Trump hat mehrfach mit hohen Importzöllen gedroht, die etwa Export-Europameister Deutschland treffen könnten.
Quelle: dpa
Nur jedes hundertste Unternehmen nimmt an, dass es keine Auswirkungen auf das eigene Geschäft gibt.
Mitteilung des Digitalverbands Bitkom
Etwa 95 Prozent dieser Firmen erwarteten, dass sich Trumps zweite Amtszeit für sie negativ auswirken werde. Das geht aus einer Bitkom-Umfrage unter gut 600 Unternehmen aller Branchen in Deutschland ab 20 Beschäftigten hervor.
Donald Trumps zweite Amtszeit als US-Präsident beginnt. Viele offenen Fragen versetzen den Rest der Welt in Unruhe.20.01.2025 | 2:26 min
Ifo-Forscher: Westliche Industrienationen sorgen sich
Die Sorge, dass Donald Trump der Wirtschaft schadet, ist vor allem in westlichen Industrieländern verbreitet.
Ifo-Forscher Niklas Potrafke
„In Afrika, Lateinamerika und Asien rechnen die Experten dagegen kaum mit negativen Effekten auf das Wirtschaftswachstum ihrer Länder“, ordnet Potrafke ein. Für die vierteljährlichen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik wurden fast 1.400 Experten aus 125 Ländern befragt.
Donald Trump glaube, dass „man durch Handelskriege“ andere Länder zwingen könne, „fairen Handel zu treiben“, berichtet Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent in Washington.20.01.2025 | 3:14 min
BGA-Präsident Jandura sieht auch Chancen
Trump hat mehrfach mit hohen Importzöllen gedroht, die etwa Export-Europameister Deutschland treffen könnten. „Eine Politik der Abschottung oder gar ein Handelskrieg würde nicht nur den internationalen Handel belasten, sondern auch die globalen Lieferketten und die Investitionsbereitschaft beeinträchtigen sowie Wohlstand vernichten“, erklärte der Präsident des Exportverbands BGA, Dirk Jandura. Gleichzeitig sei Trump auch eine Chance:
Die zweite Amtszeit von Donald Trump kann sogar ein europäischer Moment werden.
Dirk Jandura, Präsident des Exportverbands BGA
Man müsse „einen konsistenten Politikansatz gegenüber den USA formulieren“, und „die EU zusammenführen, zusammenhalten“, so Johann Wadephul, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Unionsfraktion.20.01.2025 | 7:11 min
So könne Druck von außen eine Konsolidierung der europäischen Kapazitäten bei Investitionen, Innovation und Verteidigung in Europa beschleunigen. „Ein starkes Europa ist auch gut für die Vereinigten Staaten“, sagte der BGA-Chef. Gerade für Deutschland sei ein gutes transatlantisches Verhältnis maßgeblich.
Die USA sind unser wichtigster Handelspartner, gefolgt von China.
Dirk Jandura, Präsident des Exportverbands BGA
Die USA sind der wichtigste Handelspartnern der EU – mit einem Volumen von 850 Milliarden Euro. Mit der neuen Trump-Amtszeit stehen die Handlungsbeziehungen vor schwierigen Zeiten.22.11.2024 | 2:34 min
Experte: EU hat Pläne für Gegenzölle in der Schublade
Ich gehe davon aus, dass die EU schon seit einigen Jahren dabei ist, sich auf einen Regierungswechsel in den USA vorzubereiten und warm anzuziehen.
Cyrus de la Rubia, Chefökonom bei der Hamburg Commercial Bank
„Die EU-Kommission scheint bereits Pläne für Gegenzölle in der Schublade zu haben und dürfte auch Folterwerkzeuge für US-Plattformunternehmen prüfen“, sagte der Analyst. Diese könnten die Steuerpolitik und die Regulierung betreffen.
Es gelte „abzuwarten, was Herr Trump in den ersten hundert Tagen auch umsetzt und durchsetzen wird“ und „welche konkreten Zölle“ gemeint seien, so Tino Chrupalla, Parteivorsitzender der AfD.20.01.2025 | 6:37 min
Quelle: Reuters, AFP