Die Bundesregierung hat sich für eine Anhebung des Mindestlohns auf 14,60 Euro pro Stunde ausgesprochen, was die größte Erhöhung seit Einführung des Mindestlohns vor zehn Jahren wäre.
Die Preiserhöhung erfolgt in zwei Schritten: Anfang nächsten Jahres soll sie von derzeit 12,82 Euro auf 13,90 Euro steigen und zum 1. Januar 2027 nochmals auf 14,60 Euro pro Stunde ansteigen.
„Millionen Arbeitnehmer erhalten eine deutlich höhere Vergütung für ihre Arbeit, und die Unternehmen können die Kostensteigerungen verantwortungsvoll über zwei Jahre verteilen“, sagte Arbeitsministerin Babel Bass am Dienstag, nachdem das deutsche Kabinett der Erhöhung zugestimmt hatte.
Bass, Vorsitzender der Mitte-Links-Sozialdemokratischen Partei (SPD), einem Junior-Koalitionspartner im konservativen CDU/CSU-Block von Bundeskanzler Friedrich Merz, sagte, die Tariferhöhung sei „ein wichtiger Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit und Anerkennung derjenigen, die unser Land jeden Tag am Laufen halten“.
Nach Angaben des Arbeitsministeriums werden rund 6 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland von der Erhöhung profitieren.
Die unabhängige Kommission, die den deutschen Mindestlohn überwacht, empfahl im Juni eine zweistufige Erhöhung.
Die Kommission wurde anlässlich der Einführung des ersten gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland im Jahr 2015 gegründet und besteht aus Ökonomen, Gewerkschaftsführern sowie Vertretern von Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden.
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Allerdings bleibt diese Erhöhung hinter dem im Merz-Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD vereinbarten Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde zurück.
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Einige SPD-Politiker haben sich dafür ausgesprochen, die Kommission zu umgehen und Lohnerhöhungen direkt vorzuschreiben, ein Vorschlag, der bei Konservativen auf Kritik gestoßen ist.
Im Koalitionsvertrag heißt es, dass ein Mindestlohn von 15 Euro bis 2026 „erreichbar“ sei, ohne sich jedoch direkt darauf festzulegen.
