Noch mehr Verbindungen, noch mehr Ansätze für Geschäftsbeziehungen: Linkedin, die weltweit populäre Business-Plattform, möchte Unternehmensseiten dedizierte Visitor Insights vermitteln. Dazu werden die User aufgerufen, den Seiten ihre Besuche sichtbar zu machen. Damit könnten die Unternehmen wertvolle Informationen erhalten, die sie für das Recruiting, Social Selling und Co. einsetzen können. Die Kontrolle über die Profilansichten liegt aber bei den Usern selbst.
Creator, Personal oder Werbeadressat:innnen finden: Unternehmensseiten können von Visitor-Sichtbarkeit profitieren
Linkedin hat weltweit mehr als eine Milliarde User. Und viele davon werden inzwischen dazu aufgefordert, Unternehmensseiten zu verraten, dass sie diese besucht haben. Das berichtet der Social-Media-Experte Lindsey Gamble auf Threads.
Wir selbst haben diese Aufforderung bisher nicht erhalten, können aber in den Einstellungen im Bereich „Sichtbarkeit“ aktiv verwalten, ob wir Unternehmen sehen lassen möchten, dass wir deren Seite besuchen. Aktivieren User diese Einstellung, können die Unternehmen den Besuch nachvollziehen und abhängig von weiteren Sichtbarkeitseinstellungen auch Informationen wie das Profilbild, den Namen, Standort, Jobtitel oder die Branche ablesen.
In der Einstellungsoption zu den Profilansichten können Nutzer:innen zudem einstellen, ob sie bei Profilansichten anonym bleiben möchten, den Namen und Profil-Slogan oder nur private Profileigenschaften anzeigen lassen möchten.
Wenn jetzt mehr User die Informationsweitergabe bei der Ansicht von Unternehmensseite erlauben, können die Unternehmen in unterschiedlichen Kontexten profitieren. Zum einen haben sie die Option, Besucher:innen zu identifizieren und als potenzielle Business-Partner:innen oder Gesprächspartner:innen, also Creator, die sich für eine Kooperation eignen, oder als mögliche neue Team-Mitglieder zu kontaktieren. Recruiter und Marketing-Teams könnten die Besuchsdaten auch mithilfe eines KI-Tools aggregieren, auswerten und die Liste der Interessierten für etwaige Folgezwecke nutzen – etwa um Teilnehmer an anstehenden Events wie dem OMR Festival ausfindig zu machen. Außerdem lassen sich Daten langfristig für werbliche Kontakte nutzen. Zumindest Rückschlüsse über das Interesse von LinkedIn-Mitgliedern lassen sie zu.
Zusätzlich könnte Microsoft selbst davon profitieren, wenn User mehr Daten teilen. Denn Linkedin könnte diese Angaben letztlich für die Ausspielung relevanter Werbung nutzen und Advertiser mit diesem Kontext zu überzeugen suchen.
Linkedin gibt Company Pages mehr Spielraum
Unabhängig von diesem Feature hat die Microsoft-Tochter für Businesses zuletzt einige wichtige Updates integriert. Dazu zählt insbesondere die Möglichkeit, seit 2024 endlich Messaging wie als Einzel-User zu betreiben.
Überdies führte Linkedin im vergangenen Frühjahr ein neues Dashboard für Unternehmensseiten ein. Über die Navigation kannst du zu Beiträgen deiner Seite, Analysen, dem Feed, Aktivitäten, Nachrichten, zu Produkten, Events, zum Bearbeiten deiner Seiten und dergleichen gelangen. Besonders hilfreich für das Wachstum dürften aber ebenso Aktionen des Tages sein. Mit diesen animiert Linkedin beispielsweise dazu, populäre Beiträge erneut zu teilen oder anderen Unternehmensseiten zu folgen, um das eigene Seitenwachstum anzukurbeln.
Und seit 2024 sind die Linkedin Premium Company Pages umfassend verfügbar. Sie sollen Unternehmen mit künstlicher Intelligenz, erweiterten Einblicken in Besucher:inneninformationen und mit neuen Tools zu einem stärkeren Wachstum auf der Plattform verhelfen. Diese Premium-Seiten bieten eine Reihe exklusiver Features, darunter benutzerdefinierte CTA-Buttons, Testimonials und dynamische Titelbilder. Premium-Abonnent:innen auf Company-Seite können zudem auch einsehen, wer ihre Seite besucht hat.
Wer als Creator oder Administrator:in einer Unternehmensseite regelmäßig Inhalte postet, muss sich indes nicht zwingend um Übergangslösungen bemühen, um die Links in den Kommentaren zu integrieren. Denn eine Erhebung von Metricool zeigt, dass auch Posts mit integrierten Links genauso gut, wenn nicht gar besser, funktionieren können.
Der Artikel stammt von Niklas Lewanczik aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.