Das erste Investment vieler Anleger sind ETFs. Doch wer gute Informationen will, sollte unbedingt bei den Emittenten von Zertifikaten vorbeischauen.
Wüssten Sie spontan, wie man sein Portfolio absichert? Und haben Sie auf dem Schirm, welche Unternehmensnews und welche volkswirtschaftlichen Entwicklungen es rund um den Globus gibt? Falls die spontane Antwort eher negativ ausfällt, sei auf die Besonderheit des deutschen Kapitalmarktes hingewiesen. Denn Sie können metaphorisch zum Porsche-Händler gehen, sich stundenlang beraten lassen und Probe fahren und am Ende bei der Konkurrenz einkaufen. Ganz ohne Stress.
Das geht auch in der Zertifikatebranche: Von der DZ Bank über BNP Paribas bis zu UBS oder JP Morgan klären zahlreiche Häuser private Anleger auf Börsentagen, wie jüngst in Berlin oder Ende Oktober in Hamburg, über die Finanzmärkte auf oder liefern ihnen jede Woche die neusten Entwicklungen frei Haus. Das bietet weder die Fondsbranche noch die – auch in dieser Hinsicht – passive ETF-Branche. Dort muss man ein Produkt kaufen und erhält die entsprechende Rendite, doch Hintergrundinformationen oder gar Wissen zum privaten Anlegen sucht man meist vergeblich.
Im Zertifikatebereich lässt sich aktuell zum Beispiel das Börsenspiel „Trader 2025“ beobachten – oder man kann einfach selbst mitmischen. Börsenspiel klingt erst mal sehr einfach, doch Handelstage wie der zweite Freitag im Oktober zeigen, dass es praktischen Nutzen hat. Denn die dort verfügbaren Hebelprodukte wie Put-Optionsscheine oder Turbos konnten zuletzt dabei helfen, sein Depot – und sei es auch ein reines ETF-Portfolio – abzusichern und gegen Rückschläge zu wappnen.
Zertifikateanbieter wie JP Morgan oder Société Générale halten darüber hinaus für jedermann Broschüren bereit, mit denen man in aller Ruhe die Funktionsweise von Produkten verstehen kann, die helfen, das Portfolio entweder offensiver oder defensiver zu gestalten.
Zur Defensive tragen beispielsweise Discountzertifikate bei oder eben bei Absicherungen sogenannte Puts oder Turbo-Short-Papiere. Daran erkennt man übrigens auch, dass die Aussage, dass Hebelpapiere per se riskant sind, Unfug ist. Wer an einem Tag, an dem Nasdaq oder Dax drei Prozent oder mehr verlieren – wie jüngst bei Trumps Zolleskalation geschehen – freut sich sehr, wenn im Portfolio Puts, Turbos oder auch Reverse-Bonuszertifikate liegen.
Welche Anbieter dabei am besten in Service, Preisgestaltung und Informationsangebot sind, kürt jährlich der Deutsche Zertifikatepreis, der Ende Oktober in Frankfurt verliehen wird. Ganz konkret bedeutet das Informationsangebot der Banken, dass man montags bei BNP Paribas oder DZ Bank in Webinaren vorbeischauen kann, mittwochs bei Société Générale oder UniCredit zuhört und am Wochenende JP Morgan oder Morgan Stanley auf Börsentagen einen Besuch abstattet.
