Schwache China-Verkäufe, US-Zölle sowie hohe Investitionen setzen Porsche zu: Der Gewinn brach im ersten Quartal um über 40 Prozent ein. Der Sportwagenbauer senkt nun seine Jahresprognose deutlich und rechnet mit höheren Kosten.
Das schwache China-Geschäft sowie Investitionen haben dem Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche zum Jahresauftakt einen Gewinneinbruch beschert. Das Betriebsergebnis sank von Januar bis März gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 40,6 Prozent auf 760 Millionen Euro, wie Porsche am Dienstag mitteilte. Der Umsatz schrumpfte leicht um 1,7 Prozent auf 8,86 Milliarden Euro.
Finanzchef Jochen Breckner sagte, das erste Quartal sei erwartungsgemäß schwierig ausgefallen. Zudem werde die makroökonomische Lage herausfordernd bleiben. „Dem können wir uns nicht komplett entziehen, aber wir steuern mit aller Kraft dagegen.“
Der zum VW-Konzern gehörende Sportwagenbauer hat wegen der Probleme in China, der US-Importzölle und der verhaltenen Nachfrage nach Elektroautos außerdem die Prognose gesenkt. Beim Umsatz erwartet das Management im laufenden Jahr jetzt nur noch einen Wert zwischen 37 Milliarden und 38 Milliarden Euro.
Bisher hatte der Konzern einen Wert zwischen 39 Milliarden und 40 Milliarden Euro angepeilt. Der Zielkorridor für die operative Umsatzrendite wurde um 3,5 Punkte auf 6,5 bis 8,5 Prozent gesenkt. Im Vorjahr hatte Porsche einen Umsatz von 40,1 Milliarden Euro und eine operative Marge von 14,1 Prozent erzielt.
In dem gesenkten Ausblick kommt unter anderem zum Tragen, dass Porsche nun die US-Zölle auf Importautos aus der EU berücksichtigt – in der wechselhaften Lage zunächst aber nur für April und Mai.
Zusätzliches Geld kostet vor allem, dass Porsche den Ausbau der Produktion von Hochleistungsbatterien bei seiner Tochter Cellforce nicht eigenständig weiterverfolgen will.
Bisher hatte Porsche-Chef Oliver Blume wegen eines Umbaus und einer geänderten Produktstrategie mit Mehrkosten von 0,8 Milliarden Euro in diesem Jahr gerechnet, jetzt dürften es aber 1,3 Milliarden Euro werden, die das Ergebnis belasten.
In China wird das Angebot zudem weiter auf den schwachen Absatz zurechtgestutzt. Zur Unterstützung von Zulieferern muss Porsche ebenfalls tiefer in die Tasche greifen.
dpa/Reuters/cvb