Die Gründung eines kleinen Hotels erfordert erhebliche Investitionen – ob du neu baust, eine bestehende Immobilie umbaust oder ein laufendes Haus übernimmst. Ein professionell ausgearbeiteter Finanzplan im Businessplan Hotel ist daher essenziell, um potenzielle Investoren oder Kreditgeber zu überzeugen und die wirtschaftliche Tragfähigkeit deines Konzepts realistisch darzustellen. Typische Bestandteile einer soliden Finanzplanung sind:
- Umsatzplanung: Belegungsrate x durchschnittlicher Zimmerpreis x Anzahl Zimmer x 365 Tage
- Kostenstruktur: Personal, Wareneinsatz, Energie, Marketing, Wartung, Versicherungen
- Rentabilitätsvorschau: Wann beginnt das Hotel, Gewinne zu erwirtschaften?
- Liquiditätsplan: Monatliche Einnahmen und Ausgaben, um Zahlungsfähigkeit zu sichern
Entscheidend für die Kostenkalkulation ist die Bettenkapazität, etwa im Rahmen eines Boutiquehotels, Landhotels oder Bed & Breakfasts. Typische Kosten (EUR) bei der Gründung eines kleinen Hotels (10 bis 20 Zimmer):
- Immobilienkauf oder Pacht: 300.000 – 1.200.000
- Umbau/Sanierung & Innenausbau: 150.000 – 600.000
- Einrichtung (Möbel, Technik etc.): 80.000 – 200.000
- Erstausstattung (Wäsche, Geschirr, etc.): 15.000 – 40.000
- Software & Digitalisierung: 5.000 – 25.000
- Marketing & Eröffnungswerbung: 5.000 – 30.000
- Personalkosten (vor Eröffnung): 10.000 – 50.000
- Beratung, Genehmigungen, Notar etc.: 10.000 – 30.000
- Liquiditätsreserve (6 Monate): 30.000 – 100.000
- Gesamtkapitalbedarf (geschätzt): ca. 600.000 – 2.300.000
Hinweis: Der Kapitalbedarf hängt stark vom Standort, Zustand der Immobilie und Hotelkonzept (Standard bis Boutique) ab. Eine sorgfältige Kalkulation mit realen Angeboten und Rücksprache mit Architekten oder Fachplanern ist unerlässlich.
So finanzierst du dein Hotelprojekt
1. Eigenkapital
Ein gewisses Maß an Eigenkapital ist in der Hotellerie unverzichtbar – idealerweise 20–30 % des Gesamtbedarfs. Neben eigenen Rücklagen können auch Mittel von Familie, Freunden oder privaten Investoren eingebracht werden.
2. Fremdkapital (Bankkredite)
Banken und Sparkassen finanzieren Hotelgründungen nur mit einem soliden Businessplan, einem schlüssigen Finanzierungskonzept und ausreichender Eigenkapitalquote. Entscheidende Kriterien für die Kreditvergabe sind:
- Bonität der Gründerperson(en)
- Sicherheiten (Immobilien, Bürgschaften etc.)
- Nachvollziehbare Umsatz- und Kostenplanung
- Langfristige Tragfähigkeit des Geschäftsmodells
3. Fördermittel für Hotelgründungen
Es gibt verschiedene Förderprogramme auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene. Dazu gehören:
Tipp: Mach hier den kostenlosen Fördermittelcheck und finde passgenaue Fördermittel und Zuschüsse.
4. Beteiligungskapital
Private Investoren, Family Offices oder Beteiligungsgesellschaften können bei Hotelgründungen ebenfalls eine Rolle spielen – insbesondere bei Konzepten mit überregionalem Potenzial (z. B. Kettenansatz, Themenhotels, Luxus-Segment).