubaubedarf in der kommenden Legislaturperiode erreicht werden kann.
Sprecher des Bauministeriums
BBSR-Experte Matthias Waltersbacher zufolge ist der Bedarf an kleinen Wohnungen mit ein bis zwei Zimmern und rund 50 Quadratmetern sehr hoch, für größere Familien fehlten aber auch passende Objekte.
Außerdem seien günstige Wohnungen selten, auch kleinere Wohnungen in Großstädten seien selten unter 1.000 Euro zu bekommen bei Neubauvermietungen von 16 bis 20 Euro pro Quadratmeter. Grundsätzlich gebe es ausreichend Flächen für Neubauprojekte, die Kommunen müssten aber auch an sie rankommen.
Quelle: dpa
Quelle: Reuters