Die Bundesautobahn 7 ist eine der längsten Autobahnen Deutschlands und durchquert zahlreiche Regionen mit hohem Verkehrsaufkommen. Im Landkreis Göttingen, nahe Hann. Münden, befindet sich bei Kilometer 290,000 in Fahrtrichtung Göttingen eine bekannte Geschwindigkeitsmessstelle. Diese Stelle wird häufig zur Kontrolle der Einhaltung der Tempolimits genutzt, da sie in einem Abschnitt mit anspruchsvoller Verkehrssituation liegt.
In diesem Artikel beleuchten wir die Besonderheiten dieser Messstelle, mögliche Fehlerquellen bei Geschwindigkeitsmessungen und Ihre rechtlichen Optionen, wenn Sie dort geblitzt wurden.
Beschreibung der Messstelle
Die Messstelle bei Kilometer 290,000 liegt in einem Bereich der BAB 7, der durch eine starke Verkehrsbelastung und häufig wechselnde Tempolimits geprägt ist. Üblicherweise gilt hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h. Je nach Verkehrslage oder Witterungsbedingungen kann das Tempolimit durch variable Verkehrszeichen weiter reduziert werden.
Die Autobahn in diesem Abschnitt verläuft teils durch bewaldete Gebiete und weist leichte Kurven und Gefälle auf, was eine erhöhte Aufmerksamkeit der Fahrer erfordert. Diese Gegebenheiten, kombiniert mit einem hohen Verkehrsaufkommen, erhöhen das Risiko für Messfehler.
Eingesetzte Messgeräte und typische Schwachstellen
An der Messstelle kommen in der Regel moderne Geschwindigkeitsmessgeräte zum Einsatz, wie der PoliScan Speed, das TraffiStar S350 oder das Radargerät Multanova 6F. Diese Geräte sind technisch ausgereift, weisen jedoch spezifische Schwächen auf:
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PoliScan Speed (LIDAR-Technologie):
- Spurzuordnungsprobleme: Bei dichtem Verkehr oder mehreren Spuren können Fahrzeuge nicht immer eindeutig identifiziert werden.
- Reflexionsfehler: Leitplanken, Verkehrsschilder oder andere Objekte in der Umgebung können Laserstrahlen ablenken und die Messung verfälschen.
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TraffiStar S350 (Laser/Radar):
- Fehlmessungen bei Spurwechseln: Fahrzeuge, die während der Messung die Spur wechseln, können falsche Werte erzeugen.
- Witterungsanfälligkeit: Regen, Schnee oder Nebel können die Messgenauigkeit beeinträchtigen.
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Multanova 6F (Radar):
- Reflexionsprobleme: Metallische Oberflächen oder Fahrzeuge auf Nachbarspuren können Radarwellen ablenken und zu falschen Messwerten führen.
- Mehrspurige Erfassung: Insbesondere bei hohem Verkehrsaufkommen ist die Zuordnung der gemessenen Geschwindigkeit zum richtigen Fahrzeug nicht immer gewährleistet.
Häufige Fehlerquellen bei Geschwindigkeitsmessungen
Zusätzlich zu den Schwächen der Messgeräte gibt es allgemeine Fehlerquellen, die Geschwindigkeitsmessungen auf der BAB 7 bei Kilometer 290,000 fehleranfällig machen können:
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Unklare oder fehlende Beschilderung: Besonders bei wechselnden Tempolimits können schlecht sichtbare oder unzureichend platzierte Schilder für Verwirrung sorgen.
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Fehlerhafte Aufstellung der Geräte: Mobile Messgeräte müssen exakt nach Herstellervorgaben positioniert werden. Bereits kleine Abweichungen in der Ausrichtung können die Messergebnisse verfälschen.
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Mehrspurige Straßen: Auf Autobahnen mit mehreren Spuren besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Geschwindigkeit einem falschen Fahrzeug zugeordnet wird.
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Witterungseinflüsse: Starke Regenfälle, Nebel oder Blendlicht durch die Sonne können die Funktion von Laser- und Radargeräten beeinträchtigen.
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Unvollständige Dokumentation: Jede Geschwindigkeitsmessung muss lückenlos dokumentiert werden, einschließlich der Kalibrierung und Wartung des Geräts. Unvollständige oder fehlerhafte Protokolle sind häufig ein Ansatzpunkt für eine Anfechtung.
Rechtliche Möglichkeiten bei einem Bußgeldbescheid
Falls Sie an der Messstelle bei Kilometer 290,000 auf der BAB 7 geblitzt wurden, ist es ratsam, den Bußgeldbescheid auf mögliche Fehler überprüfen zu lassen. Viele Bescheide basieren auf Messungen, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, und können erfolgreich angefochten werden.
Dr. Maik Bunzel, Fachanwalt für Verkehrsrecht und Strafrecht, verfügt über langjährige Erfahrung in der Verteidigung gegen fehlerhafte Bußgeldbescheide. Mit über 1.000 bearbeiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren und der Zusammenarbeit mit unabhängigen Sachverständigen für Verkehrsmesstechnik kennt er die Schwächen der eingesetzten Messsysteme.
Ein Sachverständiger kann die Messdaten und die Protokolle der Messung analysieren, um mögliche Fehler oder Ungenauigkeiten aufzudecken. In vielen Fällen kann dies zu einer Einstellung des Verfahrens oder einer Reduzierung der Strafe führen.
Kostenübernahme durch die Rechtsschutzversicherung
Die Kosten für die Überprüfung des Bußgeldbescheids und die Hinzuziehung eines Sachverständigen werden in der Regel von Ihrer Rechtsschutzversicherung übernommen. Dr. Bunzel klärt vorab, ob Ihre Versicherung die Kosten deckt, sodass Sie kein finanzielles Risiko eingehen müssen.
Fazit: Ihre Rechte bei einem Bußgeldbescheid
Die Geschwindigkeitsmessstelle auf der BAB 7 bei Kilometer 290,000 nahe Hann. Münden im Landkreis Göttingen ist durch ihre Lage und die eingesetzte Technik besonders fehleranfällig. Sollten Sie dort geblitzt worden sein, lohnt es sich, den Bußgeldbescheid von einem erfahrenen Anwalt überprüfen zu lassen.
Dr. Maik Bunzel steht Ihnen mit seiner Expertise zur Seite und bietet Ihnen eine fundierte rechtliche Beratung. Nutzen Sie das Kontaktformular auf anwalt.de, um eine unverbindliche Ersteinschätzung Ihres Falls zu erhalten. Schützen Sie sich vor unberechtigten Strafen und profitieren Sie von einer fundierten Verteidigung!