Das Kraftfahrtbundesamt hat schon mit Datum aus Oktober 2024 anstehende Kontroll- und Reparaturmaßnahmen an MAN-LKW-Motoren öffentlich gemacht und die bisherigen freiwilligen Serviceaktionen des Nürnberger Herstellers als „verpflichtend“ erklärt. Das bedeutet, dass Allebesitzer der betroffenen Fahrzeuge entweder einen Nachweis führen müssen, an der Aktion teilgenommen zu haben oder zeitnah in die Werkstatt zu fahren, um den Zustand der Pleuellager und die Qualität des Motoröls abchecken zu lassen. Betroffen sind MAN-LKW die mit entsprechender Motorisierung von 2016 bis 2019 als sogenannte TGX-Modelle verkauft wurden. Wer nicht teilnimmt, riskiert die Zulassungsgenehmigung.
In Kooperation mit unserem Partnerportal „motorschaden.de“ hatten wir das Kraftfahrtbundesamt angeschrieben und um Auskunft gebeten – immerhin werfen fast 200 LKW-Brände in den vergangenen Jahren doch Fragen auf. Ein MAN hatte im Hamburger Elbtunnel gebrannt, allein in den letzten Wochen verbrannten zwei DHL-Transport-LKWs inklusive unter Umständen wertvoller Ladung ab, ebenso sind schon Gefahrgut-Transporter abgebrannt.
Problematisch ist, dass Anhänger und Auflieger nach einem derart kapitalen Motorschaden – ausgelöst vermutlich durch eine am Lager abgebrochene Pleuelstange – im Extremfall nicht nur einen Vollbrand auslöst, sondern es auch unmöglich macht, die Ladung abzuhängen. Der Zusammenhang zwischen Motorschaden und Brand ist daher auf Pressefotos relativ leicht erkennbar: Die LKW brennen, ohne dass die teils wertvolle Ladung noch abgekuppelt werden konnte. Personen wurden bislang nur leicht verletzt. Allerdings gibt und gab es stets erhebliche Auswirkungen auf den Straßenverkehr durch Vollsperrungen und kilometerlange Staus. In Einzelfällen blieben Autobahn über Stunden – auch nachts – komplett gesperrt und es entstanden Schäden an der Straßen-Infrastruktur.
Dass es sich bei den von uns dokumentierten Bränden um MAN handelt ist klar am Design der MAN-Trucks zu erkennen, das sich im Bereich der Fenster deutlich sichtbar von anderen Marken wie z.B. Volvo, Mercedes oder Skania unterscheidet.
Weitere Infos zu brennenden LKW von MAN kann man hier finden
Der Rückruf trägt die KBA-Nummer 14254R und ist formuliert wie folgt: “Aufgrund von überaltertem oder verunreinigtem Motoröl kann es zum Motorausfall und ggf. zum Brand kommen.”
Unsere auf Automotive-Themen fokussierte Kanzlei BrüllmannRechtsanwälte steht zum Themenkomplex gern als Ansprechpartner zur Verfügung