Bill Gates ist der Mann hinter Microsoft: Vor 25 Jahren stellte er Windows 2000 vor.
Quelle: dpa
Ein Blick auf die noch eingeschweißte Verpackung – ja, es gab eine echte Verpackung – zeigt, was damals unter der „Haube“ stecken musste:
Windows 2000 erschien in einer Zeit, in der jede Verbindung zum Internet Geld kostete und auch die Verpackung vor den „anfallenden Gebühren“ warnte, sollte man online gehen.
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Start mit 63.000 Fehlern – Entwicklerchef tobte
Die Veröffentlichung von Microsofts neuestem Flaggschiff wurde immer wieder verschoben. Eigentlich sollte die 2000er Version von Windows schon vor dem Jahrtausendwechsel erscheinen, aber der Softwareriese bekam einige Anpassungen für die professionelle Nutzung nicht in den Griff. Die erste Version enthielt laut einem geheimen, internen Papier mindestens 63.000 Fehler.
Entsprechend verärgert war der damalige Windows-Entwicklerchef Marc Lucovsky, der laut ZDNet in dem Firmenpapier auf die Fehler in der ersten Version einging. In einem Schreiben an seine Programmierer fragt er:
Wie viele Kunden würden wohl 500 Dollar ausgeben für ein Stück Software, das 63.000 mögliche Fehler ausweist?
Marc Lucovsky, Windows-Entwicklerchef im Jahr 2000
Von den im Ganzen mehr als 65.000 Stellen im Quellcode, die dringend bearbeitet werden müssten, so Lucovsky damals, könne es in 28.000 Fällen tatsächlich zu Fehlern kommen. Der Rest seien „unfertige Arbeit“ und „verdrängte Probleme“. Dabei sollte Windows 2000 erstmals die Errungenschaften aus der Heimnutzung ins Profilager überführen. Das war wohl schwieriger als gedacht.
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Ein Betriebssystem, das richtig Geld kostete
Windows 2000 basierte auf einer Entwicklungsschiene, die das Unternehmen „New Technology“ nannte – in Fachkreisen „Windows NT“. Eine Entwicklung, die ihren Preis hatte: 800 D-Mark kostete die Lizenz in Deutschland.
Dafür bekam der User erstmals einen langen und komplizierten Lizenz-Schlüssel, der nicht mehr online geprüft werden musste. Man konnte also sofort loslegen. Das sprach sich herum – auch unter Privatanwendern, für die das Betriebssystem eigentlich gar nicht gedacht war.
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Plug und Play der frühen Stunde
Windows 2000 konnte viele externe Geräte direkt nutzen. Das System brauchte nur wenige zusätzliche Treiber. Das machte es auch für Laptop-Nutzer interessant – tragbare Computer, die zu der Zeit noch an Reise-Schreibmaschinen erinnerten.
Windows 2000 machte mobiles Arbeiten erstmals komfortabel möglich. Auch, weil das System kompatibel zu den Systemen in der Firma war. Das alles, bevor die Bezeichnung Home-Office in aller Munde war.
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Erstes Update nach nur drei Monaten
Wohl auch deshalb nannte Microsoft sein Betriebssystem „Windows 2000 Professional“ – eine Home-Version wie später bei Windows XP gab es nicht. Der Zusatz änderte aber nichts an den Problemen des Betriebssystems.
Bereits im August – also fünf Monate nach dem offiziellen Marktstart – brachte Microsoft den ersten Service Pack auf den Markt. Es folgten noch 3 weitere große Updates. Wie damals üblich mussten die Nutzer die Service-Packs von CD oder DVD installieren. Ein Upgrade übers Netz war zwar möglich, aber dauerte.
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Windows 2000: Verkaufsschlager mit vielen Korrekturen
Nach vier Service-Packs und Zehntausenden korrigierten Fehlern entwickelte sich Windows 2000 zu einem echten Verkaufsschlager. Elf Jahre lang war das Betriebssystem weltweit im Einsatz und überlebte trotz Windows XP, Vista und sogar noch ein wenig Windows 7.
Als der Support am 13. Juli 2010 offiziell endete, hatten Microsofts Betriebssysteme einen Marktanteil von 92 Prozent, heute sind es 74 Prozent.
Quelle: dpa