Seit dem Wechsel der ADAC-Kreditkartenverwaltung von der Landesbank Berlin zur Solaris SE im Jahr 2024 häufen sich Berichte über unautorisierte Abbuchungen und Betrugsfälle. Betroffene Kunden beklagen unautorisierte Abbuchungen auf ihrer Kreditkartenabrechnung in vierstelliger Höhe, während die Solaris Bank die Verantwortung von sich weist.
Umstellung bei ADAC Kreditkarte: Der Wechsel zu Solaris SE
Im September 2024 übernahm die Berliner Fintech-Bank Solaris SE die Verwaltung der ADAC-Kreditkarten. Mit über 1,1 Millionen Karteninhabern versprach der Wechsel eine modernere und digitalisierte Abwicklung. Doch kurz nach der Umstellung berichteten zahlreiche Kunden von unautorisierten Abbuchungen. Einige Betroffene gaben an, dass ihre Karten nie aktiviert oder sogar noch originalverpackt waren, dennoch wurden Transaktionen durchgeführt. Auch kam es vor, dass Abbuchungen getätigt wurden, kurz nachdem die Kunden eine Bestellung per Kreditkarte online bezahlt haben.
Reaktionen von Solaris SE und ADAC
Solaris SE betont, dass keine Sicherheitslücken in ihren Systemen bestehen und verweist auf mögliche Phishing-Angriffe als Ursache. Auch der ADAC gibt an, dass die Sicherheit gewährleistet ist und es lediglich Anlaufschwierigkeiten im Kundenservice bei Solaris gäbe. Allerdings berichten viele Kunden, keine sensiblen Daten preisgegeben zu haben und somit auch nicht Opfer von einer Phishing-Attacke geworden zu sein. Der ADAC hat eine Taskforce nach Berlin entsandt, um Solaris personell zu unterstützen, und warnt ebenfalls vor Phishing-Attacken, auf die man Kreditkartennutzer bereits bei der Umstellung besser hätte aufmerksam machen sollen.
Rechtliche Einschätzung und Handlungsmöglichkeiten
Folgt man der Argumentation der Solaris, so wird die Verantwortung — wie so oft bei Betrugsfällen — von der Bank zum Kunden geschoben: Schließlich habe dieser die Kundendaten bei einem Phishing-Angriff oder auf einer gefälschten Website weiter gegeben. Rechtlich gesehen muss die Bank aber auch nachweisen, dass der Kunde grob fahrlässig gehandelt hat, um eine Haftung abzulehnen. In vielen Fällen fehlt jedoch dieser Nachweis, Solaris lehnte Schadensersatzansprüche bisher pauschal ab.
Einige Betroffene berichten davon, dass die Solaris Bank ihnen Ausgleichszahlungen für den entstandenen Schaden anbietet. Diese sind allerdings deutlich geringer als die tatsächliche Schadensumme. Deswegen ist es ratsam, ein solches Angebot genau zu überprüfen und sich juristische Unterstützung zu holen.
Ich bin betroffen – was soll ich tun?
- Sofortige Sperrung der Kreditkarte: Sperren Sie bei Verdacht auf unautorisierte Transaktionen Ihre Kreditkarte umgehend.
- Anzeige bei der Polizei erstatten: Eine Strafanzeige kann hilfreich sein, insbesondere für mögliche Versicherungsansprüche.
- Reklamation bei Solaris SE einreichen: Fordern Sie eine detaillierte Prüfung der Transaktionen und verlangen Sie die Herausgabe von Transaktionsprotokollen.
- Rechtliche Beratung in Anspruch nehmen: Ein erfahrener Anwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht kann Ihre Ansprüche prüfen und durchsetzen.
So unterstützt Sie CDR Legal bei der Durchsetzung Ihrer Rechte
Als Betroffener vom Kreditkartenbetrug oder unautorisierten Abbuchungen bei der Umstellung der ADAC Kreditkarte auf das FinTech Solaris SE sollten Sie weiterhin an der Durchsetzung Ihrer Rechte festhalten und sich anwaltliche Unterstützung suchen. Da die Kommunikation mit der Bank sehr langwierig ist, Solaris sich der Schadensregulierung zum Teil verweigert, ist eine Prüfung Ihres Falles aus juristischer Sicht sinnvoll.
Wir haben bereits Mandanten erfolgreich gegen Solaris vertreten. Nutzen Sie unsere Expertise. In einem unserem kostenfreien Erstgespräch überprüfen wir Ihre Situation und geben Ihnen eine erste Einschätzung zum weiteren Vorgehen.