Der deutsche Autobauer BMW hat einen schlechten Start ins neue Jahr erwischt. Unter dem Strich verdiente der Konzern nach eigenen Angaben im ersten Quartal 26,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum – aber immer noch 2,2 Milliarden Euro. Der Umsatz von BMW ging um 7,8 Prozent auf rund 33,8 Milliarden Euro zurück.
Vor allem ein schwaches China-Geschäft verdarb den Münchnern die Bilanz. Der Konzern erklärte:
Gegenüber dem Vorjahr zeigten sich wie erwartet rückläufige Umsatzerlöse im wettbewerbsintensiven chinesischen Markt.
„
BMW
Absatzeinbruch, Streiks, drohende Werkschließungen: Ist das Autoland Deutschland am Ende?01.05.2025 | 53:38 min
Trotz US-Zöllen – BMW hält an Prognose fest
Im weiteren Jahresverlauf dürften auch die US-Zölle noch stärker zu Buche schlagen, die sich auf die aktuellen Zahlen noch kaum ausgewirkt hatten. BMW blieb zugleich bei seiner Gewinnprognose für das laufende Jahr, die ein Ergebnis vor Steuern auf etwa dem gleichen Niveau wie 2024 vorsieht. „Die BMW Group erwartet 2025 eine steigende Nachfrage in vielen Märkten, bedingt durch eine sich weiter stabilisierende Inflation und weitere moderate Leitzinssenkungen“, erklärte der Autobauer.
Man erwarte, dass die Erhöhungen der US-Zölle „teilweise temporärer Natur sind und es ab Juli 2025 zu Reduzierungen der Zölle kommt“, so der Konzern. US-Präsident Donald Trump hatte im April die Zölle auf Autoimporte erhöht. Die Gewinnprognose von BMW berücksichtigt allerdings nur die Zölle, die bis zum 12. März in Kraft getreten waren. Wegen der andauernden Verhandlungen und volatilen Entwicklung ließen sich die Zolleffekte für das laufende Geschäftsjahr „weiterhin nur mittels Annahmen abbilden“, erklärte der Autobauer.
Die Krise der deutschen Autoindustrie hat sich durch Trump noch einmal verschärft. Die Ursachen für die Gewinneinbrüche liegen jedoch woanders: China macht Druck. 30.04.2025 | 2:33 min
Deutsche Autobauer unter Druck
BMW ist mit seinem Gewinneinbruch nicht alleine – und hat sich im Vergleich zur deutschen Konkurrenz gar nicht mal so schlecht geschlagen: Erzrivale Mercedes hat für das erste Quartal ein heftiges Minus von 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro vermeldet.
Beim anderen großen Premiumkonkurrenten Audi blieben unter dem Strich gar nur 630 Millionen Euro – dass das nur ein Minus von 14,4 Prozent war, lag dabei alleine am bereits sehr schwachen Vergleichsquartal aus dem Vorjahr. Bei der deutschen Nummer eins und Audi-Mutter Volkswagen waren es 2,2 Milliarden Euro und ein Minus von 41 Prozent.
Da Trumps Zölle erst seit Anfang April gelten, schlagen sie in den Bilanzen zwar noch nicht nieder – die Sorgen der Autobauer aber sind umso größer, erklärt Florian Neuhann.30.04.2025 | 2:36 min
Schlechte Stimmung in der Branche
Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie – inklusive Zulieferern – ist schlecht. Der vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex für die Branche liegt mit minus 30,7 Punkten tief im negativen Bereich. Vor allem bei den Exporterwartungen ging es jüngst wieder nach unten, zudem schätzen die Unternehmen ihre Wettbewerbsposition den Wirtschaftsforschern zufolge außerhalb der EU schlechter ein.