Nach einem schwachen Vorjahr ist Volkswagen auch 2025 mit einem Gewinneinbruch gestartet. Im ersten Quartal ging der Gewinn im Jahresvergleich um knapp 41 Prozent zurück.30.04.2025 | 0:29 min
Volkswagen ist nach dem schwachen Vorjahr auch 2025 mit einem Gewinneinbruch gestartet. Unter dem Strich ging der Gewinn von Europas größtem Autobauer im ersten Quartal im Jahresvergleich um knapp 41 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen in Wolfsburg mitteilte.
Neben bereits bekannten milliardenschweren Sonderbelastungen fiel auch negativ ins Gewicht, dass der Konzern auf dem wichtigen Markt China mit seinen dortigen Gemeinschaftsunternehmen erneut spürbar weniger verdiente. Mit seinen Batteriegeschäften fuhr VW einen höheren Verlust ein. Der Konzernumsatz stieg hingegen um knapp drei Prozent auf 77,6 Milliarden Euro.
Das Volkswagen-Werk in Xinjiang wird verkauft – das gab VW im November bekannt.
Quelle: dpa / Johannes Neudecker
Volkswagen hatte schon vorläufige Zahlen zum Tagesgeschäft vorgelegt. Sonderprobleme wie CO2-Rückstellungen in Europa, der Umbau bei der Softwaretochter Cariad sowie Rücklagen für den Dieselskandal sorgten für Sonderkosten von rund 1,1 Milliarden Euro und ließen das operative Ergebnis so um rund 37 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro absacken. Im ersten Quartal 2024 waren es noch 4,6 Milliarden Euro.
Unsicherheit durch Trump-Zölle bei VW
Die Jahresprognose bestätigte der Konzern – jedoch enthält sie weiter keine Zolleffekte der Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Seit April gelten auf Auto-Einfuhren in die USA zusätzliche Abgaben von 25 Prozent, im Mai sollen Zölle auch für Autoteile folgen. Volkswagen warnte – wie andere Hersteller – vor den möglichen Folgen. Trump kündigte jedoch jüngst an, die Sonderzölle teilweise abzumildern, insbesondere für Hersteller mit Produktion in den USA. Arno Antlitz, Finanzchef der Volkswagen Group, sagte der Mitteilung zufolge:
Wie erwartet, ist der Volkswagen-Konzern mit gemischten Ergebnissen ins Geschäftsjahr gestartet.
„
Arno Antlitz, Finanzchef der Volkswagen Group
„Unsere Autos kommen sehr gut bei unseren Kunden an. Der Auftragseingang in Westeuropa ist deutlich gestiegen, und unsere Auftragsbücher füllen sich schnell.“ Der Absatz von E-Autos habe sich in Westeuropa deutlich erhöht.
Mit eigens für den chinesischen Markt gebauten E-Autos wollen deutsche Hersteller ihren Absatz in China ankurbeln. ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer ordnet diese Strategie ein.23.04.2025 | 1:12 min
Mercedes gibt keine Prognose
Antlitz betonte, dass sich der Konzern angesichts der weltweit unsicheren ökonomischen Rahmenbedingungen auf die Faktoren konzentrieren müsse, die er selbst beeinflussen könne. „Das heißt: Zu unserem starken Angebot an Fahrzeugen müssen wir eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur sicherstellen, damit wir auch in einer sich schnell verändernden Welt erfolgreich bleiben“, so Antlitz.
Auslieferungen des VW-Konzerns nach Marke
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Im Gegensatz zu Volkswagen hat der Konkurrent Mercedes-Benz keine konkrete Prognose für das Gesamtjahr abgegeben. Grund dafür sei das „Hin und Her in der Zollpolitik“ der USA, das eine verlässliche Einschätzung der Geschäftsentwicklung erschwere.
Volkswagen hingegen hält an seiner Jahresprognose fest, erwartet jedoch, dass Umsatzrendite, Cashflow und Nettoliquidität eher am unteren Ende der Prognosespanne liegen werden.
Kurs deutscher Hersteller
:Doch wieder mehr China-Risiko der Autobranche?
Noch vor Kurzem wollten Europa und vor allem Deutschland unabhängiger von China werden. In Shanghai zeigen sich deutsche Autobauer nun betont offen für eine engere Zusammenarbeit.