Countdown zu Weihnachten: Bis wann musst du dein Paket verschicken?

Jahr für Jahr zeigt sich das gleiche Bild: Obwohl der Termin seit Langem feststeht, beginnen viele Menschen erst kurz vor den Feiertagen damit, Geschenke zu kaufen – ob beim Einkaufsbummel in der Innenstadt oder per Mausklick im Onlineshop. Diese späte Nachfrage bringt nicht nur den E-Commerce unter Druck, sondern belastet ebenso die Paketdienste und Logistikanbieter, die in dieser Phase oft an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit geraten.

Erschwerend kommt hinzu, dass gefragte Artikel zunehmend knapp werden. Dabei geht es längst nicht mehr ausschließlich um einzelne Technikprodukte wie Konsolen oder bestimmte Smartphone-Modelle. Bereits jetzt führen hohe Nachfrage und begrenzte Verfügbarkeit zu spürbaren Preissteigerungen gegenüber den Aktionen rund um Black Friday und Cyber Monday. Expert:innen mahnen daher (nicht nur deshalb) zur Eile, da nur so eine rechtzeitige Zustellung vor Weihnachten realistisch bleibt.

Damit rückt die Frage in den Fokus, bis wann Bestellungen aufgegeben oder Pakete spätestens eingeliefert werden sollten. Fest steht, dass Personalmangel, fehlende Transportkapazitäten und weiterhin fragile Lieferketten die Weihnachtslogistik erheblich erschweren. Hinzu kommt ein teils deutlich erhöhter Krankenstand, der zusätzlich dazu beitragen kann, dass Sendungen nicht mehr rechtzeitig bei den Empfängerinnen und Empfängern eintreffen.

Bis wann du dein Paket auf den Weg bringen musst

Schon jetzt ist es kein Spaß mehr, in der Postfiliale oder im Paketshop etwas aufgeben zu müssen – lange Schlangen, die in den nächsten Tagen nicht kürzer werden dürften. Schon deshalb solltest du nicht bis zum letzten Tag warten. Ein sinnvolles Vorgehen ist auch, die Apps der Paketdienste zu nutzen und die Pakete online vorab zu frankieren. Sinnvoll ist es auch, wo immer möglich, die Packstationen zu nutzen, um das Anstehen zu sparen.

Hier findest du die Last-Minute-Fristen, die dir sagen, bis wann du ziemlich sicher dein Weihnachtspaket noch zum Empfänger bringst, beziehungsweise bringen lassen kannst:

Für die Deutsche Post und DHL gilt: Normale Briefe und Postkarten innerhalb Deutschlands müssen bis zum 20.12. eingeliefert sein, um noch rechtzeitig anzukommen, bei Briefen per Einschreiben kann’s auch noch der 22.12. sein, wähle hier sicherheitshalber das Einwurfeinschreiben. Pakete und Päckchen haben bei DHL ähnliche Fristen: die normale Sendung ebenfalls zum 20.12., das Expresspaket bis 22.12. Auslandspakete dürften dagegen nicht mehr in allen Fällen rechtzeitig zum Fest ankommen, hier findest du je nach beteiligtem Auslandspaketunternehmen Werte zwischen dem 12. und 15.12..

Ähnlich sieht das Bild bei den anderen Paketdiensten aus. Hermes, GLS, DPD nennen den 19.12. als letztes sicheres Einlieferungsdatum für Pakete deutschlandweit (bei Hermes zwingend bis 12 Uhr bei Paketshopeinlieferung, alles andere früher), UPS sogar den 18.12., Fedex dagegen den 21.12. Bei DPD, Fedex, UPS und TNT geht für Priority-Pakete sogar noch der 22.12. als Einlieferungstag. Bei den Auslandssendungen ist es etwas individueller, da solltest du es auf der jeweiligen Seite des Paketdienstes prüfen. Aber: Bis 22.12. hast du gegen entsprechendes Geld auch hier noch die Möglichkeit, ein Paket in eines der Nachbarländer rechtzeitig unter den Weihnachtsbaum zu bringen. DPD will es angeblich sogar noch bei Einlieferung am 23.12. per Expressversand schaffen.

Bestellungen beim Händler: Bis dahin klappts noch

Ein ähnliches Bild ergibt sich im Onlinehandel – auch hier solltest du dich nicht erst auf den letzten Drücker entscheiden, um die Ware noch rechtzeitig zu erhalten. Anders als früher gibt es bei vielen Händler:innen und Plattformen aber oftmals kein festes Datum mehr, bis wann das Paket noch rechtzeitig bei dir ist. Schau daher im Warenkorb und auf der Suchergebnisseite, bis wann du die Ware voraussichtlich erhalten musst – bei einigen der Onlinehändler musst du dafür eingeloggt sein, damit das mit deiner Adresse abgeglichen werden kann (einige Ziele auf Nordsee- oder Ostseeinseln dauern bekanntermaßen länger).

Amazon ist hier erwartungsgemäß am vielseitigsten – und du siehst jeweils auf der Produktseite das voraussichtliche Lieferdatum. Dabei kannst du via Prime noch am nächsten Werktag beliefert werden, sofern die Ware bei Amazon in einem der Warenzentren vorrätig ist – achte hier auf Versand per Amazon, das erhöht die Wahrscheinlichkeit. In einigen Gebieten findest du sogar noch Same-day-Delivery, aber das ist gerade vor Weihnachten schwieriger. Erfahrungsgemäß klappt die sichere Lieferung bei Amazon aber oftmals besser zum angegebenen Zeitpunkt als bei anderen Händlern, insbesondere wenn du in einem Gebiet wohnst, das auch mit Amazon-eigenem Zustelldienst beliefert wird.

Hier einige weitere ausgewählte Händler: Mediamarkt und Saturn empfehlen die Bestellung bis zum 22.12. 9 Uhr, bieten zusätzlich auch die Filialabholung im Laden. Das ist vor allem deswegen praktisch, weil du somit erkennst, ob die Ware dort vorrätig ist oder zeitnah beschafft werden kann. Die Abholung vor Ort ist oft noch am 23. oder gar 24.12. vormittags möglich.

Cyberport bietet rechtzeitige Lieferung per Standardversand bis 19.12. bei Bestelleingang bis 12 Uhr an. Wer per Express bestellt, kann das sogar noch bis zum 23.12. um 16 Uhr tun. Bei Notebooksbilliger musst du bis 21.12. bestellt haben, um noch deine Ware vor dem Fest zu erhalten (bei Expressversand bis 22.12.. 13 Uhr). Auch bei Galaxus findest du jeweils auf der Produktseite den Hinweis auf den anvisierten Liefertag – in vielen Fällen ist dies der übernächste Tag.

Mode, Kosmetik, Bücher: Bis wann Bestellungen rechtzeitig ankommen

Weiter geht’s mit Mode: Bei Zalando findest du ebenfalls auf der Produktseite den entsprechenden Lieferhinweis. Hier hast du Glück, wenn eine Ware noch vor Ort über ein kooperierendes Geschäft verfügbar ist. Ansonsten ist meistens der übernächste Tag als Standardlieferungsdatum vorgesehen, sogar der nächste Tag per Expresslieferung.

C&A, Adidas und Under Armour nennen den 18.12. als letztes Datum, damit die Ware sicher rechtzeitig ankommt, bei H&M wird die Lieferzeit für eine Bestellung an der Kasse und auf der Bestellbestätigung angezeigt – allerdings dauert nach eigenen Angaben die Lieferung derzeit etwas länger als gewohnt. Wer kein Risiko eingehen möchte, entscheidet sich für den Expressversand: Bei einer Bestellung bis 13 Uhr wird die Sendung in der Regel bereits am folgenden Werktag zugestellt, sofern die Ware vorrätig ist.

Konkreter wird man beim Versandhaus Otto und den dazugehörigen Untermarken. Artikel, die von Otto selbst und nicht über einen Dritthändler kommen, kannst du noch bis 22.12. bestellen, damit sie rechtzeitig ankommen sollen. Ausgenommen ist natürlich auch Speditionsware. Achte beim Artikel selbst auf die Lieferaussage „lieferbar bis Weihnachten“, also jene Artikel, die vorrätig sind. Für die rechtzeitige Lieferung setzt Otto auf den Lieferdienst Hermes im eigenen Haus.

Die Parfümerie Douglas gibt einen bis drei Liefertage als Frist an, wird hierbei aber nicht konkreter (Partnerartikel dauern aber länger). Hier solltest du im Zweifelsfall den Weg in die Filiale suchen, um sicher zu gehen. Und wer Bücher nicht bei Amazon bestellen will, sondern hier lieber auf Thalia oder Hugendubel setzt, sollte wissen: Die beiden Händler geben kein festes Lieferdatum an, sondern rechnen mit ein bis vier Tagen, nennen aber auch das voraussichtliche Versanddatum der bestellten Artikel. Sinnvoller ist hier gerade vor Weihnachten die Lieferung in die Filiale, die erfahrungsgemäß bei allen per Grosso lieferbaren Titeln am nächsten Tag erfolgt.

Plan B: Geschenkkarte als Alternative in letzter Sekunde

Sollte es wider Erwarten doch nicht mehr rechtzeitig mit dem eigentlichen Präsent klappen, bleibt dir immerhin eine Ausweichlösung. Besonders pragmatisch – wenn auch wenig festlich – sind Gutscheine. Vor allem Gutscheine von Amazon lassen sich innerhalb weniger Minuten als PDF erstellen und ausdrucken. Auch andere Anbieter wie Zalando oder H&M ermöglichen diesen Last-Minute-Service, ebenso zahlreiche weitere Onlineshops, die einspringen, wenn wirklich nichts mehr geht. Dass diese Option häufig genutzt wird, zeigen die Verkaufszahlen: Auch wenn Amazon hierzu traditionell keine Details veröffentlicht, berichten andere Onlinehändler von erheblichen Umsätzen mit selbst ausdruckbaren Gutscheinen, insbesondere am 23. und 24. Dezember.

Wer statt eines Ausdrucks lieber eine hochwertige Gutscheinkarte aus Kunststoff verschenken möchte und diese vor Ort besorgen will, sollte die eingeschränkten Öffnungszeiten an Heiligabend im Blick behalten. In Deutschland haben an diesem Tag in der Regel alle Geschäfte bis 13 oder 14 Uhr geöffnet. Bleibt also oft nur der wenig stimmungsvolle Abstecher zur Tankstelle – dort sind zumindest Gutscheinkarten der großen Anbieter wie Amazon, Zalando oder Ikea weiterhin erhältlich.

Tipp: Einige Händler:innen bieten wegen der Weihnachtszeit verlängerte Rückgabefristen an. Welche das sind und wie die Konditionen jeweils aussehen, erfähst du in dieser Zusammenfassung zu den Rücksendefristen.