Die Spritpreise sind 2025 das dritte Jahr in Folge gesunken. Doch schon zum Jahreswechsel dürfte Tanken wieder etwas teurer werden. Der ADAC rät bei Benzinern zu E10.
2025 ist das dritte Jahr in Folge mit sinkenden Spritpreisen. Vor allem in den vergangenen Wochen ist Sprit nochmals ein gutes Stück billiger geworden. Der ADAC geht für Super E10 von einem Jahresdurchschnittspreis von 1,69 Euro pro Liter aus. Das wären rund fünf Cent weniger als 2024. Bei Diesel kommt der Verkehrsclub auf 1,61 Euro – vier Cent weniger als im Vorjahr.
Zum Vergleich: 2022 war das bisher mit Abstand teuerste Tankjahr. Damals hatte ein Liter Diesel im Schnitt 1,946 Euro gekostet, ein Liter E10 kam auf 1,86 Euro.
ADAC: Tanken immer noch teuer
„Auch wenn die Preise gesunken sind: Tanken ist immer noch relativ teuer“, sagt der ADAC-Kraftstoffmarktexperte Christian Laberer. „Und die aktuelle Erholung kann schnell wieder umschlagen, wenn es internationale Krisen gibt – gerade im Nahen Osten.“ Das liegt daran, dass der mit Abstand wichtigste Faktor für die Entwicklung des Spritpreises der Rohölpreis ist.
Bereits jetzt absehbar ist ein kleiner Anstieg der Spritpreise rund um den Jahreswechsel: Die dann anstehende Erhöhung beim CO2-Preis kann sich mit bis zu drei Cent zusätzlich pro Liter Sprit bemerkbar machen, sagt Laberer. Typischerweise erfolge der Anstieg aber nicht schlagartig, sondern ziehe sich über einige Tage rund um den Jahreswechsel.
Ölpreise vor Seitwärtsbewegung?
„Wenn die Heizsaison endet, könnte es bei Diesel wieder deutlicher abwärts gehen“, sagt Laberer. „Darüber hinaus ist aber nicht besonders viel Spielraum nach unten erkennbar, denn sinkt der Ölpreis noch weiter, würde sich Fracking häufig nicht mehr lohnen.“ Fällt dieser Methode zur Ölförderung aus, sinkt das Angebot, was den Preis wieder treiben würde.
Kurzfristige Gründe für einen deutlichen Anstieg gebe es aber ebenfalls nicht. Dafür sei die Nachfrage angesichts der Schwäche der Weltwirtschaft einfach zu gering. „Am wahrscheinlichsten ist eine Seitwärtsbewegung – also relativ gleichbleibende Spritpreise.“
Irrationale Ängste bei Super E10
Wer einen Benziner hat und an der Tankstelle sparen und zugleich die Umwelt schonen möchte, dem empfiehlt der ADAC-Experte, Super E10 zu tanken statt normales Super E5. „Denn fast alle Autos mit Ottomotor können problemlos mit Super E10 fahren.“
Doch die irrationale Angst, dass das Auto davon kaputtgeht, halte sich hartnäckig, betont Laberer. „Es erschließt sich rational nicht, warum der Kraftstoff so wenig genutzt wird. Eigentlich sollte Super E10 mehr als 90 Prozent Marktanteil bei Benzin haben.“
Super E5 bleibt dominierende Benzinsorte
Zuletzt hatte sich aber mit den sinkenden Preisen auch die Ausbreitung von Super E10 deutlich verlangsamt. Von Januar bis Oktober machte es nach Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 28,2 Prozent der Inlandsablieferungen von Benzin aus – das waren nur 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vergleichszeitraum 2024.
Normales Super E5 bleibt damit die mit Abstand dominierende Benzinsorte, obwohl sie laut ADAC im Schnitt rund sechs Cent pro Liter teurer ist.
