Immer weniger junge Menschen schaffen den Sprung ins Eigenheim. Laut einer neuen Studie müssen Millennials fast 14 Jahre sparen, um genug Eigenkapital zu haben – doppelt so lange wie die Babyboomer in den 1980er-Jahren.
Der Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung rückt für viele junge Menschen in Deutschland weiter in die Ferne. Das zeigt eine neue Studie des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Demzufolge müssen sogenannte Millennials heute im Schnitt fast 14 Jahre sparen, um das nötige Eigenkapital für einen Immobilienkauf aufzubringen.
Mehr als drei Jahresgehälter nötig
Damit dauert der Weg ins Eigenheim doppelt so lange wie bei der Generation der Babyboomer in den 1980er-Jahren. Damals reichte für eine Eigentumswohnung im Schnitt das 1,7-Fache eines Jahreshaushaltseinkommens als Eigenkapital. Heute sind es mehr als drei Jahresgehälter.
Beim Hauskauf waren früher gut dreieinhalb Jahresgehälter nötig. In der Hochphase des jüngsten Immobilienbooms war es zuletzt zeitweise das Siebenfache gewesen – aktuell sind es immer noch mehr als das Fünffache an Jahreseinkommen.
Zins und Tilgung nicht so stark gestiegen
Hauptursache ist laut den Forschern der stark gestiegene Eigenkapitalbedarf. Dieser ist vor allem auf den Immobilienpreisboom der vergangenen Jahre und höhere Grunderwerbsteuern zurückzuführen.
Die monatliche Belastung durch Zins und Tilgung spielt dagegen eine geringere Rolle. Zwar geben Millennials rund 25 Prozent ihres Einkommens für die Hypothek aus – doch auch bei den Babyboomern waren es bereits etwa 20 Prozent.
Ohne Erbschaft oder Schenkung geht fast nichts
Die Folge: Immer mehr Menschen sind beim Immobilienkauf auf Unterstützung aus der Familie angewiesen. Schenkungen und Erbschaften entscheiden zunehmend darüber, wer sich Wohneigentum noch leisten kann.
Die Studienautoren sehen darin ein Problem für Generationengerechtigkeit und soziale Mobilität und sprechen sich für niedrigere Einstiegshürden aus – etwa durch eine Senkung der Grunderwerbsteuer.
