Mit seinen Kindle-E-Readern hat Amazon Millionen Menschen erreicht. Mittlerweile soll die Geräte im Vergleich zu anderen Readern einen Marktanteil von mehr als 70 Prozent halten (laut Medium). Dementsprechend suchen auch Millionen Kund:innen nach neuen Büchern im Kindle-Shop. Doch hier treffen sie mittlerweile immer häufiger auf kuriose Buchtitel, die alles andere als kurz und spannend sind.
Kindle-Shop: Warum SEO-optimierte Buchtitel auf dem Vormarsch sind
Das zeigt etwa ein Reddit-Thread, in dem sich ein Kindle-User über diese neue Praxis beschwert hat. Er zeigte einen Screenshot des Kindle-Stores, in dem gleich zwei Werke mit besonders langen Titeln zu sehen sind. Die Bücher, die eigentlich nur den Titel Dark Age oder Light Bringer tragen, werden in der Übersicht des Kindle-Shops zusätzlich mit „the thrilling fifth book in the globally bestselling dystopian science fiction series RED RISING (Red Rising Series)“ oder „the utterly addictive sixth book in the globally bestselling dystopian science fiction series RED RISING (Red Rising Series)“ betitelt.
Unter dem Beitrag zeigen sich viele andere Kindle-User:innen ebenfalls verärgert. Auch sie haben mehrere Buchtitel im Shop von Amazon entdeckt, die unnötig lang sind und oftmals Phrasen wie „nicht aus der Hand legbar“ oder „spannender Thriller mit einem Twist nach dem anderen“ enthalten. Zudem gibt es im Kindle-Shop Bücher, die mit „die viral gegangene Tiktok-Sensations-Romcom“ beworben werden.
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Die langen Titel sollen dabei nicht diejenigen abholen, die im Kindle-Shop nach neuen Büchern suchen. Stattdessen richten sich diese SEO-optimierten Titel allein an Suchmaschinen und deren Nutzer:innen. Die Buchtitel werden also mit Begriffen befüllt, die User:innen bei Google und Co. eingeben könnten, wenn sie auf der Suche nach einem neuen Buch sind.
Diese Taktik trägt offenbar auch Früchte. Für einen kurzen Test haben wir „psychological thriller with a twist ebook“ bei Google eingegeben. Schon spuckt die Suchmaschine neben Reddit-Threads mit Buchempfehlungen auch mehrere Amazon-Links zu E-Books aus. Alle haben die gesuchten Begriffe im SEO-optimierten Titel. Statt sich die Mühe zu machen, Empfehlungslisten zu durchsuchen, werden wohl einige Kindle-User:innen direkt auf die Amazon-Links klicken und sich nach dem Lesen der Buchsynopsis für oder gegen den Kauf entscheiden.
Sicher ist, dass die Bücher, die sonst im Kindle-Shop eher untergehen würden, über Suchmaschinen neue Aufmerksamkeit generieren. Gerade für neue Autor:innen, die noch keinen Publisher hinter sich haben, kann diese Taktik wohl über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Für Kindle-User:innen bleibt daher vorerst nur, mit den SEO-Titeln warm zu werden oder sie zu ignorieren – und sich stattdessen auf die Inhalte und Bewertungen hinter der Fassade zu konzentrieren.
Wenn Amazon-Bestellungen nach hinten losgehen

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