Frank Werneke kritisiert die Reformpläne von Schwarz-Rot für die Arbeitszeit von Beschäftigten.
Quelle: dpa
Die Belastung wird unerträglich.
Frank Werneke, Verdi-Chef
Schwarz-Rot will laut Koalitionsvertrag die Möglichkeit einer wöchentlichen anstatt einer täglichen Höchstarbeitszeit schaffen. Standards im Arbeitsschutz und die geltenden Ruhezeitregelungen sollen beibehalten werden.
Am Tag der Arbeit fordern Demonstrierende bundesweit bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn. Verdi-Chef Werneke warnt vor einer Reform der Höchstarbeitszeit durch Union und SPD.01.05.2025 | 0:26 min
Verdi: In Deutschland wird nicht zu wenig gearbeitet
Der Acht-Stunden-Tag gilt seit 1918 in Deutschland. Im Arbeitszeitgesetz heißt es heute: „Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten.“ Nur in Ausnahmen sind zehn Stunden pro Tag möglich.
Werneke warnte, dass „unter dem Deckmantel angeblichen Bürokratieabbaus“ der Sozialstaat und Schutzrechte angegriffen würden. Dies sei etwa beim Arbeitszeitgesetz der Fall. In Deutschland werde nicht zu wenig gearbeitet.
Die Beschäftigten schieben 600 Millionen Überstunden vor sich her und können sie wegen der Arbeitsbelastung nicht abbauen.
Frank Werneke, Verdi-Chef
DGB-Chefin kritisiert Pläne von Schwarz-Rot
Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi fordert von der künftigen Bundesregierung einen Wachstumsimpuls und eine Absage an weitere Belastungen der Arbeitnehmer. Auch sie kritisierte die von Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbarte Änderung des Arbeitszeitgesetzes auf der zentralen DGB-Kundgebung zum Tag der Arbeit in Chemnitz deutlich.
Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Chemnitz.
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„Schluss mit dem Gequatsche, dass die Menschen blau machen, faul sind, dass sie einfach mehr arbeiten müssten. Und deshalb sagen wir auch ganz klar: Wir wollen Acht-Stunden-Tag statt Hamsterrad.“
Und deswegen: Hände weg vom Arbeitszeitgesetz.
Yasmin Fahimi, DGB-Vorsitzende
Millionen Überstunden – viele davon seien unbezahlt – zeigten, wie groß der Druck auf die Beschäftigten schon jetzt sei. Und wer unbezahlt mehr arbeite, dem werde damit ein Teil seines Lohns gestrichen. Das Arbeitszeitgesetz solle vor Überforderung schützen. Schon jetzt könnten danach aber bis zu 60 Stunden in der Woche gearbeitet werden.
„Solidarität wirkt. Der Kampf für gute Arbeit gewinnt an Zulauf, vor allem bei jungen Ostdeutschen“. Dort liege der Lohn noch immer 19 Prozent unter dem Westniveau, sagt DGB-Chefin Yasmin Fahimi.30.04.2025 | 5:32 min
Scholz fordert anständige Löhne
X-Post von Olaf Scholz
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Im Jahr 1890 wurde der 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ begründet. Bis heute wird an dem Tag international Protest zum Ausdruck gebracht. In Deutschland ist der Tag der Arbeit gesetzlicher Feiertag.
Quelle: dpa
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