marktbericht
Der DAX dürfte verhalten in den letzten Handelstag der Woche starten. Anleger warten auf den US-Arbeitsmarktbericht. Auch das Ende der Männerfreundschaft zwischen Trump und Musk beschäftigt die Märkte.
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt wagen sich zum Wochenschluss erst einmal nicht aus der Deckung. Der Broker IG taxiert die deutschen Standardwerte zur Stunde 0,1 Prozent tiefer bei 24.298 Punkten. Der DAX hatte gestern im Zuge des Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank abermals ein neues Rekordhoch markiert. Die neue Bestmarke liegt nun bei 24.479 Punkten.
Zwar senkte die EZB den Einlagenzinssatz gestern wie erwartet zum achten Mal in Folge auf nunmehr 2,0 Prozent. Die moderaten Signale der EZB in der Pressekonferenz sorgten dann aber für Ernüchterung.
Laut Präsidentin Christine Lagarde sieht sich die EZB aktuell in einer guten Position, um der derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheit zu begegnen. Das schürte am Markt Spekulationen auf eine Pause oder gar ein Ende des Zinssenkungszyklus. Die DAX-Gewinne schmolzen ab, zum Handelsschluss stand nur noch ein Plus von 0,2 Prozent auf 24.323 Punkte.
Am Nachmittag steht nun mit dem US-Arbeitsmarktbericht ein weiterer Höhepunkt auf der Agenda. Experten erwarten, dass in den USA im Mai weniger neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen wurden. Schwache Jobdaten könnten die US-Notenbank Fed zu Zinssenkungen bewegen.
Im Vorfeld dieser wichtigen Datenveröffentlichung halten sich auch die Anleger an den asiatischen Aktienmärkten mit größeren Engagements zurück. Etwas Hoffnung auf eine vorsichtige Entspannung im zuletzt neu entflammten Zoll-Konflikt gibt allerdings das jüngste Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping.
In Tokio liegt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im späten Handel 0,3 Prozent höher. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gibt um 0,1 Prozent nach.
Derweil belastete gestern der Konflikt zwischen den ehemaligen Verbündeten Donald Trump und Elon Musk auch die Wall Street. Zudem sorgte das Rätselraten über die weiteren Entwicklungen im US-Zollstreit mit China für einen unruhigen Handel.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones verabschiedete sich mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 42.319 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,5 Prozent auf 5.939 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab 0,8 Prozent auf 19.298 Stellen nach.
Die Ölpreise geben Morgen leicht nach, sind jedoch auf dem besten Weg zu ihrem ersten Wochengewinn seit drei Wochen. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 65,13 Dollar je Barrel (159 Liter).
Der Euro liegt am Morgen 0,1 Prozent tiefer bei 1,1439 Dollar. Tags zuvor war die europäische Gemeinschaftswährung im Umfeld des EZB-Entscheids bis auf 1,1493 Dollar nach oben schnellt.
Gold bleibt im Aufwärtstrend. Die Feinunze Gold kostet aktuell 3.375 Dollar und damit 0,4 Prozent mehr als am Vorabend.
Im DAX macht Airbus auf sich aufmerksam. Der weltgrößte Flugzeugbauer hat im Mai wieder weniger Flugzeuge ausgeliefert als im Vormonat. Diesmal fanden 51 Passagierjets den Weg zu den Kunden. Nach den ersten fünf Monaten kommt der Hersteller damit auf erst 243 Maschinen – und damit nicht einmal 30 Prozent des Jahresziels von 820 Jets.
Volkswagen hat einem Urteil zufolge bei der Aufarbeitung des Dieselskandals teilweise den Datenschutz nicht beachtet. Eine Klage des Autobauers gegen mehrere Verwarnungen des niedersächsischen Datenschutzbeauftragten hatte daher nur teilweise Erfolg.
Nach der anhaltenden Kritik von Elon Musk hat Donald Trump gestern mit finanziellen Konsequenzen für Musks Unternehmen gedroht. „Der einfachste Weg, in unserem Haushalt Milliarden und Milliarden Dollar einzusparen, ist, Elons Regierungs-Subventionen und -Verträge zu kündigen“, schrieb der Präsident. Die Tesla-Aktie verlor danach zeitweise fast 18 Prozent.
Der Apple- und Google-Chipzulieferer Broadcom hat die optimistischen Erwartungen von Investoren mit dem Ausblick auf das laufende Quartal nicht übertreffen können. Der Konzern geht von rund 15,8 Milliarden Dollar Umsatz im laufenden Dreimonatszeitraum aus, wie er gestern nach US-Börsenschluss mitteilte.