Das Börsenjahr 2023 läuft bis zum Frühjahr hervorragend. Genau jetzt gilt es aber, sein Vermögen in Sicherheit zu bringen. Denn es könnte noch ungemütlich werden.
Die Beinahe-Pleite der Credit Suisse, Zwangsübernahmen amerikanischer Regionalbanken oder immer weiter steigende Zinsen – nichts kann die Aktienmärkte 2023 stoppen. Bis Ostern hat sich der Dax auf fast 15.800 Punkte und damit auf ein Jahreshoch vorgearbeitet, das nur lächerliche drei Prozent unter seinem Rekordhoch von knapp 16.300 Punkten liegt. Die Volatilität und Angstprämien am Markt sind ebenfalls massiv gesunken. Alles bestens, oder?
Ja, aber nur, wenn man an der Oberfläche bleibt. Denn in den USA liegen beispielsweise Auftragseingänge im Vergleich zur Lagerhaltung auf absolutem Vor-Rezessionslevel. Die Zinsen könnten bei der US-Notenbank noch über fünf Prozent klettern und auch die EZB hat weitere Zinsschritte im Plan. Jeder Schritt soll Inflation bekämpfen, könnte aber auch Verwerfungen hervorrufen.
„Wer seinem Portfolio Absicherungen beimischen möchte, der hat genau jetzt einen ziemlich günstigen Moment“, sagt Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. In der Tat sind Put-Optionsscheine, mit denen Anleger unter anderem das Depot sichern können, so günstig wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr.
Wichtig ist jedoch, diese Papiere zu verstehen. Zunächst einmal hat jeder Put einen Basispreis, der sich am Basiswert orientiert. Beim Dax ist das simpel der Punktestand und eine passende und empfehlenswerte Wertpapierkennnummer (WKN) wäre JS5KHL mit Basis bei 14.500 Punkten. Ebenso empfehlenswert wäre die WKN KH1YUZ mit Basis von 15.000 Zählern.
Somit liegen beide Papiere wie man landläufig sagt „aus dem Geld“, sprich unter aktuellem Dax-Level. Wichtig ist auch noch die Restlaufzeit. Beide Produkte laufen bis Juni 2024. Allerdings: Anleger müssen die Papiere nicht bis zur Fälligkeit halten, sondern können diese jederzeit verkaufen, wenn die Absicherung aufgelöst werden soll. Mehr zu Put-Optionsscheinen lesen Sie hier.
Die Absicherung beginnt ab dem Basispreis, der unter dem aktuellen Kurs liegt. Dieser Abstand ist quasi die Selbstbeteiligung des Anlegers, weil der Dax erst fallen muss, bis die Absicherung greift. Wer auf eine Selbstbeteiligung verzichten will, wählt einen höheren Basispreis, etwa das aktuelle Niveau von rund 15.600 Dax-Punkten. So wie der Put-Optionsschein mit der WKN SH8D21, der bis September 2023 läuft.
Fazit: Wer sein Geld in Sicherheit bringen möchte und es 2023 stabil sehen will, der sollte jetzt, da es sehr günstig ist, Sicherungen einziehen. „Antizyklisch am Aktienmarkt Absicherungen kaufen ist vergleichbar zu Winterreifen im Herbst. Man braucht sie nicht immer, aber wenn man sie braucht, ist man ziemlich froh“, so Dennis Austinat, Deutschland-Chef von Trive, einer internationalen Multi-Asset-Plattform.
