
Ein bisschen so wie eine Mischung aus Family Office und Beteiligungsgesellschaft, aber mit einem Schuss VC. So vielleicht könnte man das beschreiben, was B&C Innovation Investments (BC II) aus Österreich macht. Der Fokus dabei ist klar: Investiert wird ausschließlich in Technologie-Start- und Scaleups, die die Industrie, die „Old Economy“, innovieren.
Einen entscheidenden Unterschied zu klassischen VCs gibt es: Die B&C Gruppe ist kein Fonds, es gibt keine LPs. Alles Geld – das gesamte Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro – stammt von der B&C Privatstiftung, die 2000 von der Bank Austria und der Creditanstalt gegründet wurde, mit dem Stiftungszweck der „Förderung des österreichischen Unternehmertums“. Investiert wird stets aus der eigenen Bilanz. Will sagen: Alles, was investiert wird, ist selbst verdient. So erklärt es Julia Reilinger, die Geschäftsführerin von B&C Innovation Investments. Um also weiter investieren zu können, braucht sie also Returns ihrer Investments, klar. Aber im Gegensatz zu VCs mit LPs im Nacken habe sie kein Anlagedruck und keine starren Laufzeiten.
Bisher hat BC II elf Portfolio-Beteiligungen, allesamt Direktinvestitionen, unter anderem in Awake Mobility aus München, Contextflow, ein Spin-Off der Medizinischen Universität Wien oder das Solar-Startup Neoom, einen möglichen 1Komma5-Konkurrenten. Wir haben mit den beiden Geschäftsführern des Nicht-Fonds aus Wien, Julia Reilinger und Maximilian Nutz, über ihre Investmentkriterien gesprochen. Sie haben uns erklärt, was sie Startups aus den Bereichen Industrial Tech, B2B-Hardware oder Software für industrie- oder produktionsnahe Umfelder neben ziemlich geduldigem Geld noch bieten können. Und wir haben über ihre Erwartungen an Gründerteams und absolute Red Flags im Pitchgespräch gesprochen.