Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat zu Jahresbeginn deutlich höhere Erlöse erzielt als erwartet. Der US-Technologiekonzern von Unternehmer Mark Zuckerberg wies am Mittwoch für das erste Quartal 2025 einen Nettogewinn von 16,6 Milliarden US-Dollar (rund 14,6 Milliarden Euro) aus. Das war gut ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum.
Ein Grund dafür ist die KI-gestützte Software für Online-Anzeigen, so Meta. „Wir hatten einen starken Start in ein wichtiges Jahr“, sagte Zuckerberg. Die verschiedenen KI-Angebote des Konzerns erfreuten sich immer größerer Beliebtheit und würden monatlich von fast einer Milliarde Anwendern genutzt.
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01.04.2025 | 1:29 min
Meta investiert in Rechenzentren
Um im Rennen um diese Zukunftstechnologie wettbewerbsfähig zu bleiben, kündigte Meta-Finanzchefin Susan Li zudem höhere Investitionen an. Die Ausgaben für neue Rechenzentren würden sich 2025 voraussichtlich auf 64 bis 72 Milliarden Dollar summieren.
Dies verhalf den Aktien von Nvidia und AMD, Anbietern von Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI), im nachbörslichen Geschäft der Wall Street zu Kursgewinnen von bis zu 2,8 Prozent.
Zahlen dämpfen die Sorgen vor der US-Zollpolitik
Die steigenden Kosten machten einige Meta-Aktionäre sicher nervös, sagte Debra Aho Williamson, Gründerin des Research-Hauses Sonata Insights. „Wenn sich aber die Werbeeinnahmen weiterhin gut entwickeln, wird dies für Investoren eine weniger bittere Pille sein.“ Meta-Aktien gewannen nachbörslich knapp vier Prozent.
Für das laufende Quartal peilt Meta Erlöse von 42,5 bis 45,5 Milliarden Dollar an. Die Google-Mutter Alphabet hatte vergangene Woche ebenfalls überraschend hohe Werbeeinnahmen bekanntgegeben.
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Die Zahlen von Meta und Alphabet dämpften die Sorgen vor den wirtschaftlichen Folgen der US-Zollpolitik. Branchendiensten zufolge fahren die chinesischen Online-Händler Temu und Shein, die zu den wichtigsten Werbetreibenden zählen, ihre Kampagnen in den USA allerdings zurück. Donald Trump hat Einfuhren aus der Volksrepublik mit besonders hohen Zöllen belegt.
Bußgeld der EU wegen Verstößen
Unabhängig davon muss sich Meta in einem US-Kartellprozess gegen eine drohende Zerschlagung wehren. Die Behörden werfen dem Konzern vor, die Bilder-Plattform Instagram und den Messengerdienst WhatsApp zu überhöhten Preisen übernommen zu haben, um aufkommende Konkurrenz auszuschalten.
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Außerdem brummte die Europäische Union (EU) Meta wegen Verstößen gegen den Digital Markets Act (DMA) eine Strafe von 200 Millionen Euro auf. Stein des Anstoßes war das umstrittene Abo-Modell des Konzerns, bei dem Nutzer für eine werbefreie Version der Online-Netzwerke zahlen müssen. Die US-Regierung verurteilte das Bußgeld als „neuartige Form der wirtschaftlichen Erpressung“.
Quelle: dpa
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