Der neue US-Präsident Donald Trump plant Investitionen bei Künstlicher Intelligenz in Höhe von 500 Milliarden Dollar. Bisherige Beschränkungen für KI-Nutzung sollen wegfallen.22.01.2025 | 1:39 min
UN-Generalsekretär Guterres warnt mit Blick auf die USA vor einer unregulierten Nutzung von künstlicher Intelligenz. Was Trumps KI-Pläne für Europa bedeuten, erklärt Frank Bethmann.22.01.2025 | 1:18 min
Sind die Zahlen realistisch?
Hinter den Zahlen mag ein bisschen Trump-Marketing stecken – sie seien aber „durchaus so gewollt und realistisch“, schätzt Jörg Schäfer, Informatik-Professor an der Frankfurt University of Applied Sciences. Auch Janis Hecker, KI-Experte beim Digitalverband Bitkom, sagt: Die Dimensionen zeigten, dass Investoren „gigantische Wachstumsmöglichkeiten“ in der Technologie sehen und die „Aussicht auf zukünftige Gewinne“.
Projektionen zufolge könnte das KI-Marktvolumen bis 2030 weltweit die Billionen-Marke knacken, sagt Hecker. Zwar werde das Stargate-Projekt sicher auch an einen Nutzen etwa für die nationale Sicherheit geknüpft – aber mit Softbank und dem arabischen Technologiefonds seien auch internationale Partner mit dabei, für die sicherlich nicht nationale Sicherheitsbedenken der USA eine Rolle spielen, sondern die vor allem „Geld damit verdienen wollen“, so Hecker. Tech-Aktien und auch Softbank jedenfalls machten an den Börsen heute einen ordentlichen Satz.
Sein Spezialgebiet: die biomedizinische Datenanalyse auf Basis von KI-Methoden. Yve Fehring hat Fabian Theis zu einem Science Date getroffen. 13.01.2025 | 7:38 min
Mehr als nur ein Hype?
„KI ist mehr als nur ein Hype“, sagt Christoph Meinel, Gründungspräsident der German University of Digital Science in Potsdam. Er beobachtet ein großes Forschungsinteresse: Gerade in der Medizin gebe es „sehr große Erwartungen an die KI“. Das betonten auch die Firmenchefs bei der „Stargate“-Verkündung im Weißen Haus.
Die Kombination Bioinformatik und Biochemie sei für das 21. Jahrhundert „wahrscheinlich eine der Schlüsseltechnologien“, erwartet auch Schäfer. Krebs werde damit nicht gleich zum Schnupfen, aber dahinter stecke eine Vision. „Die Amerikaner formulieren das positiv als Chance, und daran mangelt es ein bisschen in Europa.“ Und das sei schade, „weil wir in der Grundlagenforschung durchaus mithalten können“. Es gelinge nur kaum, große Firmen daraus zu entwickeln.
Siemens erwirbt für 10 Milliarden Dollar das US-Unternehmen Altair Engineering. Mit KI-Software wollen sie die Verbindung von realer und digitaler Welt stärken31.10.2024 | 1:33 min
Gerät Europa ins Hintertreffen?
Die Digitalwirtschaft fordert, mehr Geld in die Hand zu nehmen. Von den fünf Milliarden Euro staatlicher KI-Förderung in Deutschland werden bis Ende des Jahres wohl nur dreieinhalb Milliarden abgeschöpft, rechnet Bitkom-Experte Hecker vor. Das Programm gibt es schon seit ein paar Jahren.
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Welchen Einfluss hat die Regulierung?
In Teilen mache Deregulierung Investitionen natürlich attraktiver, erklärt Hecker. Auf der anderen Seite aber sei KI, „auf die man sich verlassen kann und die kontrollierbar bleibt, auch ein Marktversprechen, weil Konsumenten das wünschen“. Kurzfristig könne es sein, dass der Abbau bürokratischer Hürden Investitionen erst einmal ankurbelt. Mittelfristig sei aber fraglich, ob der KI-Industrie in den USA damit geholfen ist, wenn es gar keine Regeln gibt. Sehr riskant wäre es gar, KI-Fähigkeiten etwa im Zusammenhang mit chemischen, biologischen oder radioaktiven Waffen nicht zu regulieren. Die sollte man „sehr präventiv“ verhindern.
Deutschland bleibt bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit und beim Thema KI zurück. Dafür will die Bundesregierung mehr investieren und bessere Rahmenbedingungen schaffen.21.10.2024 | 2:30 min
In Europa reguliert der AI Act bestimmte Anwendungen Künstlicher Intelligenz. Wirtschaft und auch Gewerkschaften fordern aber Augenmaß bei der Umsetzung, Handlungsspielraum und konkretere Vorgaben für die Arbeitswelt. Der Potsdamer Experte Christoph Meinel hält wenig davon, schon im Vorfeld durch Regulierung „am grünen Tisch“ eine Dynamik abzuwürgen, ohne konkret überhaupt zu wissen, wo Risiken liegen. Es gelte, nicht mit der Regulierung anzufangen und bereit zu sein, „sie wenn nötig anzupassen“.
Ähnlich äußert sich Schäfer: Regulierung sei nicht generell schädlich, er warnt aber davor „zu kleinkariert“ vorzugehen. „Man kann KI nicht zu sehr im Vorfeld regulieren, weil wir gar nicht wissen, was da kommt. Lieber schnell reagieren, wenn Dinge schieflaufen.“