Schon in der Vergangenheit haben verschiedene Paketdienste zu Stoßzeiten, etwa in der Vorweihnachtszeit, Aufpreise für den Versand von Paketen von den Onlinehändler:innen verlangt oder bestimmte Einlieferungstage von den für Großkund:innen vergünstigten Staffelpreisen ausgenommen. Die DHL geht nun einen Schritt weiter und erhebt – zusätzlich dazu – einen Aufpreis speziell für die Black Week und ein paar Tage davor und danach.
Die Black Week findet bekanntermaßen rund um den Freitag nach dem US-Thanksgiving-Fest statt und ist seit Jahren eine der umsatzstärksten Zeiten im E-Commerce und im Präsenzhandel, nicht nur in den USA. Amazon und viele andere große und kleine Händler:innen erzeugen rund um diesen Termin, der zum Starttermin für das Weihnachtsgeschäft geworden ist, mit zahlreichen Sonderangeboten und Rabattaktionen einen enormen Hype.
Konkret plant die DHL zusätzlich zur Peak-Gebühr in Höhe von 19 Cent, die es schon in den letzten Jahren in den Monaten November und Dezember gab (interessanterweise für die gesamten Monate, also bis zum Jahresende), noch eine weitere Gebühr für die Tage der Black Week. Die liegt bei immerhin 50 Cent und soll, wie das Unternehmen gegenüber seinen Großkund:innen kommuniziert, die zusätzlichen Kosten decken, die der Paketdienstleister mit der Beschaffung zusätzlicher Ressourcen gerade rund um die arbeitsintensiven Tage hat.
Spezielle Gebühr rund um den Black Friday
Wie ein Unternehmenssprecher bestätigt, sollen die zusätzlichen 50 Cent für den Zeitraum zwischen dem 24. November bis zum 7. Dezember anfallen, also in der Woche vor dem Black Friday, der dieses Jahr auf den 28. November fallen wird, beginnen.
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In der Tat tut sich nicht nur die DHL, sondern auch die anderen großen Paketdienste wie DPD, Hermes, UPS oder GLS schwer, in den Stoßzeiten ihre Auslieferungsversprechen einzuhalten. An diesen Tagen werden zum einen regelmäßig zusätzliche Arbeitskräfte benötigt, aber vor allem auch Zustellfahrzeuge, die die Mehrarbeit bewältigen können. Allerdings berichten Mitarbeitende von Logistikdienstleistern, dass sie sich zwar hierfür gerne anwerben lassen, da es gutes Geld für selbstständige Fahrer:innen gibt, dass die zu bewältigende Paketmenge aber oftmals kaum bis nicht zu schaffen sei und meist auch nach erfolgreich zugestellten Paketen abgerechnet würde.
Zusatzgebühr: Andere Paketdienste könnten nachziehen
Ob DHL hier der einzige Paketdienst bleibt, der zusätzlich zu den üblichen Saisonzuschlägen eine Gebühr für die Zeit rund um den Black Friday einführt, ist unklar. Erwartbar ist eher, dass andere Paketdienste ähnliches planen, zumal das in der Branche bereits länger diskutiert wird. Für die Händler:innen heißt das, dass sie an jenen Tagen mit mehr Logisitkkosten konfrontiert sind. Umgekehrt ist der Zeitraum aber zu lang, um (ähnlich wie Händler Galaxus das schon tut) ein Slow-Delivery-Angebot für jene Kund:innen einzuführen, denen eine Lieferung nicht eilig ist.
Für Kund:innen im Onlinehandel bedeutet all das letztlich auch Mehrkosten, denn die zusätzlichen Gebühren werden die Händler:innen insgesamt schon weiterreichen – entweder an diesen Tagen gezielt oder über das gesamte Weihnachtsgeschäft. Mittelfristig wird hier aber auch die Diskussion um zentrale Auslieferungen, etwa an Packstationen oder Paketshops wieder aufkommen (müssen). Einige Unternehmen planen hier ein größeres Netz an anbieterübergreifenden Paketstationen.