Kann ich bei euch Influencer werden? Das Influencer-Dasein klingt auch zu verlockend: Strände, Sonnenschein, Jetset-Leben und Millionen Follower! Wer will da nicht Influencer werden? Eine Frage, die zumindest bei Social Media Agenturen häufiger im Postfach landet. Junge Bewerber*Innen wünschen sich eine Karriere im Social Media Marketing.
Ein super Berufswunsch, wie wir finden. Schließlich ist Social Media Manager*in der beste Beruf der Welt, nicht wahr? Wäre da nur nicht die Erwartungshaltung, im Social Media Management würde man leben wie die berühmtesten Influencer.
Wir sprechen in der neuesten Folge vom Feed und Fudder Podcast, wie Agenturen und Unternehmen bereits in der Stellenbeschreibung mit Missverständnissen aufräumen und Klarheit über das Berufsbild verschaffen können. Hilfreich ist dafür auch die Kommunikation auf Augenhöhe mit jüngeren Generationen, wie uns ein besonderer TikTok Kanal vormacht.
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Abstract: Feed und Fudder Podcast Folge 45: Kann ich bei euch Influencer werden?
In Folge 45 vom Feed und Fudder Podcast räumen wir mit einem weitverbreiteten Missverständnis auf: Social Media Manager*in ist nicht gleich Influencer*in. Wir sprechen über Berufsrealitäten, Bewerbungsflops, falsche Erwartungshaltungen und das Missverhältnis zwischen Wunsch und Wirklichkeit im Jobprofil. Zwischen Alltagsanekdoten und Fachimpulsen geht es auch um Skills, rechtliche Grundlagen und den Unterschied zwischen Selbstdarstellung und Strategie.
Top 5 Zitate aus der Folge
- „Ich sage nicht Social Media – sonst kommt gleich die Frage: Ah, bist du Influencerin?“
- „Was früher der Community-Post war, ist heute ein Vorstellungsgespräch – live, öffentlich, digital.“
- „Du bist nicht automatisch Social-Media-Profi, nur weil du auf Instagram likest.“
- „Strategie ist nicht Ausführung – und Ausführung ist keine Strategie.“
- „Wenn du Social Media beruflich machst, arbeitest du auf der anderen Seite des Bildschirms.“
Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 45 – Kann ich bei euch Influencer werden?
Du bist grad irgendwo, wo es still sein muss, schmöckerst lieber in Texten oder möchtest unsere Folge barrierefrei mit deinem Screenreader lesen? Kein Problem!
Hier gibt es das Transkript zu Folge 45 – Kann ich bei euch Influencer werden?
Transkript
Nicola
Hallo und Servus zu einer neuen Folge Feed & Fudder am Mittag mit Alex und mir, Nici, Frau Hood. Hallo Alex.
Alexander
Hallo, herzlich willkommen.
Nicola
Social Media Manager, willst du dich so bezeichnen? Bist du ein Social Media Manager?
Alexander
Ich weiß nicht.
Nicola
Ich weiß es nicht.
Alexander
Ich würde mich auf jeden Fall nicht als Influencer bezeichnen, aber naja, eigentlich bin ich ja eigentlich Freelancer für Content und PR und da ist natürlich Social Media ein großer Bestandteil des Content-Teils. Dann würde ich sagen, ich bin ein Social Media Content Manager.
Nicola
Ja, also ich muss zugeben, dass ich mich nicht als Social Media Managerin sehe, aber es ist ein Teil meines Jobs manchmal, würde ich sagen. Aber ich benenne mich lieber als Historikerin, als Historikerin. Blogger sind wir ja auch, wir beide sind ja auch Blogger eigentlich, kann man ja so sagen, theoretisch.
Ja, und es ist irgendwie, glaube ich, gar nicht so einfach, das so einzugrenzen und ich merke immer wieder, wenn ich so Bios schreiben muss für Speaker-Auftritte, dass ich dann die manchmal abändere, je nachdem, wo ich spreche und dann da den Schwerpunkt hinlege, weil die Facetten sind so groß, ne?
Also irgendwie, ich bin zum Beispiel gar nicht mehr so praktisch social unterwegs, also schon auch, aber nicht mehr im großen Stil. Und dann bin ich eigentlich hauptsächlich strategisch unterwegs. Und dann denke ich mir, eigentlich bin ich Social Media Strategin.
Alexander
Und das ist das, was mir so oft begegnet. Strategie ist nicht Ausführung und umgekehrt. Ausführung ist nicht Strategie. Und ich finde, das sind zwei – Achtung, Floskel fürs Frasenschwein – zwei Paar Stiefel.
Nicola
Ja, ich gehe immer wieder auch auf LinkedIn und schaue, also ich kriege immer viele Jobs in die Timeline gespült und ich lese mir auch viele Jobs durch. Und ich finde es immer ganz schwer, dann zu sagen, ob ich auf diesen Job passen würde erstmal und wer würde da drauf passen? Und es hat halt viel mit Skills zu tun.
Aber ich habe mich letztens auch aufgeregt über eine Stellenanzeige in einem Haus, mit dem ich zu tun habe. Wo es dann zum Beispiel hieß, ja, Social Media Editor, was ich gut finde. Also ich fand die Beschreibung richtig, weil es ist eine Redakteurstelle und keine andere. Es geht um Redaktion. Und dann war aber Voraussetzung, du musst studiert haben. Und auch vergleichbare Ausbildungen.
Und ich dachte mir, warum muss ich als Editor, als Redakteurin, als Redakteur, denn zwingend studiert haben als Social-Redakteur, wenn ich zum Beispiel Videos schneiden muss oder so, im Studium, also wir haben beide, falls ihr das noch nicht gehört habt, ich glaube, ihr habt es schon oft gehört, an der Uni Mannheim studiert. Und unter anderem natürlich ist Kommunikationswissenschaft in Mannheim eine sehr starke Fakultät und sehr renommiert. Aber ich bezweifle, dass irgendein Professor oder Professorin dort Videos schneidet.
Alexander
Und genau das ist, worauf wir heute hinaus wollen. Wir reden über den Beruf Social Media Managerin/Manager oder auch Social Media Marketing und was für Erwartungshaltungen da zum Teil existieren, sowohl auf der Seite die Leute, die es werden wollen, aber auch die Leute, die eben diese Berufsmöglichkeiten und Einstiegsmöglichkeiten anbieten.
Nicola
Ja, ich finde es hat sich auf jeden Fall wahnsinnig entwickelt natürlich. Ich meine, wenn wir jetzt von uns reden, als ich da reingerutscht bin, da gab es da diesen Job gar nicht. Und ich weiß noch, bei Sport1, als ich damals Redakteurin war und dann später auch ein Team geleitet habe, haben wir Stellen ausgeschrieben und die Personalabteilung sagte, was schreiben wir da rein?
Also es gab diese Stelle gar nicht und ich weiß auch, LinkedIn gab es da was auch schon. Da hättest du unter dem Schlagwort gar nichts gefunden. Ich habe jetzt mal vorbereitend für die Folge tatsächlich mal einfach geguckt, Social Media Manager, was gibt es da? Und es gibt unfassbar viele Jobs, unfassbar viele, aber es ist sehr schwierig herauszufinden, was dahinter steckt.
Bei vielen ist es ein Generalist oder eine Generalistin und die sollen alles können. Manche, und da muss man auch loben. Ich hatte eine Anzeige vom Tagesspiegel gesehen, die haben das richtig gut beschrieben. Redakteurin oder Redakteur mit Schwerpunkt Community Management. Das zum Beispiel finde ich gut. Also ich finde es immer gut, wenn es so ein bisschen eingegrenzt ist, um was es geht eigentlich. Musst du Videos schneiden? Musst du Community Management machen? Oder ist es paid? Also ist es Performance Marketing? Was total unterschiedlich ist.
Alexander
Das finde ich eigentlich auch wichtig und um schon mal Orientierung zu schaffen, wenn ihr wollt, dass Leute für euch, bei euch arbeiten, dann ist es für mich auch wichtig, macht in der Stellenanzeige die konkreten Aufgaben klar, die Aufgaben müssen auch zusammenhängen, es macht nicht Sinn, wenn der Social Media Manager und Managerin auch noch die PR-Managerin sein muss.
Nicola
Ja, und auch mit dem Thema Ausbildung, also im Zweifel schreckt man auch erstmal Leute ab, die zum Beispiel voll viel Erfahrung haben, aber jetzt nicht studiert haben. Ich finde, man muss überhaupt nicht studiert haben, um den Job gut zu machen, weil es ein Handwerk ist, bis zu einem gewissen Grad. Und da, ich finde zum Beispiel, die Ausbildung wird voll oft, oder eine Ausbildung wird voll oft abgewertet. Das verstehe ich überhaupt nicht.
Alexander
Aber weißt du, was du als Social-Media-Managerin und Manager absolut nicht bist?
Nicola
Was denn?
Alexander
Influencerin oder Influencer.
Nicola
Und ich bin das wirklich nicht. Ich bin auch froh, dass ich es nicht bin. Aber witzig, kennst du das auf dem Dorf? Ich wohne ja auf dem Dorf. Und dann sage ich ganz oft, oder ganz oft wird immer gefragt, ja, was machst du so? Und ich sage ja ganz oft, meinen Beruf nicht. Ich weiß nicht, wie es dir geht. Also ich sage das ganz oft nicht, was ich beruflich mache. Sondern ich sage irgendwas mit Medien. Und irgendwas ist so, da steht ganz viel drin. Aber ich sage nicht Social Media, weil jedes Mal, wenn ich sage Social Media, ach, bist du Influencerin? Sagst, nein.
Alexander
Und das ist, so geht es mir auch, ich rede dann auch immer irgendwie von PR oder Marketing, weil es mir auch so geht. Bei Social Media denken die Leute sofort, dass wir Influencer sind und den ganzen Tag Influencer sein machen. Also sprich am Strand in Thailand sitzen, irgendwelche Fitnessprodukte promoten, irgendwelche oder Erstmal vielen Dank an euch.
Nicola
Ja, oder zeig mal dein Profil, ne? Ist ja was so, zeig mal dein Profil. Und dann denkst du, nein, nein, das ist nicht Social Media. Und ich glaube, das ist immer ein Punkt. Also alle, die bis hierher gehört haben, die ersten fünf Minuten und jetzt noch Bock haben, weiterzuhören, ist, erstmal vielen Dank an euch. Ihr seid großartig. Ihr seid wirklich großartig. Ne, Freunde, wirklich immer das alles so fleißig zuhören.
Aber an dieser Stelle ist voll wichtig zu erwähnen, wir reden jetzt eigentlich über die Situation, dass man Leute einstellen möchte oder dass man Leute sucht oder dass man Erfahrungen gemacht hat mit Bewerbungen und Du hast vor kurzem auch ein Gespräch geführt in der Becoming-Serie, die wir auf dem Blog haben, auf Social.de, wo es ja darum geht, wie ist es denn aktuell mit Bewerbung? Wie kann ich Social-Media-Managerin werden? Was muss ich dafür können? Und was macht das Berufsbild eigentlich aus?
Und ich glaube. Also was sich geändert hat, ist Erwartungshaltung. Ich glaube, aus unserer Generation ist schon, muss ich wirklich sagen, da bin ich die Oma jetzt, aus unserer Generation ist Social Media wirklich eher strategisch. Ich mache eine Strategie für einen Account, ich bereite Postings vor, ich mache Community Management und dies und das. Aber nicht ich selber stehe vor der Kamera und ich selber schaffe mir eine Reichweite mit dem Account.
Alexander
Vielleicht ganz kurz zum Hintergrund. Wir haben auf dem AllSocial Blog die Reihe Becoming und da wollen wir einfach Wege in den Beruf Social Media Management vorstellen. Und da führen wir vor allem Interviews mit eben Leuten, die entweder Praktika anbieten oder auch Weiterbildungen. Und da hatte ich vor kurzem ein Gespräch mit dem Björn Wenzel. Er ist Gründer und CEO von der Social Media Agentur Weischer Connect.
Und er hat mir gesagt, er hört voll oft einfach die Anfrage, kann ich bei euch Influencer werden? Also die jungen Leute denken halt tatsächlich, Social Media, professionell, der Beruf ist das, was die Influencer machen. Und dann muss er erst mal zeigen in seiner Agentur, hey, nein: Wir arbeiten mit Influencerinnen und Influencern zusammen, aber halt auf einer professionellen Ebene.
Also sprich, du arbeitest den meisten Tag eher mit dem Management dieser Influencer zusammen, dass du aber auch andere Skills brauchst, weil du wie Rechnungswesen, Buchhaltung musst auch solche Leistungen abrechnen können und hier ist es echt so ein bisschen so eine Mindset-Verschiebung, die auch vor allem daran liegt, einfach an der technischen Zugänglichkeit von Social Media.
Social Media ist eigentlich das erste Medium auf der Welt, das permanent verfügbar ist in deiner Hosentasche, auf deinem Smartphone. Und wenn es halt immer verfügbar ist, dann bist du so gewöhnt dran und dir fällt es dann schwer, so einen Wechsel zu machen, auch auf die andere Seite, die professionelle Ebene.
Nicola
Diese Abgrenzung, ne?
Alexander
Du sagst auch immer so super nett in unserem Newsletter, es grüßt euch von der anderen Seite des Bildschirms. Immer mega sympathisch, aber genau das ist es ja. Du arbeitest, wenn du Social Media professionell arbeitest, arbeitest du praktisch auf der anderen Seite des Bildschirms.
Und da hatte ich auch noch vor kurzem auch ein anderes Interview mit der Dr. Marie Huchthausen, sie macht für die IHK, macht sie die Weiterbildung Social Media Marketing. Und sie hat mir was Interessantes erzählt, dass früher war der Kurs so konzipiert, okay, wie setzt man Postings auf, was ist wichtig und was sind die gefragtesten Formate bei Instagram.
Aber mittlerweile haben sie den Kurs auch umgeändert, den Leuten erstmal diesen Wechsel im Kopf beizubringen. Hey, ab sofort benutzt du es nicht mehr als dieses permanente Smartphone-Teil in deiner Hosentasche, ab sofort musst du dich professionell damit auseinandersetzen. Und das finde ich halt wirklich so wichtig.
Nicola
Ich finde die Frage, kann ich bei euch Influencer werden, hört sich irgendwie voll flapsig und lapidar an, aber da steckt voll viel dahinter, weil, da sind wir auch drauf gekommen, weil ich das an verschiedener Stelle jetzt schon auch mitbekommen habe, auch auf der AllSocial Marketing Conference, hatte ich mit einem Teamlead geredet zum Thema, die haben jemanden gesucht für ihre Social-Media-Redaktion, für ihr Team und hatten wahnsinnig viele Bewerbungen.
Und waren sehr überrascht, dass das, ich glaube, über 120 Bewerbungen. Und es war sehr überraschend. Und da waren sie erstmal, okay, krass. Irgendwie ist da ein Bedarf. Also, Leute haben da Lust drauf. Aber wie gesagt, die Qualität war verschwindend gering. Also es gab ganz wenig Matches sozusagen und die Sichtung dieser vielen Bewerbungen war super aufwendig für das, was dabei rauskam.
Und das hat sie auch nochmal, oder hat ja im Gespräch einfach, ist das dann schon aufgebloppt, ja was ist da passiert eigentlich? Warum bewerben sich so viele? Aber warum sind die Bewerbungen eigentlich so schlecht für das, was man am Ende tun muss und eben nicht Influencer werden? Und das fand ich war dann schon, ich finde es hört man durch die Bank weg in der Branche, dass wahnsinnig viele gerne in diesen Beruf gehen wollen oder es hört sich cool an, aber eben diese Erwartungshaltung gar nicht klar ist, was ist denn das eigentlich, was musst du denn tun und dann ist es manchmal vielleicht auch voll langweilig, aber es ist nicht so fancy, wenn du jetzt, wie du sagst, du musst dann mit den Managern eigentlich koordinieren.
Ich finde, wenn ich ein paar Schlagworte nennen darf, finde ich, wo man ganz klar unterscheiden kann, das ist wirklich professionell und Business ist zum Beispiel das Thema Legal. Ich muss wissen: Musikrechte. Ich kann nicht einfach jede, also nicht nur Musik, geht auch um andere Claiming-Geschichten, aber ich kann nicht einfach irgendwelche Musik nehmen.
Und da habe ich jetzt auch einen LinkedIn-Post gelesen von einer Agenturinhaberin, die halt dann sagt, oh, wir wurden jetzt so abgestraft und das ist ja so teuer geworden. Naja, sorry, aber das ist professionelles Social Media Management, dass ich sowas weiß und dann meine Kunden oder mit wem auch immer ich arbeite, das mitdenke und Alternativen finde. Dann das Thema DSGVO-konform arbeiten mit Tools, gleiche Thema. Wie kann ich Social Media Paid vor allem auf den Kanälen machen?
Wir hatten das Thema Alkohol auf TikTok. Geht halt nicht. Ja, aber so Dinge, das musst du wissen, das ist Professionalität. Und da finde ich, unterscheidet es, ja, also da merkst du dann den Unterschied. Ist das, ich poste ein bisschen was oder ich habe wirklich Ahnung und da heißt es, ich muss mich rechtlich gut auskennen, ich muss businessmäßig mich gut auskennen, wie du sagst, unternehmerisch.
Wenn ich jetzt angestellt bin, ist das vielleicht nicht ganz so wichtig, aber wenn ich jetzt mit Influencer arbeite, wie ist es mit den Verträgen, aber auch wenn ich selbstständig arbeite, ja, ich muss ja Geld verdienen, dann muss ich Steuern zahlen. Wie funktioniert denn das? Oder was für ein Gewerbe laufe ich denn überhaupt? Bin ich in der Künstler-Sozialkasse, weil ich nur Videos schneide? Oder muss ich ein Gewerbe anmelden? Also das sind ja ganz grundlegende Fragen, ne?
Alexander
Und du hast gerade auch so ein paar Punkte aufgezählt, wo man Unterschied zwischen Professionalität und eben Freizeit erkennt. Für mich ist es auch Community-Management, weil wenn du Social Media Freizeit privatmäßig nutzt, dann bist du oft Teil einer Community. Du folgst ja auch Seiten, likst auch Sachen auf den Social Plattformen. Aber Community-Management ist einfach was ganz anderes als Teil einer Community sein.
Nur weil du irgendwelche Seiten folgst, irgendwelche Influencerinnen folgst und ihren Content likest, das zu managen ist etwas anz anderes und ist auch das, worauf wir in der heutigen Folge hinaus wollen. Wie kann man jetzt aber, wenn man jetzt eben Social-Media-Jobs anbietet, Leute sucht für Praktika, wie kann man damit ausräumen?
Ich finde einfach zwei Wege, die mir so spontan einfallen. Einmal klare Stellenanzeigen, wie wir es zum Beginn der Folge hatten. Also wirklich, dass in der Stellenanzeige ganz klar steht, was muss man da machen. Und dass es aber auch sinnvolle Tätigkeiten sind und dass da zum Beispiel eben nicht Strategie und Ausführung vermischt werden.
Und, was mir auch gefällt, da gehen wir nochmal hier zum unserem Interviewpartner Björn Wenzel, sie haben für ihre Agentur einen TikTok-Kanal eingerichtet. Und zwar, da sprechen zwei Werkstudentinnen von ihnen, die Hannah und die Laura, die nennen es Diary Connect, My Social Diary. Und da reden die eben für ihre Generation aufbereitet, was heißt es eigentlich, Werkstudentin einer Social Media Agentur zu sein. Und das finde ich auch einen guten Weg, generationengerecht, auf Augenhöhe, einfach mit den Zielgruppen zu sprechen.
Nicola
Absolut. Ich glaube, die Erwartungshaltung, also da hat sich total was verschoben, einfach, dass so ein Bild von einem Beruf entstanden ist, aus Endnutzersicht, der sich fancy anhört und dann gibt es diese Businesswelt, die total anders funktioniert und am Ende halt aber auch einfach Arbeit ist. Ich glaube, das muss man fairerweise sagen, es ist einfach Arbeit. Und umso mehr man, glaube ich, als Unternehmen zeigen kann, hey: Das machen wir eigentlich als Agentur. Also in dem Fall Agentur ist es natürlich einfacher.
Ich glaube, nicht jedes Unternehmen muss jetzt jeden Beruf zeigen. Aber auch in dem ganzen Prozess einfach klarer wird, was ist denn der Job? Machen wir übrigens ja auch mit AllSocial. Also die Leute zumindest, die uns folgen. Ich glaube, da wird schon klar, welche Themen wir setzen. Es sind ja teilweise nicht so immer fancy Themen. Wenn wir jetzt über EU-Politik reden, was ist denn mit TikTok aus den USA?
Alexander
Genau, nee, sowas meinen wir nicht. Wenn, dann reden wir natürlich nicht.
Nicola
Dann merkt man, okay, das ist schon eine andere Ebene, wie werde ich Influencer. Also ich glaube, es gibt keinen Artikel, glaube ich, keinen, wo wir beschreiben, wie man selber für einen eigenen Account Reichweite aufbaut. Also wüsste ich nicht, oder? Nee. Also ich habe es nicht geschrieben. Ich habe es nicht geschrieben.
Alexander
Also ich habe auch keinen geschrieben. Wir reden natürlich dann schon über welche Maßnahmen dir da so helfen. Gerade im Ads-Bereich haben wir in letzter Zeit ein paar tolle Beiträge gehabt über Performance und so. Das schon, aber wie gesagt, alles bei uns ist eben aus dem professionellen Blickwinkel. Und auch hier im Podcast wollen wir immer darüber sprechen, was sind so die, wir hatten sehr vor kurzem so die Folge mit den nervigsten Begleiterscheinungen. Wir wollen einfach über diesen Beruf an sich reden. Was heißt es wirklich, professionell mit Social Media zu arbeiten?
Nicola
Ja, und ich finde, das ist total spannend am Ende des Tages, weil es gibt so viele Facetten. Ich war in Innsbruck auf einer Konferenz und habe da moderiert. Und da war auch eine Speakerin, die zum Beispiel aus wissenschaftlicher Sicht das Social Verhalten veröffentlicht und analysiert und das finde ich zum Beispiel auch voll interessant, also dass du es eher aus einer wissenschaftlichen Perspektive zum Beispiel schaust.
Sie wird sich wahrscheinlich selber nicht als Social Media Managerin bezeichnen, im Prinzip aber analysiert sie permanent, wie sich Menschen auf Social Media verhalten, also eine Verhaltensforscherin. Und ich glaube, das ist so ein Ding, wo man halt mal hinterfragen kann, in welcher Facette stecke ich oder fragt euch mal, alle, die jetzt zuhören, was macht ihr eigentlich im Social-Bereich?
Und auf der anderen Seite aber hat es sich auch verändert. Vielleicht ist man, man hat ja auch in viele Stationen auch in verschiedenen Facetten unterwegs. Vielleicht war ich mal in einem Content-Bereich, in einem Production-Bereich, war ich auch, aber bin ich gar nicht mehr so. Jetzt bin ich mehr irgendwie im strategischen Bereich. Aber es kann sich auch wieder verändern.
Ich meine, das ist so wie zum Beispiel unser Podcast-Projekt in Anführungsstrichen, ist ja handmade, machen wir alles selber. Da sind wir wieder sehr nah an der Produktion. Und ich finde, das ist so, eigentlich ab und zu mal zu reflektieren, welchen Job macht man da eigentlich, hilft ja auch, um dann später zu entscheiden, wenn ich Leute brauche, wen brauche ich denn? Was für ein Skill muss die Person haben?
Alexander
Das finde ich vollkommen wichtig, genau, einfach sich mal klar machen, was mache ich eigentlich, klingt jetzt erstmal nach einer sehr saloppen Frage, ist es aber nicht, was mache ich eigentlich und dann, wie du sagst, kann man feststellen, okay, ich brauche dann doch hier Verstärkung oder ich möchte auf dem und dem Niveau zusammenarbeiten mit dem und der Person und das hilft dann auch eben solche Missverständnisse aufzuräumen, dass man eben nicht Influencer wird.
Nicola
Und die Frage an alle, die zuhören, habt ihr die gleiche Erfahrung gemacht? Also habt ihr das auch, das Gefühl oder die Erfahrung, dass Leute kommen und sagen, kann ich bei euch Influencer werden? Das würde mich echt mal interessieren. Und wie gut sind die Bewerbungen? Das ist schon ein Thema. Es gibt wahnsinnig viele Stellen, das kann man schon sagen. Aber wie gut sind letztlich die Bewerbungen? Und ich glaube, da kann man ja wieder anknüpfen irgendwann. Was für Skills braucht man vielleicht halt doch? Also was hilft einem? Die Becoming-Serie, die reißt das ja an. Was kann ich denn tun, um in diesem Berufsfeld auf Fuß zu fassen? Und ich glaube, da gibt es ganz, ganz viele unterschiedliche Ansätze.
Alexander
Und das ist Zauberwort “Skills” gesagt. Wir haben auch noch eine Folge mitgebracht von der letzten AllSocial Conference und da haben wir erfahrene Social-Media-Managerinnen und Manager gefragt, was ist aus ihrer Sicht der Social-Media-Super-Skill?
Nicola
Hört da auch gerne mal rein. Und darf ich hier noch einen klitzekleinen Gruß an meine Neffen Samy und Mats aussenden? Die hören uns fleißig nämlich, weißt du das?
Alexander
Ne, das wusste ich nicht.
Nicola
Zum Thema Nachwuchs.
Alexander
Dann aber auch von mir mal ein Gruß.
Nicola
Ja, und es passt ja voll in die Folge, weil wenn ihr es hört, wenn ihr im Social-Bereich arbeiten wollt, ihr müsst nicht Influencer werden. Das müssen wir alle gar nicht. Und Alex, wenn du noch Influencer werden willst, du kannst es ja noch im Seniorenbereich werden. Du kriegst ja aktuell viel Werbung in die Richtung ausgespielt zum Ende dieser schönen Folge.
Alexander
Ich weiß nicht warum, aber der Instagram-Algorithmus sieht mich irgendwie so, er schlägt mir vor, Rheumakissen, gelenkschonende Aquafit-Kurse, Schmerzsalben und dass, obwohl jetzt kommt es, ich vor allem auch nach Social Media Management und Marketinginhalten suche.
Nicola
Tja, jetzt schau mal.
Alexander
Bekomme ich solche Sachen angezeigt.
Nicola
Schau mal, also wer weiß, vielleicht bist du noch Senior Influencer.
Alexander
Aber es ist irgendwie auch beruhigend, wenn es nicht nur den Leuten schwerfällt, eine gescheite Stellenanzeige zu schreiben, um diesen Job Social Media Manager und Manager zu definieren, sondern scheinbar schafft es auch Instagram mit seinem Algorithmus nicht, mir einen gescheiten Content zum Thema Social Media Manager auszuspielen.
Nicola
Ich glaube, Instagram weiß einfach mehr, was du willst.
Alexander
Deshalb kriege ich halt Schmerzsalbe und Aquafit-Kurse vorgeschlagen.
Nicola
Sind wir ehrlich.
Alexander
Oder das.
Nicola
In dem Sinne wünsche ich dir einen schönen Mittag. Wir hören uns. Und in dem Sinne, macht’s gut.
Alexander
Macht’s gut.