marktbericht
Die Vorgaben aus den USA sprechen für einen verhaltenen DAX-Start, die Wall Street hat gestern uneinheitlich geschlossen. Daten zur US-Wirtschaft hatten zuvor ein gemischtes Bild gezeichnet.
Mit einem Mini-Plus könnte der DAX heute in den Tag starten: Der Broker IG taxiert den Leitindex zur Stunde mit 0,1 Prozent im Plus bei 24.100 Punkten. Damit hält sich der DAX weiterhin über der psychologisch wichtigen Marke von 24.000 Punkten.
Gestern kam der DAX nicht voran. Am Ende des Tages stand ein Verlust von 0,6 Prozent auf 24.076 Punkte, nachdem der Index gestern noch moderat um knapp 0,2 Prozent gestiegen war.
Die US-Börsen haben nach gemischten US-Wirtschaftsdaten gestern keine gemeinsame Richtung gefunden. Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent schwächer bei 48.114 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 6800 Stellen, der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg indes um 0,2 Prozent auf 23.111 Zähler.
Daten zum US-Arbeitsmarkt und den Einzelhandelsumsätzen hatten zuvor kein klares Bild von der Wirtschaft gezeichnet. Zwar wurden im November mehr Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen als von Expertinnen und Experten erwartet. Zugleich aber stieg die Arbeitslosenquote überraschend auf 4,6 Prozent. Zudem fielen die Lohnzuwächse schwächer als erwartet aus, was den Inflationsdruck mindern könnte. Ein separater Bericht zeigte, dass die Einzelhandelsumsätze im Oktober stagnierten.
Die Veröffentlichung der Daten hatte sich wegen des vorangegangenen „Shutdowns“ der US-Regierung verzögert. „Die Dürre bei den Arbeitsmarktdaten ist vorbei, aber die Zahlen zeigen, dass der Arbeitsmarkt im Grunde seit April brachgelegen hat“, sagte Brian Jacobsen, Chefökonom bei Annex Wealth Management. Die eher auf eine lockere Geldpolitik ausgerichteten Mitglieder der Fed dürften sich durch die gestiegene Arbeitslosenquote bestätigt fühlen. Laut LSEG haben Börsianer ihre Erwartungen an US-Zinssenkungen im kommenden Jahr nach den Daten leicht erhöht.
Die Tesla-Aktie ist im späten Handelsverlauf auf ein Rekordhoch gesprungen. Am Markt wurde weiterhin auf wachsenden Optimismus verwiesen, was die Bemühungen des Unternehmens im Bereich autonomes Fahren und Robotik betrifft. Das Papier des Elektroautobauers sprang bis auf 491,50 US-Dollar. Dank des aktuellen Kursanstiegs der Aktie liegt Tesla auf das Gesamtjahr 2025 gesehen derzeit 21,5 Prozent im Plus und damit im oberen Drittel innerhalb des Auswahlindex Nasdaq 100.
Allerdings droht dem Elektroauto-Hersteller nun ein 30-tägiger Verkaufsstopp im absatzstarken US-Bundesstaat Kalifornien. Auslöser ist die Einschätzung eines Gerichts, dass die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk die Fähigkeiten ihres Assistenzsystems „Autopilot“ übertrieben dargestellt habe. Die kalifornische Verkehrsbehörde schob eine Umsetzung des Verkaufsstopps um 60 Tage auf, damit Tesla Änderungen vornehmen könne. Sollte das nicht passieren, werde die Händler-Lizenz danach für 30 Tage ausgesetzt, teilte die Behörde mit.
Der Hollywood-Riese Warner Brothers Discovery will seinen Aktionären laut einem Pressebericht die Ablehnung des Übernahmeangebots durch den Rivalen Paramount Skydance empfehlen. Bereits Mitte der Woche könne der HBO- und CNN-Mutterkonzern damit dem konkurrierenden Bieter Netflix den Vorzug erteilen, schrieb das Wall Street Journal gestern unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Paramount hat 30 Dollar in bar je Aktie für den Gesamtkonzern Warner Bros. auf den Tisch gelegt, während Netflix ein Angebot im Gegenwert von 27,75 Dollar für das Hollywood-Studio und das HBO-Streaminggeschäft gemacht hat. Teil von Paramounts Gebot war auch die Firma Affinity Partners von Jared Kushner, dem Schwiegersohn des US-Präsidenten Donald Trump. Kushner machte nun aber einen Rückzieher und steigt als Teilnehmer aus dem Bieterrennen aus, wie das Unternehmen mitteilte. Groß war der Affinity-Beitrag nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg mit 200 Millionen US-Dollar Eigenkapital aber ohnehin nicht. Das Paramount-Gebot hat derzeit einen Gesamtwert von 108,4 Milliarden Dollar inklusive Schulden.
