Kostet ein ETF bei einer Depotbank aktuell keine Ordergebühr beim Kauf, ist dies häufig nicht für immer so. Nach ein, zwei Jahren kann es passieren, dass die Depotbank die Aktion beendet.
Das liegt daran, dass in der Regel der ETF-Anbieter oder Börsenplätze die Einstiegsgebühren für Sparplan-Sparende für eine gewisse Zeit übernimmt. Sie schaffen dadurch einen Anreiz, dass Du mit dem ETF-Sparen beginnst. Diese Subventionierung für Sparpläne muss aber nicht endlos fortgesetzt werden. Endet eine Aktion, verlangt die Bank oder der Broker die Gebühren dann wieder von den Kundinnen und Kunden.
Dann hast Du immer mehrere Möglichkeiten.
Einfach weiter sparen – Du kannst den bestehenden Sparplan einfach weiter besparen. Die Gebühren verringern die Wertentwicklung pro Jahr um wenige Zehntel Prozentpunkte. Ein Beispiel: Wer pro Monat 100 Euro über 15 Jahre in einen ETF anspart, der pro Jahr 5 Prozent Rendite erzielt hat, verzichtet auf etwa 400 Euro Gewinn. So mancher mag das verschmerzen können. Verwechsel nicht die einmalige Kaufgebühr von beispielsweise 1,5 Prozent mit laufenden Kosten von 1,5 Prozent, wie sie bei einem aktiv gemanagten Fonds anfallen können. Hier machen die Kosten nach 15 Jahren schon über 2.600 Euro aus.
Sparplan aussetzen – Alternativ kannst Du Deinen laufenden Sparplan auch immer aussetzen oder pausieren sowie beenden und beim gleichen Depotanbieter mit einem anderen vergünstigten ETF weiter sparen. Dein ETF-Bestand, quasi das „Wertpapier-Guthaben“, das über den ersten ETF-Sparplan entstanden ist, bleibt einfach liegen und entwickelt sich wie eine Einmalanlage mit dem Markt weiter. Indem Du ab und an den ETF wechselst, kannst Du sogar später Steuern sparen. Wie das funktioniert, erklären wir Dir weiter oben.
Depotanbieter wechseln – Hat Deine Depotbank keine weiteren ETF-Sparpläne ohne Kaufgebühr auf breit gestreute, thesaurierende ETFs im Angebot, kannst Du auch bei einem anderen Anbieter ein kostenloses Depot eröffnen. Du kannst Deine ETF-Anteile vom ersten Sparplan beim ursprünglichen Depotanbieter liegen lassen – oder in der Regel kostenlos auf das neue Depot übertragen. Der neue Anbieter kümmert sich um den Depotübertrag, der einige Tage dauern kann; Du musst in der Regel nur ein Formular ausfüllen.
Wie Du Dich entscheidest, hängt von Deinen persönlichen Präferenzen ab. Es ist nicht jedermanns Sache, alle paar Jahre das Depot zu wechseln – selbst, wenn es nichts kostet. Wen die Gebühren aber allzu sehr ärgern, der hat keine andere Wahl, als sich immer mal wieder umzusehen.