N26 steht erneut im Fokus der Bafin, diesmal wegen ihrer niederländischen Hypothekentochter. Was ist passiert?

Die Digitalbank N26 und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz Bafin, sind alte Bekannte. In der Vergangenheit sorgten strikte Auflagen der Bafin dafür, dass N26s Wachstum stark gebremst wurde.
Nun gibt es wohl erneut Probleme, wie das „Manager Magazin“ berichtet.
Worum geht’s?
Die Schwierigkeiten haben demnach mit N26s niederländischer Hypothekentochter „Neo Hypotheken“ zu tun.
2023 waren N26-Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal in den niederländischen Markt zur Immobilienfinanzierung eingestiegen.
Was den Markt für sie attraktiv gemacht haben dürfte: Der niederländische Staat sichert über die Nationale Hypotheek Garantie (NHG) Ausfallrisiken ab.
Das Problem:
N26 wendet niederländische Risikomanagement-Standards an, aber laut „Manager Magazin“ fordert die Bafin die Anwendung der strengeren deutschen Vorgaben auch für das niederländische Geschäft.
Die Behörde habe demnach bereits 2024 Mängel bei N26s Fähigkeit festgestellt, Risiken im Neo-Geschäft zu dokumentieren und zeitnah zu analysieren.
Auf Nachfrage von Gründerszene bei N26 erklärte eine Sprecherin, dass man „eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit“ mit der Regulierungsbehörde pflege. Zum Inhalt der Gespräche will man sich aber „generell nicht äußern.“
Ob sich daraus neue Auflagen für N26 ergeben könnten, ist unklar.
Vorgeschichte:
Aktuell arbeitet N26 an einer neuen Finanzierungsrunde, wie verschiedene Medien unter Berufung auf Insider berichteten. Gerade liegen die Verhandlungen aber wohl auf Eis.
Zwischen 2021 und 2023 unterlag N26 strengen Auflagen der Bafin. Die hatte verschiedene Mängel festgestellt, die potenziell Geldwäsche und Betrug hätten ermöglichen können.
Durch die Auflagen konnte N26 rund zwei Jahre lang unter anderem weniger Neukunden aufnehmen. Außerdem verzögerten sich Produkteinführungen und N26 musste hohe Investitionen in Compliance tätigen.
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kit