Anfang der Woche waren alle Mitarbeitenden freigestellt worden – nun geht es scheinbar doch weiter: Medienberichten nach hat Volocopter einen Käufer gefunden.
Es scheint nach Lilium der nächste Flugtaxi-Krimi: Kurz vor der Abwicklung hat das Flugtaxi-Unternehmen Volocopter doch noch einen Käufer gefunden. Das berichtete die „Wirtschaftswoche“ als erstes. Demnach soll der österreichische Flugzeughersteller Diamond Aircraft das Unternehmen übernehmen. Eigentümer von Diamond wiederum ist der chinesische Milliardenkonzern Wanfeng, ein Lieferant für Autoteile. Diamond Aircraft produziert in erster Linie Motorsegler und Kleinflugzeuge.
Volocopter selbst hat sich zu dem Deal nicht geäußert. Man befinde sich immer noch in Gesprächen mit möglichen Investoren, heißt es. Und auch über die Verkaufssumme wurde bislang nichts bekannt.
Lest auch
Belegschaft Anfang der Woche freigestellt
Die Volocopter-Mitarbeitenden hatten am Montag dieser Woche sehr schlechte Nachrichten erhalten: Volocopter wolle die gesamte Belegschaft entlassen, hieß es da. Alle wurden kurzerhand freigestellt, Arbeitsverträge sollten Ende Juni auslaufen. Die Wendung im Fall Volocopter könnte daran nun wenig ändern: Aus dem Umfeld des Unternehmens erfuhr die „WirtschaftsWoche“, dass der neue Eigentümer von den rund 500 Angestellten nur noch etwa 160 beschäftigten wolle.
Das 2011 von Thomas Senkel, Stephan Wolf und Alexander Zosel gegründete Unternehmen hatte große Visionen: Mit elektrischen Senkrechtstarter-Fluggeräten (eVTOL) wollte Volocopter eine umweltfreundliche Alternative zum Straßenverkehr schaffen und Verkehrsstaus in Großstädten reduzieren. Doch die Realität holte das Startup ein. Ende Dezember 2024 meldete Volocopter Insolvenz an, nachdem Übernahmegespräche mit dem chinesischen Autokonzern Geely gescheitert waren.
Lest auch
Der Niedergang kam nicht plötzlich. Bereits im April 2024 hatte Volocopter staatliche Kreditbürgschaften in Höhe von 100 Millionen Euro beantragt. Verkehrsminister Volker Wissing hatte im März 2024 noch Unterstützung signalisiert und wollte gemeinsam mit Bayern 150 Millionen Euro bereitstellen. Doch das Land Baden-Württemberg, Heimat des Unternehmens, sprang ab – das finanzielle Risiko erschien zu hoch.
