Robin Binder hat Millionenportfolios verwaltet und ein eigenes Fintech gegründet. In diesem Interview spricht er über seinen Werdegang, die Anforderungen an ein Family Office, verschiedene Assetklassen und seine Plattform NAO. Wer sich für alternative Investments interessiert, sollte unbedingt weiterlesen.
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Werdegang: Vom Banker zum Family Office Manager
Robin Binder begann seinen Weg mit einem dualen Studium bei der UniCredit in Stuttgart. Nach mehreren Jahren im Corporate Banking wechselte er in ein Single Family Office, das das Vermögen eines Unternehmers nach dem Verkauf seiner Firma verwaltete.
Dort kümmerte er sich um ein dreistelliges Millionenportfolio, baute die Investmentstrategie aus und betreute verschiedene Anlageklassen, von Private Equity über Immobilien bis zu Kapitalmarktinvestments.
Wie sieht ein Millionenportfolio aus?
Anforderungen an ein Family Office
Jede vermögende Familie hat unterschiedliche Ziele. Während einige primär auf Kapitalerhalt setzen, streben andere hohe Renditen an. Besonders wichtig sind:
- Cashflow-Generierung: Ein Family Office muss dafür sorgen, dass genügend laufende Erträge fließen, um die Lebenshaltungskosten der Familie zu decken.
- Langfristige Diversifikation: Investments werden so gewählt, dass verschiedene Marktzyklen überstanden werden können.
- Steuer- und Nachfolgeplanung: Neben den Investments kümmern sich Family Offices oft um steuerliche Optimierung und die Planung der Vermögensweitergabe.
Welche Assetklassen spielen eine Rolle?
Ein typisches Family Office-Portfolio besteht aus verschiedenen Anlageklassen:
Assetklasse | Rolle im Portfolio | Cashflow-Orientierung |
---|---|---|
Immobilien | Langfristige Wertsteigerung & Mieteinnahmen | Hoch |
Private Equity | Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen | Mittel bis hoch |
Aktien & Anleihen | Marktinvestments zur Diversifikation | Mittel bis hoch |
Venture Capital | Risikokapital für Startups mit hohem Potenzial | Niedrig |
Hedgefonds | Strategien zur Absicherung gegen Marktbewegungen | Mittel |
Infrastruktur | Investitionen in erneuerbare Energien, Glasfaser, etc. | Hoch |
Kunst & Sammlungen | Alternative Investments mit spekulativer Wertsteigerung | Niedrig bis mittel |
„Die meisten Family Offices investieren nicht nur in Aktien und Immobilien, sondern haben auch hohe Anteile in Private Equity und Infrastruktur. Das sichert langfristige Stabilität.“
Die Gründung von NAO: Zugang zu alternativen Investments für jedermann
Nach mehreren Jahren im Family Office erkannte Robin eine Marktlücke: Während Institutionelle und Superreiche Zugang zu den besten Private Equity- und Infrastruktur-Deals hatten, blieben Privatanleger außen vor.
„Viele meiner Freunde fragten mich: Warum kann ich nicht in dieselben Deals investieren? Und das war der Moment, in dem ich beschloss, eine Plattform zu bauen, die das ermöglicht.“
NAO ermöglicht es nun Anlegern mit Beträgen ab 1.000 Euro, in dieselben Fonds zu investieren wie vermögende Kunden von Private Banks.
Mit seinem StartUp gewannen sie den Fintech Germany Award.
Wer sind die „Henrys“ und warum ist NAO für sie gemacht?
Ein Begriff, den Robin besonders passend findet, ist HENRY – High Earner, Not Rich Yet. Das sind Menschen mit guten Einkommen, die aber noch nicht in der Liga der Superreichen spielen.
Typische NAO-Kunden haben zwischen 100.000 und 1 Million Euro Vermögen und wollen:
- Diversifikation über alternative Investments
- Höhere Renditen als mit klassischen ETFs
- Einen professionellen Zugang zu Private Markets
Drei spannende Assetklassen auf NAO
Robin gibt Einblick in drei Assetklassen, die auf NAO besonders gefragt sind:
1. Infrastruktur-Investments

Ein Beispiel aus NAO (Quelle: investnao.com):
- Investment: Infrastruktur-Fonds von UBS
- Zielrendite: 9 % pro Jahr
- Mindestinvestment: 1.000 Euro
- Empfohlene Haltedauer: 5 Jahre
„Der Fonds investiert in erneuerbare Energien, Glasfasernetze und Mobilität.“
Normalerweise hat man als Privatanleger keine Möglichkeit hier zu investieren. NAO ermöglicht es.
2. Private Equity Fonds
Private Equity umfasst Investitionen in nicht börsennotierte Unternehmen. Beispiele hierfür sind:
- Direct Investment Fonds: Direkte Beteiligungen an Unternehmen
- Secondary Fonds: Kauf bestehender Private Equity-Beteiligungen mit Abschlag
- Fund of Funds: Investments in mehrere Private Equity-Fonds zur Diversifikation
Über NAO können Privatanleger ab 1.000€ ebenfalls in diese Private Equity Fonds investieren.
3. Aktienanleihen
Ein besonders spannendes Produkt sind Aktienanleihen, die stark an den Optionshandel erinnern.
Ein Beispiel von der Website:
- Aktie: Amazon
- Laufzeit: 12 Monate
- Zinsen: 8,4 %
- Strike-Preis: 10 % unter aktuellem Kurs
„Das Prinzip ist einfach: Steigt oder bleibt die Aktie stabil, erhältst du Zinsen. Fällt sie unter den Strike-Preis, bekommst du die Aktie mit 10 % Abschlag eingebucht.“
Leser unserer Serie „Optionshandel für Einsteiger“ wissen, was im Hintergrund abläuft: Es werden Put-Optionen verkauft und eine Stillhalterprämie kassiert.
Wie investiert Robin privat?
Robin setzt privat auf eine breite Diversifikation:
- Private Equity & Infrastruktur über NAO
- Immobilienbesitz für steuerliche Vorteile
- Kapitalmarkt-Investments primär über ETFs
- Direkte Venture-Capital-Investments in Startups
„Früher dachte ich, ich kann den Markt schlagen. Heute weiß ich: Breit investieren ist der Schlüssel.“
Ausblick auf die Märkte: Wohin geht die Reise?
Auf die Frage nach seiner Marktprognose gibt sich Robin differenziert:
- USA: Trotz hoher Bewertungen langfristig weiter stark
- Europa: Unterbewertet, Potenzial für Aufschwung
- China: Politisch schwierig, aber mit Chancen
- Indien & Brasilien: Spannend für langfristige Investoren
- Alternative Investments: Bleiben wichtiger denn je zur Diversifikation
„Anleger sollten nicht nur auf Aktien setzen. Wer über Assetklassen hinweg investiert, hat langfristig stabilere Renditen.“
Fazit: Für wen ist NAO interessant?
Wer nach Alternativen zu ETFs sucht und sein Portfolio mit Private Equity, Infrastruktur oder anderen spannenden Anlageklassen diversifizieren will, sollte sich NAO ansehen.
Wie steht ihr zu alternativen Investments? Habt ihr bereits Erfahrungen mit Private Equity oder Infrastruktur? Schreibt es in die Kommentare!

Wirtschaftsingenieur (Master) und Finanzexperte im Bereich Aktien, Kryptowährungen, Online-Business seit 2012.
Über 25.000 Abonnenten auf Youtube, Bestsellerautor Buch „Rente mit 40“ und mehr als 30.000 Lesern pro Monat.