Michael Linke; Collage: Gründerszene
Wer einen Blick auf seinen Lebenslauf wirft, stellt sich unweigerlich die Frage, wann Michael Linke eigentlich schläft. Schnitt von 1,0 im Abitur, mit voller Punktzahl in allen Abschlussprüfungen. Danach WHU-Bachelor mit Dean’s List Award, Top-5-Prozent im Master. Nebenbei eigene Content-Marketing-Agentur, Praktika bei Roland Berger, McKinsey und dem Samwer-VC Picus Capital. „Im Lebenslauf klingt das immer so aufgebauscht“, beschwichtigt Linke im Gespräch. Natürlich sei das eine Menge Arbeit gewesen, aber letztlich sei er immer einen Schritt nach dem anderen gegangen. „Es baut aufeinander auf und ist alles machbar, wobei ich natürlich auch sehr viel Unterstützung genießen durfte.“
Unterstützung, die in Linkes Kindheits-Umfeld nicht selbstverständlich ist. Seine Eltern kommen vor seiner Geburt aus Russland nach Deutschland, seine Mutter – in Russland Grundschullehrerin – putzt zunächst Böden. Linke selbst geht auf eine Brennpunktschule. „Aus meiner Grundschule haben es nur fünf Personen auf das Gymnasium geschafft“, erinnert er sich. „Zu vielen Freunden habe ich den Kontakt verloren.“
Um nicht allein von seinem sozialen Aufstieg zu profitieren, sondern auch andere wenig privilegierte Jugendliche in ihrer Karriere zu unterstützen, hat Linke außerdem ein soziales Startup initiiert. Mit Legmon versammelt er eigenen Angaben zufolge ein Netzwerk aus über 30 Ehrenamtlichen und aus Mentoren, die mittlerweile über 150 Community-Mitgliedern kostenlos bei Fragen rund um Ausbildung, Studium, Stipendien und Jobeinstieg zur Seite stehen.
