Der Berliner Lieferdienst Flink hat sich auf die Fahnen geschrieben, Waren wie Lebensmittel, Getränke, Drogerieartikel und andere Alltagsgegenstände innerhalb kurzer Zeit im städtischen Bereich zu liefern. Das 2020 gegründete Unternehmen ist unter anderem in deutschen Großstädten wie Berlin, Frankfurt, Stuttgart oder München, aber auch in Städten wie Aachen, Kaiserslautern oder Wuppertal unterwegs. Insgesamt listet das Unternehmen gut 40 Standorte mit sogenannten „Dark Stores“ oder Micro-Lagern auf, von denen aus Fahrradkuriere die Waren zu den Kund:innen transportieren.
Jetzt sucht Flink offenbar nach neuen Investoren, wie das Handelsblatt zuerst berichtete. Demnach könnte Amazon beim Berliner Lieferdienst mit einem zweistelligen Millionenbetrag einsteigen. Im Gespräch ist offenbar auch der Technologieinvestor Prosus, der gerade die niederländische Lieferfirma Just Eat Takeaway übernimmt. Die Rede ist auch davon, dass Bestandsinvestoren ihr Investment erhöhen könnten.
Amazon und Flink: Mehr als Venture Capital
Allerdings könnte eine Zusammenarbeit zwischen Flink und Amazon auch aus anderen Gründen interessant sein und Synergieeffekte schaffen: Denn Amazon verfügt über ein beachtliches Liefernetz sowie passende Lagerkapazitäten und könnte Flink so die Expansion ermöglichen. Andererseits ist Amazon aber mit den eigenen Bemühungen im Bereich der Lebensmittellieferungen rund um Amazon Fresh in den vergangenen Jahren nicht wirklich vorangekommen.
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Umgekehrt könnte Amazon in den großstädtischen Räumen, in denen Flink erfolgreich ist, auch andere Sortimente binnen unter einer Stunde zustellen – ein USP, der in vielen anderen Ländern schon erfolgreich praktiziert wird. Profitieren würden von dieser Optimierung der letzten Meile vor allem die Kund:innen.
Erfolgreich waren Lebensmittellieferdienste wie Flink vor allem in den Coronajahren. Die Jahre nach der Pandemie haben allerdings gezeigt, dass Lieferdienste mit der Konjunktur und den gestiegenen Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben. Immerhin machte Flink im letzten Jahr einen Umsatz von rund 600 Millionen Euro und will nach den Worten von Flink-Chef Julian Dames im nächsten Jahr um mehr als zehn Prozent wachsen.
Viele Lieferdienste sind vom deutschen Markt verschwunden
Leicht hatte es das Unternehmen in den vergangenen Jahren gewiss nicht. Schließlich zeigt gerade der Blick auf die zahlreichen Mitbewerber aus dem Quick-Commerce-Umfeld – von Deliveroo über Gorillas bis hin zu Getir, die in den letzten Jahren ihr Glück auf dem deutschen Markt versucht haben, eines ganz deutlich: Dieses Geschäft ist äußerst kapitalintensiv und kennt nicht immer nur eine Richtung. Flink etwa wird zwar derzeit noch mit rund 900 Millionen US-Dollar bewertet, war zeitweise in der Bewertung aber schon mal jenseits der Unicorn-Grenze von einer Milliarde Dollar.
Außer Flink bietet nur noch Knuspr taggleiche Lebensmittellieferungen an. Auch mit dem zur tschechischen Rohlik-Gruppe gehörenden Startup arbeitet Amazon bereits zusammen. Allerdings liefert Knuspr bislang nur im Raum Berlin, München und in der Rhein-Main-Region.
Wenn Amazon-Bestellungen nach hinten losgehen

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