Elon Musk sorgte zuletzt für handfeste Kontroversen in Washington, auch sein E-Auto-Geschäft geriet unter Druck. Tesla weist nun aber zurück, dass man bereits auf der Suche nach einem Nachfolger sei. Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ berichtet.
Tesla hat nach einem Zeitungsbericht zurückgewiesen, dass der Verwaltungsrat des Autobauers Headhunter-Firmen kontaktiert habe, um die Suche nach einem Nachfolger für Konzernchef Elon Musk einzuleiten. Dies sei „absolut falsch“, teilte Tesla mehrere Stunden nach Veröffentlichung des Berichts auf Musks Online-Plattform X mit.
Musk und der Verwaltungsrat seien überzeugt, dass er die Wachstumspläne weiterhin umsetzen könne, hieß es in der Stellungnahme von Verwaltungsrats-Chefin Robyn Denholm.
Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, Tesla-Vorstandsmitglieder hätten bereits mit der Suche nach einem Nachfolger für Elon Musk begonnen. Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge haben die Vorstandsmitglieder mehrere Personalberatungsfirmen kontaktiert. Die Zeitung beruft sich auf mit den Gesprächen vertraute Personen.
Musk war von Seiten der Aktionäre des Unternehmens in den vergangenen Wochen und Monaten zunehmend in die Kritik geraten, seit er einen Großteil seiner Zeit für die Arbeit in der Regierung von US-Präsident Donald Trump aufbringt. Der Vorwurf lautete, dass ihm damit zu wenig Zeit bleibe, um sich um seine Aufgabe bei Tesla zu kümmern.
Schadet das Vorgehen bei DOGE auch Tesla?
Hinzu kam, dass Musks Tätigkeit für die Regierung zunehmend Kritik auf sich zog und dies offenbar auch auf die Verkaufszahlen von Tesla abfärbte. Musk wurde insbesondere sein rücksichtsloses Vorgehen bei der Behörde DOGE, die für Stellenabbau und Kürzungen in der Verwaltung zuständig ist, vorgeworfen. Analyst Dan Ives von Wedbush Securities, der sich lange sehr optimistisch über die Zukunft von Tesla äußerte, schätzt, dass der Schaden für die Marke durch Musks Aktionen die Tesla-Nachfrage dauerhaft um 15 bis 20 Prozent drücken könnte.
Vor rund einer Woche wurde dann zudem bekannt, dass der Autohersteller mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen hat. Die Erlöse fielen im Jahresvergleich um neun Prozent auf gut 19,3 Milliarden Dollar. Unterm Strich brach der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 71 Prozent auf 409 Millionen Dollar ein.
Kurz darauf kündigte Elon Musk jedoch an, dass er ab Mai deutlich weniger Zeit für die Arbeit in der Regierung aufwenden werde – „einen oder zwei Tage pro Woche“, wie er sagte. „Die umfangreiche Arbeit, die notwendig war, um das Doge-Team aufzustellen und mit der Regierung zusammenzuarbeiten, um die Finanzen in Ordnung zu bringen, ist größtenteils erledigt.“
Ob die Ankündigung Musks mit der Suche seiner Vorstandskollegen nach einem Nachfolger für ihn zu tun hat, oder aber, ob die Suche nach seiner Ankündigung nun wieder eingestellt wurde, ist nicht bekannt.
rtr/dpa/fhs/krott