Die Boston Consulting Group hat eine Umfrage durchgeführt, um das Kaufverhalten von Menschen mehrerer europäischer Länder zu analysieren. Neben Frankreich, Italien, Großbritannien und Dänemark wurden unter anderem auch Verbraucher:innen in Deutschland gefragt, wie sie aktuell beim Shopping mit ihrem Geld umgehen. Die Ergebnisse zeigen, dass viele in den vergangenen Monaten vorsichtiger geworden sind, wenn es um ihre Ausgaben geht.
Die finanziellen Sorgen wachsen
Für die Umfrage wurden jeweils 1.800 Personen aus den jeweiligen Ländern befragt. Zunächst zeigte sich, dass es große Unterschiede zwischen den Ländern gibt, wenn es um einen positiven oder negativen Blick auf die Zukunft geht. So liegt Frankreich auf Platz 1 der pessimistischsten Nationen. Dort gaben 73 Prozent der Befragten an, kein gutes Gefühl für die Zukunft zu haben, wenn es um Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geht. Dahinter folgten Großbritannien (70 Prozent), Italien (55 Prozent) und schließlich Deutschland mit 50 Prozent.
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Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die pessimistischen Ansichten der Deutschen primär in zwei Kategorien. So gab es 2024 noch 52 Prozent, die die wirtschaftliche Lage als schlecht eingeschätzt haben. Jetzt sind es 62 Prozent. Das spiegelt sich auch beim zweiten Punkt, der persönlichen Finanzstabilität, wider. 2024 gaben 25 Prozent an, dass sie ihre eigenen Umstände als schlecht bewerten würden. Mittlerweile sind es 31 Prozent.
Dementsprechend geben die Deutschen auch weniger Geld aus. Über insgesamt zwölf Produktkategorien hinweg lagen die Ausgaben auf demselben Niveau wie im Vorjahr oder darunter. So wollen viele deutsche Verbraucher:innen künftig weniger für Alkohol, Möbel und Kleidung ausgeben. Nur in einer Kategorie geben die Deutschen mehr aus als zuvor: Lebensmittel. Wie BCG betont, liegt dieser Anstieg aber primär an der Inflation und nicht daran, dass tatsächlich mehr eingekauft wird.
Wofür Deutsche ihr Geld ausgeben – und wofür nicht
Inflation ist bei deutschen Verbraucher:innen ein großes Sorgenthema. 70 Prozent der Befragten machen sich Gedanken über die Auswirkungen der Geldentwertung. 50 Prozent gehen sogar davon aus, dass sie in den nächsten Monaten noch mehr Geld wegen der Inflation, steigender Energiepreise und möglicher Strafzölle ausgeben müssen.
Das bedeutet für viele Deutsche: sparen, wo es möglich ist. Deshalb ist es nicht überraschend, dass ein Großteil der Verbraucher:innen (70 Prozent) vermehrt auf Rabattaktionen achten. Gerade bei Luxusartikeln, Möbeln und Haushaltsgeräten schlagen viele oft nur zu, wenn es einen Rabatt gibt. Bei anderen Kategorien wie Lebensmitteln suchen die Menschen aktiv nach Rabatten, auch wenn es diese nicht immer gibt. Um die Chancen zu erhöhen, sind je nach Produktkategorie 60 bis 75 Prozent der Deutschen bereit, ihre gewohnten Marken zu wechseln.
Im Vergleich mit anderen Ländern sind die deutschen Verbraucher:innen beim E-Commerce mit an der Spitze. Nur in Großbritannien kaufen im Schnitt mehr Menschen online ein. Die wichtigsten Produktkategorien für das Onlineshopping sind dabei Kleidung, Spielzeug, Haushaltsgeräte und Luxusartikel. Auf den hintersten Rängen landen Alkohol, Snacks, Putzmittel und Getränke.
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