Kennt Bitstamp diese Betrugsversuche? Wieso unternimmt niemand etwas?
Sicher kennt Bitstamp so gut wie alle „neuen Scams“ im Kryptobereich. Nicht ohne Grund informiert die Kryptobörse öffentlich auf ihrer Website zu unterschiedlichen Blockchain Betrugsfällen.
Doch was soll Bitstamp dagegen unternehmen? Mehr als Präventionsarbeit kann eine Kryptobörse kaum leisten. Immerhin kann „jeder einfach so“ eine SMS verschicken – und somit Phishing betreiben.
Bitstamp an sich kann nichts dafür, dass der gute Ruf und der Name des Unternehmens von Bitcoinbetrügern so schamlos per SMS missbraucht wird.
Beispielfall aus meiner Anwaltskanzlei: Wie Bitstamp Phishing per SMS konkret abläuft!
Eine betroffene Person wurde Opfer eines raffinierten Betrugs, der sich auf ihre Kryptowährungen richtete. Sie erhielt eine SMS, die angeblich von der Plattform Bitstamp stammte.
In der Nachricht wurde behauptet, dass auf ihr Konto aus China zugegriffen worden sei. Besorgt rief die Person die in der SMS angegebene Telefonnummer an, um den Vorfall zu klären.
Am anderen Ende meldete sich eine Person, die sich als Mitarbeiter von Bitstamp ausgab. Dieser vermeintliche Mitarbeiter erklärte, dass das Konto der Betroffenen kompromittiert sei und drängte darauf, die Kryptowährungen aus Sicherheitsgründen auf ein angeblich sicheres Wallet zu transferieren.
Blitzschnell schlugen die SMS-Scammer beim Phishing zu:
Über einen Zeitraum von nur 20 Minuten führte der Betrüger die Person durch den Prozess der Übertragung ihrer Vermögenswerte auf ein neues Trust Wallet. Der Betrüger versicherte anschließend, dass das ursprüngliche Bitstamp-Konto für 72 Stunden gesperrt werde, um weitere Zugriffe zu verhindern.
Am nächsten Morgen öffnete die betroffene Person das vermeintliche Trust Wallet, nur um festzustellen, dass die gesamten Kryptowährungen verschwunden waren.
Der Verlust war erheblich. Zurück blieben lediglich ein Schock und die wenigen Beweise: Überweisungsbelege und die Telefonnummer, die sie kontaktiert hatte. Siehe auch: Bitstamp Betrugsmasche.
Ich habe viele dieser dubiosen SMS in meiner Kanzlei gesehen – diese Tricks nutzen die Scammer beim Phishing:
- Aufforderung, persönliche Daten wie Passwörter oder Wiederherstellungsphrasen in Bezug zu Bitstamp oder Ihren sonstigen Kryptowallets preiszugeben.
- Versprechen von hohen Renditen oder exklusiven Investitionsmöglichkeiten bei Bitstamp, die eine sofortige Aktion erfordern.
- Hinweis auf einen angeblichen Login-Versuch oder eine Anmeldung unter Ihrem Namen.
- Behauptung, dass verdächtige Transaktionen oder eine neue IP-Adresse mit Ihrem Konto auf Bitstamp verbunden sind.
Weitere Scams per SMS unter Missbrauch vom Namen Bitstamp:
- Fake-Benachrichtigungen über Airdrops oder kostenlose Kryptowährungen, die zur Eingabe sensibler Daten verleiten sollen.
- Fake Bitstamp SMS fordert Sie auf, einem Link zu folgen, einem Chat (z. B. WhatsApp/Telegram) beizutreten oder auf eine E-Mail mit Anhang zu antworten.
- Falsche Meldung über deaktivierte oder gelöschte 2-Faktor-Authentifizierung.
- Behauptung, Ihre Telefonnummer sei geändert worden oder Ihre Kontaktdaten müssten aktualisiert werden.
- Nachrichten über angebliche Kontoaussetzungen oder -sperrungen mit der Bitte, den „weiteren Anweisungen zu folgen“, um das Konto zu reaktivieren.
Noch mehr Betrugsfälle per SMS:
- Behauptung, dass Sie einen „Code“ oder „Verifizierungscode“ für oder von Bitstamp benötigen.
- Aufforderung, an einem angeblichen Initial Coin Offering (ICO) teilzunehmen und dabei auf eine betrügerische Plattform zuzugreifen.
- Angebot eines vermeintlichen Bitstamp-Supports, der über eine Telefonnummer oder einen Anruf sofortige Hilfe – kostenlos – anbietet.
- Nachrichten über verdächtige Aktivitäten in Ihrem Bitstamp Account, die eine direkte Kontaktaufnahme über Links oder andere Kanäle fordern.
Auch andere Kryptobörsen betroffen:
Nicht nur Bitstamp, sondern sämtliche größere Kryptodienstleister werden in gleicher Weise vom SMS-Phishing namentlich missbraucht. Mit anderen Worten: Bei „den anderen“ sieht es auch nicht besser aus:
Es ist nicht zu erwarten, dass die Kryptobörsen diese Problematik „in den Griff kriegen“ könnten. Ich gehe davon aus, dass die Täterinnen und Täter zukünftig sogar noch energischer vorgehen werden – und zwar gestützt durch künstliche Intelligenz.
Melden Sie sich, wenn Sie Hilfe benötigen – kostenfrei:
Bei mir können Sie Ihr aktuelles Problem mit der vermeintlichen Bitstamp SMS anwaltlich einordnen lassen. Im Rahmen meiner kostenfreien Ersteinschätzung helfe ich Ihnen unverbindlich weiter.
Dafür benötige ich von Ihnen per Mail oder über das Kontaktformular nur einige Eckdaten – was ist wann passiert? Was stand in der SMS, und wurden Sie bereits anschließend über den Tisch gezogen?
Schauen Sie sich auf meiner Website um:
anlagebetrug.de
Ich veröffentliche wichtige Informationen zu unterschiedlichen Kryptobetrugsfällen. Oft geht es um Phishing, gehackte Wallets, betrügerische Trading-Plattformen und sonstige Blockchain Scams.