Als die Nomadin Eva Helmeth ihr Kosmetik-Startup den DHDL-Investoren pitchte, zeigten sich diese nicht überzeugt – bis auf Ralf Dümmel. Was aus dem Deal geworden ist.

Mit Jojobaöl aus Mexiko, Kokosöl von den Philippinen, Arganöl aus Marokko und Sanddornfruchtfleischöl aus Brandenburg will Eva Helmeth die Investoren in der Höhle der Löwen überzeugen. Zusammen ergeben diese Bestandteile nämlich die Allrounder-Reisekosmetik Mon Courage: zwei Creme-Sticks mit und ohne Lichtschutzfaktor, die sowohl fürs Gesicht als auch für den Körper verwendet werden können. Helmeth hat sie so entwickelt, dass sie in der Tasche wenig Platz wegnehmen und – wegen ihrer festen Konsistenz – auslaufsicher sind.
Dafür hat die Gründerin selbst so gut wie alle Zelte in Deutschland abgebrochen. Seit eineinhalb Jahren sei sie Nomadin – also auf Reisen –, um überall auf der Welt alles über Naturkosmetik zu lernen und die besten Inhaltsstoffe zu finden. Mit ihrer Kosmetik-Marke Mon Courage (zu deutsch: „mein Mut“) wolle sie auch anderen – vor allem Frauen – Mut machen, zu reisen. Für die Weiterentwicklung ihrer Produkte biete sie nun 15 Prozent ihres jungen Unternehmens an und möchte 150.000 Euro einsammeln.
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Mon Courage: Löwen sind skeptisch
Bei den Löwen gibt es zu dieser Präsentation gemischte Meinungen. Die Sticks seien praktisch, sagt Judith Williams. Und riechen lecker, sagt Carsten Maschmeyer. Aber die Marke sei schwach. „Welchen Mut soll mir dieser Stick bringen?“, fragt Nils Glagau genervt. Und auch Judith Williams bemerkt, die Markenstrategie sei „unglücklich umgesetzt“. Zudem sind die Löwen wenig überzeugt vom Remote-Konzept der Gründerin, die weiterhin reisen will und ein Startup aufbauen.
Absprachen mache das viel zu kompliziert, finden die Löwen. Dabei sei ein Startup aufzubauen ja schon kompliziert genug. Zudem könne darunter auch die Produktsicherheit leiden, wenn die Gründerin nicht vor Ort sei, um ihre Produkte zu kontrollieren, bevor diese das Lager verlassen. Und so steigt ein Löwe nach dem anderen aus – bis nur noch Produktkönig Ralf Dümmel übrig ist, der bis dahin verdächtig still war.
Und Dümmel entpuppt sich als Fan der Kosmetik-Sticks. Bei allem Randgeplänkel sei völlig aus dem Fokus geraten, dass das Produkt „total geil“ sei. Er sehe die Sticks nicht nur für eine Reisezielgruppe, sondern für alle, die unterwegs sind. Am Ende lautet sein Angebot: 22 Prozent für die geforderten 150.000 Euro. Und die Gründerin schlägt zu.
Dümmel und Gründerin sind noch in Verhandlungen
Vom Dreh der DHDL-Staffel bis zum Ausstrahlungstermin vergeht in der Regel ein Jahr. Was ist seitdem bei Mon Courage passiert? Wie Gründerszene von einer Sprecherin der DS Group – Ralf Dümmels Unternehmensgruppe – erfahren hat, sei man mit der Gründerin nach wie vor „in Verhandlungen und im regen Austausch.“
Darüber hinaus ist in einer gemeinsamen Pressemitteilung zu lesen, dass sich bei Mon Courage bereits etwas getan hat: Zum einen mutet die Verpackung etwas minimalistischer – und damit moderner – an. Außerdem ist zu den beiden in der Sendung vorgestellten Creme-Sticks ist noch ein dritter „Pro Aging Stick“ dazugekommen – „für reife, anspruchsvolle Haut ab 40“. Kosten: stolze 54 Euro. Damit ist er mehr als doppelt so teuer wie der UV-Stick (21 Euro) und der klassische Creme-Stick (29 Euro).
Gründerin Eva Helmeth hatte bereits in der Sendung verraten, dass sie noch viele Ideen für weitere Produkte habe. Löwe Ralf Dümmel ist wiederum bekannt dafür, Produkte so massentauglich wie möglich zu machen. Wenn alles glattläuft, dürften wir also mehr von Mon Courage hören.
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