
Warum das wichtig ist: Die Lufthansa wartet bereits seit Monaten auf das neue Langstreckenflugzeug von Boeing. Die 787, die den Namen Dreamliner trägt, verzögert sich nun erneut. Sie sollen jetzt erst im September kommen – die Piloten haben damit nicht einmal mehr die Möglichkeit für Training. Das berichtet das „Handelsblatt„.
- Eigentlich sollten die Lufthansa-Piloten sich ab Juni mit dem Flugzeug zunächst auf Kurzstreckenflügen vertraut machen. Dafür wird nun keine Zeit mehr sein.
- Im September geht es direkt auf die Langstrecke – die Lufthansa braucht den Dreamliner zu dringend. Teilweise müssen Passagiere bereits auf Flieger von Tochterfirmen umsteigen. Das sorgt für Verwirrung bei den Reisenden.
- Die neuen Jets sind nicht nur effizienter als ältere Modelle, sondern bringen auch die neue Allegris-Kabine erstmals nach Frankfurt – in München ist sie bereits in einigen A350 im Einsatz.
US-Luftfahrtbehörde macht Ärger: Die Ursache für die Verspätung ist die US-Luftfahrtbehörde FAA. Sie hat noch keine Erlaubnis für diese neuen Business-Class-Sitze des Dreamliners erteilt. Deshalb wird die Lufthansa erst einmal mit ein paar blockierten Sitzreihen fliegen.
- Die FAA fordert Crashtests für die neuen Sitze, die einen gemeinsamem Befestigungspunkt haben – doch die Testanlage war zunächst nicht einsatzbereit, so das „Handelsblatt“.
- Im Airbus A350 sind die Sitze bereits zertifiziert – sie stammen jedoch von einem anderen Hersteller, und das Flugzeug hat eine abweichende Bauweise.
- Bis zum Jahresende sollen fünf weitere Dreamliner zur Lufthansa-Flotte hinzukommen. Die deutsche Fluggesellschaft hofft bis dato alle Sitze belegen zu dürfen. Auch für Boeing wird der Auslieferungsstau zur Belastung: 15 fertige Dreamliner warten auf die Freigabe der FAA.
Neue Strategie bei der Lufthansa
Neue Kabine Teil einer Restrukturierung: Die neue Allegris-Kabine ist Teil des Konzernprogramms „Turnaround“. Damit will die Lufthansa das Ergebnis der Kernmarke bis 2025 um 1,5 Milliarden Euro brutto und bis 2028 um 2,5 Milliarden Euro brutto steigern will, heißt es im „Handelsblatt“.
- Ziel des „Turnaround“-Programms ist es, Kosten zu senken – etwa durch eine weniger Bürokratie – und gleichzeitig die Einnahmen zu steigern. Unter anderem durch höhere Ticketpreise für die individuell anpassbaren Business-Class-Sitze der Allegris-Kabine.
- Lufthansa steckt außerdem rund 200 Millionen Euro in Maßnahmen zur Vermeidung von Verspätungen und Ausfällen – laut Konzernchef Spohr haben sich die Ausgaben durch eingesparte Kosten bei Entschädigungen und Unterbringung gestrandeter Passagiere bereits gerechnet.
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