Was haben Käufer von „Archetyp Market“ zu befürchten?
Das Ziel der Ermittlungen gegen „Archetyp Market“ war es, die Betreiber dingfest zu machen und die Plattform aufzulösen. Wie immer, wenn ein solcher Schlag gegen eine Darknet-Plattform gelingt, kommen als nächstes die Kunden ins Visier der Ermittler, da natürlich nicht nur der Verkauf, sondern auch der Erwerb illegaler Güter wie Drogen, Waffen, falscher Ausweise, etc. einen Straftatbestand erfüllt.
Am Größten ist die Gefahr der Entdeckung natürlich für „Stammkunden“, also regelmäßige Käufer, die, auch wenn sie keine Klarnamen verwendet haben, doch genug Daten hinterlassen haben, diedie Ermittlungsbehörden jetzt in Ruhe auswerten. Es können jetzt durchaus einige Monate vergehen, bis Kunden Bekanntschaft mit der Polizei machen.
Im Falle einer Identifikation eines Kunden ergeht Strafanzeige. In den meisten Fällen wird sich diese allerdings nicht darin äußern, dass der Beschuldigte eine schriftliche Vorladung der Polizei erhält, sondern durch eine Hausdurchsuchung, deren Ziel es ist, Beweismaterial sicher zu stellen.
Wie eine Hausdurchsuchung abläuft, und Sie sich verhalten sollten, erfahren Sie hier.
Welche Konsequenzen drohen Kunden von „Archetyp Market“?
In manchen Fällen, etwa wenn neben der privaten Wohnung auch der Arbeitsplatz durchsucht wird, ist dies an sich bereits eine äußerst unangenehme Sache. Wenn durch die Durchsuchung (oder auf anderem Wege) stichhaltige Beweise für die Geschäfte bei „Archetyp Market“ sichergestellt werden können, drohen empfindliche Strafen. Am häufigsten dürften die folgenden einschlägig sein:
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Erwerb von Betäubungsmitteln (§ 29 BtMG) – Geldstrafe bis Freiheitsstrafe von 5 Jahren
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Erwerb harter Drogen in großen Mengen – Freiheitsstrafe ab 1 Jahr (Mindeststrafe);
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Verbotene Waffen- oder Ausweiskäufe – Freiheitsstrafe bis 10 Jahre (im Extremfall);
Allerdings gibt es einen Hoffnungsschimmer: Stichhaltige Beweise für illegale Geschäfte zu erbringen, ist für die Polizei erfahrungsgemäß nicht so einfach, wenn sich nicht gerade die erworbenen Güter bei einer Durchsuchung finden. Ohne Zahlungsbelege schon gar nicht.
Daher lohnt es sich unbedingt, frühzeitig Kontakt zu einem Anwalt aufzunehmen.