Apple Zukunftsaussichten sind durch Trumps Zollpolitik unsicherer geworden. (Symbolbild)
Quelle: AFP
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Apple setzt stärker auf Vietnam und Indien
Schon zuletzt kamen rund 50 Prozent der in den USA verkauften iPhones aus Indien – und in den kommenden Monaten werde es die Mehrheit sein, sagte Cook. Mit iPads, Mac-Computern und Apple-Uhren werde der Konzern den US-Markt fast ausschließlich aus Vietnam beliefern.
Der Großteil der Apple-Geräte wird nach wie vor in großen Fabriken in China gebaut, auch wenn der Konzern die Produktion nach Engpässen wegen Chinas Covid-Lockdowns in anderen Ländern ausbaute. Deswegen schätzten Marktexperten die Folgen von Trumps Zoll-Rundumschlag für Apple als potenziell besonders gravierend ein.
Trump hatte Anfang April zusätzliche Importzölle verhängt. Für Waren aus China addierten sich die Abgaben damit auf 145 Prozent, bei Vietnam waren es 46 Prozent und 26 Prozent im Fall von Indien. Die Zusatzzölle setzte Trump dann aber für fast alle Länder für 90 Tage aus – auch wenn eine Mindestabgabe von zehn Prozent blieb.
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Trumps Zölle als „Damokles-Schwert“
Die Zölle seien „das Schwert des Damokles für Apple – baumelnd, gefährlich und politisch aufgeladen“, sagt etwa Eric Schiffer, Chef des Finanzinvestors Patriarch Organization. Aufgrund der Unsicherheit hat das Unternehmen seit Jahresbeginn rund 600 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung und die Krone als wertvollster Börsenwert der Welt eingebüßt.
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Auf die Frage, ob die Zölle auch zu Preiserhöhungen führen könnten, sagte Cook, der Konzern werde weiterhin Lieferkette und Lagerbestände optimieren, „soweit wir das können“. Er gehe davon aus, dass die Mehrzahl der für die USA bestimmten iPhones künftig in Indien statt China gefertigt werde.
Experten gehen davon aus, dass der Konzern einen Teil der höheren Aufwendungen für die Verlagerung der iPhone-Produktion nach Indien durch niedrigere Preise für Zulieferteile wieder hereinholen will. So soll der Anstieg der Endkundenpreise minimiert werden.
Apple: Keine Hamsterkäufe
Analysten hatten gemutmaßt, dass US-Kunden sich in den vergangenen Monaten aus Angst vor Preiserhöhungen verstärkt mit iPhones eingedeckt haben könnten. Cook sagte allerdings, Apple sah im vergangenen Quartal keine Hinweise für solche vorgezogenen Käufe.
Die iPhone-Umsätze stiegen von 45,96 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf nun 46,84 Milliarden Dollar. Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Apple-Produkt und machte zuletzt knapp die Hälfte des Geschäfts aus.
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Überraschend gutes Quartalsergebnis
Insgesamt stieg der Konzernumsatz im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 95,4 Milliarden Dollar (84,50 Mrd Euro). Auch das lag über den Markterwartungen. Unterm Strich verdiente Apple 24,78 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von knapp 23,64 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.
Lediglich in der Dienstleistungs-Sparte mit Erlösen aus dem App- und Abo-Geschäft verfehlte Apple leicht die Erwartungen der Analysten. Die Aktie gab im nachbörslichen Handel um rund 2,8 Prozent nach. Seit Jahresbeginn hat die Apple-Aktie damit knapp 15 Prozent an Wert verloren.
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Quelle: dpa, Reuters