marktbericht
Die anhaltende Konsumflaute in Deutschland belastet den Einzelhandel. Das bekommt auch die Parfümeriekette Douglas zu spüren. Der Ausblick des Konzerns sorgte unter Anlegern für Enttäuschung.
Gut aussehen, gut riechen – der Gang in die Parfümerie ist für viele Kundinnen und Kunden vor Weihnachten Pflicht. Viele Menschen haben sich beim Kauf von Düften und Kosmetika zuletzt aber zurückgehalten. Das wird aus den Zahlen deutlich, die die Parfümeriekette Douglas heute vorgelegt hat.
Rabattschlachten und die mangelnde Kauflaune der Verbraucher lasten auf Aussichten des Konzerns aus Düsseldorf. „Der Markt bleibt herausfordernd“, bilanzierte Douglas-Chef Sander van der Laan.
Ausblick sorgt für Ernüchterung
Der Konzern sieht den europäischen Premium-Schönheitsmarkt auch künftig auf Wachstumskurs, jedoch mit einer geringeren Geschwindigkeit als in den Jahren zuvor. Im Geschäftsjahr per Ende September stiegen die Erlöse für Douglas um knapp drei Prozent auf knapp 4,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von etwa 175 Millionen Euro.
Douglas hatte im März die Jahresziele zusammenstreichen müssen und bereits damals auf die eingetrübte Konsumstimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher verwiesen. Vor allem in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich hielten sich die Kunden zurück. Douglas wagt auch deshalb nur einen verhaltenen Ausblick, der die Anleger enttäuschte. Die im SDAX notierte Aktie verlor im frühen Handel mehr als zehn Prozent, dämmte die Verluste am Vormittag dann aber etwas ein.
Expansion in die Golfstaaten geplant
In das neue Geschäftsjahr sei Douglas „solide gestartet“, sagte Konzernchef van der Laan mit Blick auf das erste Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft. Der Düsseldorfer Konzern erwartet Umsätze von bis zu 4,8 Milliarden Euro.
Das Unternehmen schaut sich nun außerhalb Europas nach neuen Märkten um. Van der Laan nimmt dabei die Golfstaaten ins Visier. Vom Konzern hieß es, man sehe großes Potenzial im Premiumgeschäft, suche dabei aber noch einen Partner.
Douglas-Aktie fällt nach Börsengang zurück
An der Börse hatten sich die Investoren schon zuletzt skeptisch gezeigt. Nach dem Jahreswechsel stürzte die Douglas-Aktie regelrecht ab, verlor binnen drei Monaten etwa die Hälfte an Wert. Seither konnten sich die Papiere etwas erholen. Sie stehen aber noch immer weit unter dem Ausgabepreis, den die Douglas-Aktie zum Börsengang im März des vergangenen Jahres erzielt hatte.
Douglas wirtschaftet zwar profitabel, Ausschüttungen an die Anteilseigner bleiben derzeit aber aus. Den Aktionären um die Gründerfamilie Kreke und den Finanzinvestor CVC legt die Parfümeriekette keine Dividende unter den Weihnachtsbaum. Es bleibe aber Ziel, wieder Dividenden zahlen zu können, betonte Finanzchef Marco Giorgetta.
DAX wieder über 24.000 Punkten
Auf dem Parkett steht heute vor allem der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) im Fokus. Die Währungshüter beließen den maßgeblichen Einlagenzins für Banken wie erwartet auf einem Niveau von zwei Prozent. Es ist bereits die vierte Zinspause in Folge.
Vor dem Treffen der EZB hatten sich die Anleger zurückgehalten. Der DAX setzt seinen Seitwärtstrend heute weiter fort. Der deutsche Leitindex kann leicht zulegen, ist wieder über die Marke von 24.000 geklettert. Am frühen Nachmittag notiert der DAX auf einem Stand von 24.034 Punkten, ein Plus von 0,3 Prozent.
