2024 soll sich die Zahl der aktiven Produktangebote in Amazons Online-Shop auf 74 Milliarden belaufen haben. Heißt: Für jeden einzelnen dieser Artikel gab es eine eigene Produktseite, die jeweils in der Cloud gehostet werden musste.
Amazon: Frühlingsputz im Produktkatalog
Um die entsprechenden Cloudkosten zu senken, soll Amazon-CEO Andy Jesse das geheime Projekt „Bend the Curve“ ausgetüftelt haben. In dessen Rahmen sollten knapp ein Drittel der Seiten gelöscht und die dort gelisteten Angebote entfernt werden, wie Business Insider berichtet. Das Portal hatte Einblick in die Dokumente nehmen können.
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Demnach sollten bis Ende 2024 rund 24 Milliarden ASIN (Amazon Standard Identification Number), die jedem Produkt zur eindeutigen Identifikation zugeordnet sind, gelöscht werden. Allerdings geht es Amazon nicht darum, Anzahl und Vielfalt der aktiven Produkte einzuschränken, wie es aus dem Konzern gegenüber Business Insider heißt.
Unproduktive Artikel und Seiten ohne Waren
Vielmehr sollen sogenannte unproduktive Artikel und deren Produktseiten aus dem Katalog gelöscht worden sein. Dabei geht es etwa um Produktseiten, die seit über zwei Jahren nicht mehr aktualisiert worden seien oder für die es keinen Warenbestand mehr gibt. Auch Seiten, die unvollständig oder fehlerhaft seien, fallen demnach dem Kehrbesen zum Opfer.
Zudem blockiert Amazon seit dem Jahr 2024 neue Produktangebote einiger besonders leistungsschwacher Verkaufskonten – die in den vergangenen zwölf Monaten keine Verkäufe generieren konnten. Über 100 Millionen Produktseiten sollen so bisher zurückgehalten worden sein.
Amazon spart mehrere Millionen
Die Aufräumaktion soll Amazon Kosten sparen helfen. Schon 2024 soll Amazon dadurch 22 Millionen US-Dollar weniger an Serverkosten gezahlt haben müssen. Für 2025 sind weitere 36 Millionen Dollar an Einsparungen bei der AWS-Cloud geplant.
Die Einsparungen relativieren sich aber, wenn man sich die Gesamtkosten anschaut. Denn 2025 soll Amazons E-Commerce-Sparte für die AWS-Cloud-Infrastuktur rund 5,7 Milliarden Dollar zahlen, wie Business Insider schreibt.
Hohe Kosten für Cloud-Hosting
Das ist ein Plus von 27 Prozent gegenüber 2024. Damals waren die Cloud-Kosten wiederum schon um 36 Prozent gegenüber 2023 gestiegen, als 3,3 Milliarden Dollar fällig wurden.