Der US-Autobauer Ford streicht sein E-Auto-Angebot zusammen und schreibt knapp 20 Milliarden Dollar ab. Der Traditionskonzern will sich künftig verstärkt auf Modelle mit Verbrenner- und Hybridantrieb konzentrieren.
Nachdem Ford mit seinen E-Autos Quartal für Quartal Ford Milliardenverluste einfuhr, zieht der US-Autobauer jetzt die Reißleine: Ford krempelt sein verlustreiches Elektroauto-Geschäft um und nimmt dafür eine Riesen-Abschreibung von 19,5 Milliarden Dollar in Kauf. Der Konzern stellt praktisch seine gesamte angekündigte zweite Generation von E-Autos ein, darunter die vollelektrische Version des großen Pickups F-150.
Lieber kleinere E-Autos, Verbrenner und Hybride
„Anstatt weitere Milliarden für große E-Autos auszugeben, für die es keinen Weg zur Profitabilität mehr gibt, investieren wir dieses Geld in Bereiche mit höheren Renditen“, sagte Andrew Frick, Leiter des Ford-Geschäftsbereichs für Verbrenner und E-Autos.
Höhere Renditen – die verspricht sich Ford künftig vor allem von Elektroautos bei kleineren, erschwinglicheren Modellen, die ab 2027 auf den Markt kommen sollen. Zudem kündigte der US-Traditionskonzern aus Dearborn im Bundesstaat Michigan an, sich verstärkt auf Modelle mit Verbrenner- und Hybridantrieb zu konzentrieren.
Was Trump damit zu tun hat
In den USA war der Absatz von Elektrofahrzeugen zuletzt um 40 Prozent eingebrochen, nachdem die Regierung von US-Präsident Donald Trump im September die seit mehr als 15 Jahren bestehende staatliche Steuergutschrift von 7.500 Dollar für Käufer von Elektrofahrzeugen vorzeitig beendet hatte.
Ford-Chef Jim Farley erklärte gegenüber dem US-Sender CNBC, die Politik sei „nicht der einzige Grund für unsere Entscheidung“ gewesen. Er räumte aber ein, dass sie eine Rolle gespielt habe.
Gute Nachricht für Beschäftigte und Aktionäre
Für die Beschäftigen bei Ford ist der Strategieschwenk unterm Strich eine gute Nachricht: Während es kurzfristig zu Entlassungen in einem Batteriewerk in Kentucky kommen wird, will Ford langfristig Tausende von Mitarbeitern für die Produktion von Benzin- und Hybridmodellen einstellen. Gleichzeitig hob der Konzern seine Prognose für den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern für 2025 auf etwa sieben Milliarden Dollar an.
An der Börse kommt das gut an. Die Ford-Aktie stieg im nachbörslichen US-Handel um über zwei Prozent. Damit dürfte sie ihren Jahresgewinn heute weiter ausbauen. Seit Jahresbeginn liegt die Ford-Aktie bereits knapp 40 Prozent im Plus.
