Beim European Robotics Forum in Stuttgart präsentieren rund 70 Aussteller ihre neuesten Robotermodelle. Diese könnten in Zukunft etwa im Haushalt diverse Arbeiten übernehmen.26.03.2025 | 1:33 min
Wer soll putzen? Bügeln? Wäsche ausräumen? Fragen, die schon bald keine Beziehung mehr gefährden müssten – verheißt der schwäbische Start-Up-Gründer David Reger.
Denn: Er will humanoide Haushalts-Roboter zu massentauglichen Helfern machen, um …
… sie als ein Werkzeug an der Seite zu haben, um Dinge zu tun, die wir halt ungerne tun oder die gefährlich sind, die heute von Menschen ausgeführt werden – nur, weil es kein anderer macht.
David Reger, CEO Neura Robotics
Und diese nicht-menschlichen Wesen sollen tatsächlich als Maschine erkennbar bleiben. Deswegen heißen sie Humanoide und eben nicht Androide, die einem Menschen im Idealfall täuschend echt sein sollen.
Das Marketing der Firma NEURA Robotics im schwäbischen Metzingen wirbt also mit diesen humanoiden Robotern vor Bügelbrettern, Waschmaschinen und beim Spiegelputzen, die alle aussehen wie zu groß geratene Playmobil- oder Starwars-Figuren.
Der humanoide Prototyp 4NE-1 ist allerdings kein wirklich zügiges Helferlein, sondern verrichtet seine Aufgaben eher in Zeitlupe – mit gelegentlichen Ausfällen. Reger ist allerdings zuversichtlich:
Die neue Generation ist bereits in Produktion. Und die neuen Haushaltshilfen werden künftig auf Rollen unterwegs sein, da die Unfallgefahr bei den Zweibeinern zu groß ist.
David Reger, CEO Neura Robotics
70 Aussteller bei Branchentreffen in Stuttgart
Erschwingliche Haushaltsroboter möchte Reger auf den Markt bringen, bei hoher Auflage könnten sie im günstigsten Fall um die 5.000 Euro kosten. Der Startpreis liege bei 16.000 Euro.
China investiert wie kaum ein anderes Land in die Weiterentwicklung von Robotern. Humanoide Maschinen mit KI aus chinesischer Produktion könnten bald den Weltmarkt dominieren.24.03.2025 | 4:37 min
Über die Zukunft der Robotik hat gerade die Branche gemeinsam debattiert auf dem European Robotik Forum in Stuttgart – und sie scheint mit den drei gemeinsamen Tagen aus (Markt-)Forschung, Wirtschaft und Politik zufrieden zu sein.
Das größte Fachtreffen Europas fand erstmals in Deutschland statt. 70 Aussteller konnten ihre neuesten Produkte vorführen: Von Robo-Hunden, die Polizei oder Feuerwehr bei Einsätzen assistieren sollen, bis hin zu Pflege- und Logistik-Robotern.
Herausforderung Feinsensorik: Unübertroffene Hände
Eine der größten Herausforderungen in der Forschung ist die präzise Feinsensorik der Roboterhände.
Viele Bereiche erhoffen sich Entlastung durch Digitalisierung und KI. In Altenheimen ist das bisher noch kein großes Thema. Doch könnte fehlendes Personal dort durch Roboter oder Telemedizin ersetzt werden?23.04.2024 | 1:29 min
„Eine große Herausforderung ist tatsächlich die Greiftechnik“, erklärt Veranstalter Werner Kraus, eigentlich Forschungsleiter im Bereich Automatisierung und Robotik am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA.
Die menschliche Hand ist unübertroffen in dem, was sie leisten kann.
Werner Kraus, Veranstalter European Robotik Forum
KI-Roboter als Pfleger, Paketsortierer, Soldaten? China sieht darin ein großes wirtschaftliches Potenzial. Der Volkskongress beschloss jetzt, diese Technologie intensiv zu fördern.13.03.2025 | 1:33 min
Für wiederkehrende Bewegungen, wie sie in der Industrie häufig vorkommen, sind die Roboter bereits bestens geeignet. In Deutschland ist die Robotik längst ein Vorreiter in der Wirtschaft.
In Europa ist Deutschland führend mit an die 300 Robotern pro 10.000 Mitarbeitern, die installiert sind.
Alexander Verl, Universität Stuttgart
Bislang werden humanoide Roboter am häufigsten in der Autoindustrie eingesetzt. In Zukunft sollen sie den Dienstleistungssektor erobern. „Vor uns liegt der demografische Wandel“, sagt Veranstalter Kraus.
Deswegen werden wir in den nächsten Jahren einen extremen Mangel an Mitarbeitern und Fachkräften haben.
Werner Kraus, Veranstalter European Robotik Forum
Und das beträfe alle Branchen, sei es in der Produktion, Logistik, in der Landwirtschaft, beim Check-in am Flughafen, in der Gastronomie, die künftig auch von Robotern besetzt würden.
Faszination und Skepsis
Die vielen Besucher am Publikumstag zeigten sich fasziniert von der neuen Technologie. Es gibt allerdings auch eine gewisse Skepsis:
Es ist auch ein bisschen gruselig, da hinten gab es einen Roboter, da bin ich so runter in die Hocke und dann ist er mir mit den Augen gefolgt. Trotzdem auch cool.
Madeleine Sterk, 12 Jahre, Messebesucherin
Als mögliche Spielgefährten jedoch waren die Plastikwesen in Stuttgart nicht gefragt:
Ich habe drei Enkelkinder und mit denen würde ich dann doch lieber spielen.
Birgit Clausen, Messebesucherin
Quelle: dpa