Die Gewinne von Apple und Amazon wachsen ungebremst weiter: Apples iPhone verspricht ein Rekordgeschäft zu Weihnachten, Amazons Cloudsparte AWS lässt den Technologiekonzern Milliarden verdienen.
Wer gedacht hat, dass die US-Technologiekonzerne nach Jahren starken Wachstums irgendwann an Grenzen geraten, sieht sich getäuscht: Sowohl Apple als auch Amazon legen überzeugende Bilanzen vor – auch die Prognosen für die kommenden Monate fallen optimistisch aus.
So rechnet Apple derzeit mit dem bisher besten Weihnachtsgeschäft in der Unternehmensgeschichte. Helfen soll dabei, dass der Konzern im September das Standard-Modell des iPhone 17 aufgewertet hatte, bei der teureren Pro-Version wurde unter anderem die Kamera verbessert. Auch ein dünneres neues Modell mit dem Namen iPhone Air wurde herausgebracht.
Apples Gewinn fast auf DAX-Niveau
Schon im vergangenen Quartal mit nur wenigen Wochen der Verfügbarkeit neuer Modelle legten die iPhone-Erlöse um sechs Prozent auf gut 49 Milliarden Dollar zu. Das iPhone bleibt das mit Abstand wichtigste Apple-Produkt.
Insgesamt stieg der Konzernumsatz im vergangenen Quartal im Jahresvergleich trotz der Zollproblematik in China auf 102,5 Milliarden Dollar, was 89 Milliarden Euro entspricht. Unter dem Strich verdiente der Konzern dank einer deutlich niedrigeren Steuerbelastung mit 27,5 Milliarden Dollar 86 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Da Ende September auch das Geschäftsjahr von Apple auslief, steht auch der Jahresgewinn fest: Apple verdiente netto 112 Milliarden Dollar, fast ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Der Jahresumsatz zog um sechs Prozent auf 416 Milliarden Dollar an. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 hatten die 40 DAX-Konzerne netto insgesamt rund 111 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Amazons Cloudgeschäft wächst und wächst
Während bei Apple das iPhone der Wachstumstreiber bleibt, wird bei Amazon das Cloudgeschäft immer wichtiger. Der zunehmende Bedarf an Rechenkapazität für Künstliche Intelligenz (KI) gibt Rückenwind. Dabei wog das starke Wachstum der Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) die Schwäche des Online-Handels mehr als auf.
„AWS verzeichnet das stärkste Wachstum seit 2022“, sagte Konzernchef Andy Jassy. Wegen der ungebrochenen Nachfrage konzentriere er sich darauf, die Rechenkapazitäten des weltgrößten Cloud-Anbieters möglichst rasch auszubauen.
Im dritten Quartal waren die Erlöse deshalb überraschend deutlich um 13 Prozent auf 180,2 Milliarden Dollar gestiegen. Unter dem Strich zog der Gewinn um knapp 39 Prozent auf etwas mehr als 21 Milliarden Dollar an. Hieran hat AWS einen großen Anteil, weil die Sparte rund 60 Prozent zum Gesamtgewinn beiträgt. Der Anteil an den Umsätzen beträgt lediglich etwa 15 Prozent.
Die Erwartungen werden noch erfüllt
„Die Gewinne der US-Big-Techs sprudeln“, kommentierte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Allerdings seien diese Gewinne auch nötig, denn mit der jüngsten Rally sind die Bewertungen am US-Aktienmarkt deutlich angestiegen. Noch gelingt es den US-Technologiekonzernen also mit ihren Bilanzen zu überzeugen.
Denn zuletzt war wiederholt vom möglichen Platzen einer KI-Blase am US-Technologiemarkt gesprochen worden. Aber auch die jüngsten Quartalsberichte von Microsoft, Meta und Alphabet zeigten gestern, dass die US-Techkonzerne die gewaltigen Erwartungen erfüllen können – zumindest noch. Vor US-Börsenstart legen die Aktien von Apple und Amazon deutlich zu.
