Die Bundesstraße 104 verbindet wichtige Verkehrswege in Mecklenburg-Vorpommern und dient als Zubringer zur Autobahn 20. Auf dem Abschnitt bei Kilometer 0,95, in der Nähe von Schönberg, Richtung Berlin/A 20, wird die Geschwindigkeit regelmäßig kontrolliert. Dieser Bereich ist bekannt für strenge Überwachung, da die Strecke durch ihre Verkehrsbedeutung und häufig wechselnde Tempolimits gekennzeichnet ist.
In diesem Artikel beleuchten wir die Eigenheiten dieser Messstelle, mögliche Fehlerquellen und wie Sie sich rechtlich gegen einen Bußgeldbescheid wehren können, wenn Sie dort geblitzt wurden.
Besonderheiten der Messstelle
Die Messstelle bei Kilometer 0,95 auf der B 104 befindet sich auf einer wichtigen Verbindungsstrecke zur A 20, die von Pendlern, Touristen und Schwerlastverkehr stark frequentiert wird. Typischerweise gilt hier ein Tempolimit von 70 oder 80 km/h, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Dieses Limit kann jedoch durch temporäre Verkehrsregelungen, etwa Baustellen oder Witterungseinflüsse, weiter reduziert werden.
Die Strecke ist durch ihren teils ländlichen Charakter geprägt, wobei dichte Vegetation oder bauliche Gegebenheiten die Sicht auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen beeinträchtigen können. Zudem kommt es in solchen Bereichen häufig zu abrupten Tempowechseln, die Autofahrer unabsichtlich in eine Messfalle führen können.
Eingesetzte Messgeräte und ihre Schwächen
An dieser Messstelle kommen üblicherweise moderne Messgeräte wie der PoliScan Speed, das TraffiStar S350 oder mobile Geräte wie das ESO ES 3.0 zum Einsatz. Obwohl diese Geräte als präzise gelten, weisen sie typische Schwächen auf, die zu fehlerhaften Messungen führen können:
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PoliScan Speed (LIDAR-Technologie):
- Probleme bei Spurzuordnung: Fahrzeuge auf parallelen oder nahen Spuren können fälschlicherweise zugeordnet werden.
- Reflexionen: Leitplanken, Schilder oder andere Objekte entlang der Strecke können die Laserstrahlen ablenken und die Messung verfälschen.
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TraffiStar S350 (Laser/Radar):
- Fehler bei Spurwechseln: Fahrzeuge, die die Spur während der Messung wechseln, können falsche Werte erzeugen.
- Witterungsabhängigkeit: Regen, Schnee oder Nebel können die Genauigkeit der Messung beeinträchtigen.
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ESO ES 3.0 (Lichtschranke):
- Fehlaufstellungen: Die korrekte Ausrichtung der Lichtschranken ist essenziell. Bereits kleine Abweichungen können die Ergebnisse verfälschen.
- Störungen durch Umwelteinflüsse: Blendendes Sonnenlicht oder starker Regen können die Sensoren stören.
Typische Fehlerquellen bei Geschwindigkeitsmessungen
Neben den Schwächen der Messgeräte gibt es weitere häufige Fehlerquellen, die Geschwindigkeitsmessungen auf der B 104 bei Kilometer 0,95 angreifbar machen können:
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Unklare oder fehlende Beschilderung: Besonders bei wechselnden Tempolimits, etwa durch Baustellen oder temporäre Schilder, kann die Beschilderung unzureichend sein und für Autofahrer schwer wahrnehmbar.
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Fehlerhafte Aufstellung der Geräte: Mobile Messgeräte müssen exakt nach den Vorgaben des Herstellers aufgestellt werden. Schon geringfügige Abweichungen können die Messergebnisse erheblich verfälschen.
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Verkehrsdichte: Insbesondere bei dichtem Verkehr oder mehreren Fahrspuren ist es schwierig, die Geschwindigkeit eindeutig einem Fahrzeug zuzuordnen.
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Witterungseinflüsse: Regen, Nebel oder blendende Sonne können die Funktion der Geräte beeinträchtigen und Messfehler verursachen.
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Fehlende Dokumentation: Jede Messung muss lückenlos dokumentiert werden, einschließlich der Kalibrierung und Wartung des Geräts. Fehlen diese Nachweise, ist die Messung rechtlich angreifbar.
Rechtliche Möglichkeiten bei einem Bußgeldbescheid
Sollten Sie an der Messstelle bei Kilometer 0,95 auf der B 104 geblitzt worden sein, empfiehlt es sich, den Bußgeldbescheid prüfen zu lassen. Viele Bescheide beruhen auf fehlerhaften Messungen oder unzureichender Dokumentation und können erfolgreich angefochten werden.
Dr. Maik Bunzel, Fachanwalt für Verkehrsrecht und Strafrecht, verfügt über umfassende Erfahrung in der Verteidigung gegen fehlerhafte Bußgeldbescheide. Mit über 1.000 bearbeiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren kennt er die typischen Schwächen der verschiedenen Messgeräte und arbeitet eng mit unabhängigen Sachverständigen für Verkehrsmesstechnik zusammen.
Ein Sachverständiger kann die Messdaten und die Protokolle prüfen, um mögliche Fehler aufzudecken. Häufig führt dies zu einer Einstellung des Verfahrens oder einer Reduktion der Strafe.
Kostenübernahme durch die Rechtsschutzversicherung
Die Kosten für die anwaltliche Beratung und die Einschaltung eines Sachverständigen werden in der Regel von Ihrer Rechtsschutzversicherung übernommen. Dr. Bunzel klärt vorab, ob Ihre Versicherung die Kosten deckt, sodass für Sie kein finanzielles Risiko entsteht.
Fazit: Ihre Rechte bei einem Bußgeldbescheid
Die Geschwindigkeitsmessstelle auf der B 104 bei Kilometer 0,95 in Richtung Berlin/A 20 nahe Schönberg weist durch die Verkehrssituation und die eingesetzte Technik zahlreiche Fehlerpotenziale auf. Sollten Sie dort geblitzt worden sein, ist es ratsam, den Bußgeldbescheid von einem erfahrenen Anwalt überprüfen zu lassen.
Dr. Maik Bunzel steht Ihnen mit seiner Expertise und langjährigen Erfahrung zur Seite. Nutzen Sie das Kontaktformular auf anwalt.de, um eine unverbindliche Ersteinschätzung Ihres Falls zu erhalten. Schützen Sie sich vor unberechtigten Strafen und setzen Sie auf eine professionelle Verteidigung!