Balkonkraftwerke sind inzwischen deutlich günstiger geworden. Doch im Test fällt mehr als die Hälfte der untersuchten Anlagen durch. Mit dem Stromertrag hat das nichts zu tun.
Die Stiftung Warentest hat Mini-Solaranlagen mit 800 Watt Leistung für den heimischen Balkon getestet und dabei eine durchwachsene Bilanz gezogen. Mit „gut“ bewerteten die Testenden lediglich zwei der acht Balkonkraftwerke, fünf dagegen erhielten die Note „mangelhaft“, wie die Warentester am Donnerstag mitteilten.
Ein Großteil der Balkonkraftwerke im Test schneidet schlecht ab, weil ihre Halterungen laut Stiftung Warentest teilweise Schrott sind. Bei starkem Wind haben sie sich verbogen – zum Teil sind sie durchgebrochen. Einige haben dadurch auch die Paneele beschädigt. Fünf von acht Modellen bekommen die Note „mangelhaft“.
Eines der mit gut bewerteten Produkte von „Heckert Solar“ war mit 329 Euro auch das günstigste im Test. Die Gewinneranlage von „Greensolar“ war noch etwas besser, mit 515 Euro aber auch deutlich teurer. Sie ist laut Testergebnis stabil, leicht zu montieren und hat einen guten Wirkungsgrad. Abzüge gab es, weil sie sich nicht anwinkeln ließ.
Alle Balkonkraftwerke im Test lieferten Strom, sieben „glänzen“ laut Stiftung Warentest bei heiterem bis wolkigem Wetter mit einem guten Wirkungsgrad. Je höher dieser ist, desto effizienter produziert eine Solaranlage demnach Strom. Im Test erhielten die Tester auf dem Dach des Beispielhauses 860 bis 1020 Kilowattstunden Strom, hängend am Balkon waren es 600 bis 720 Kilowattstunden.
Auch die Wechselrichter bereiteten diesmal keine Probleme – anders als in einem Test im Jahr 2024. Damals beeinträchtigten die Wechselrichter mehrerer Anlagen bestimmte Funkfrequenzen.
Wie schnell sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerks rentiert, hängt von mehreren Faktoren ab, etwa der Himmelsrichtung, dem Aufstellwinkel und dem genutzten Anteil des Solarstroms im Haushalt. Laut Stiftung Warentest kann sich ein Balkonkraftwerk bereits nach etwa zwei Jahren rentieren.
Wichtig ist: Bei der Anbringung darauf achten, dass Bäume und Hauswände keine Schatten auf die Paneele werfen. Auch Vogelkot oder Laub können den Wirkungsgrad der Anlage verschlechtern.
AFP/dpa/sebe