Kaum ein Shopping-Ereignis ist für die Händler:innen so interessant wie der Black Friday und das dazugehörige Wochenende. Die Kund:innen sind inzwischen dahingehend konditioniert, dass sie Sonderangebote erwarten und dem Handel die gewünschte Aufmerksamkeit schon entgegenbringen. Schon den gesamten November über, das hat kürzlich erst wieder eine Auswertung der Preisentwicklung im vergangenen Jahr des Vergleichsportals Idealo gezeigt, sinken die Preise. Allerdings, das ist die Kehrseite der Medaille, sind die Rabatte nicht immer so umfangreich, wie sich die Kund:innen das vorstellen – sie liegen im Schnitt knapp unter 10 Prozent.
Doch am meisten – das haben erst kürzlich wieder verschiedene Auswertungen von Preisvergleichsportalen bewiesen – kann man bei Vorjahresmodellen oder Auslaufmodellen sparen. Ein „Auslaufmodell“ ist in der Regel ein Gerät oder eine Produktversion, die vom Hersteller durch ein neueres Modell ersetzt wurde. Sobald ein Nachfolger angekündigt oder ausgeliefert ist, sinkt der Preis des Vorgängers – Händler räumen Lagerbestände, stoppen Produktionslisten oder bieten attraktive Bundle-Rabatte. Für Käufer ist das oft ideal: Man bekommt eine ausgereifte Technik, die im Alltag bewährt ist, zu einem deutlich günstigeren Preis als den ursprünglichen Listenpreis.
In vielen Warengruppen sind Vorjahresmodelle verschmerzbar
Am stärksten zahlen sich Auslaufmodelle in Kategorien aus, bei denen Technologie-Sprünge zwar sichtbar, aber nicht zwingend für jeden Nutzer relevant sind. Einige Produktgruppen bieten sich dabei besonders an, weil sie von hohem Preisverfall geprägt sind.
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Gute Chancen hast du beispielsweise bei Warengruppen, die einer gewissen Saisonalität unterliegen – und deren Waren kurz vor Weihnachten eher weniger gefragt sind. Ein klassisches Beispiel dafür sind E-Bikes und Fahrräder. Diese vereinen alle ungünstigen Eigenschaften: Sie sind groß und sperrig zu lagern, kommen jedes Jahr mit neuen Features heraus, deren Veränderungen aber nicht so groß sind, dass das Vorjahresmodell für viele ein absolutes No-go wäre, und sind im November oder Dezember wenig gefragt.
Als groß und sperrig gelten auch Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Kühlgeräte oder Geschirrspüler, aber auch Staubsauger oder Bügelstationen. Das ist ein weiterer Bereich, in dem Auslaufmodelle oft sehr attraktiv sind, denn die Technik ist langlebig, Energieeffizienzklassen schwanken nur schrittweise, und Händlerräumverkäufe führen zu hohen Rabatten.
Technik, die (auch nach einem Jahr noch) begeistert
Etwas anders gelagert ist der Fall bei Fernsehern, speziell Smart-TVs. Diese stehen in einer großen Varianten- und Modellvielfalt von verschiedenen Herstellern zur Verfügung, die aber Jahr für Jahr neue Modelle herausbringen. Die wiederum sind oftmals eher im Detail unterschiedlich, weswegen die Kund:innen aber trotzdem dazu gedrängt werden sollen, das neueste Modell haben zu wollen. Dadurch tauchen besonders bei OLED- und QLED-Modellen starke Nachlässe auf; gerade bei großen Diagonalen amortisiert sich der Rabatt spürbar. Wer daher mit einigen fehlenden Details leben kann, tut daher gut daran, ein Vorjahresmodell zu erstehen.
Nicht ganz so viel Lagerfläche nehmen Notebooks und Smartphones weg, doch auch sie unterliegen den unterschiedlichen Prozessorgenerationen. Lediglich in einem Punkt haben ältere Modellreihen hier Nachteile: So kann es sein, dass bei der Firmware weniger Software- und Sicherheitsupdates kommen – eine Politik, der die EU zumindest langfristig einen Riegel vorschieben will.
Insbesondere im PC-Markt hat das angekündigte Ende von Windows 10 aber zusätzlich dafür gesorgt, dass die Nachfrage nach neuen Geräten einmal mehr angeheizt wurde. Auch bei kleineren Elektrogeräten wie Kopfhörern oder Bluetooth-Lautsprechern bringen die großen Hersteller oft Jahr für Jahr eine neue Variante der beliebten Modelle heraus (meist mit der jeweiligen Zahl +1) – Veränderungen sucht man meist mit der Lupe.
Und der geradezu klassische Bereich, in dem „Auslaufmodelle“ eine wichtige Rolle spielen, ist die Modewelt. Gerade auch hier sind die Veränderungen im Detail zu suchen – und viele zeitlose Stücke müssen zügig abverkauft werden. In all diesen Bereichen lassen sich vor allem bei den Auslaufmodellen in den nächsten Tagen echte Tiefpreise finden.
Warum Auslaufmodelle häufig die besten Deals sind
Aus Käufersicht gibt es noch zwei praktische Vorteile, die insbesondere technische Geräte betreffen: Erstens sind Kinderkrankheiten in Hardware-Produkten oft schon beseitigt, weil das Gerät über Monate im Markt getestet wurde; zweitens sind Zubehör, Hüllen und Bewertungen für das Modell in großer Zahl verfügbar – das erleichtert die Kaufentscheidung und die Nutzung planbarer.
Gibt es bereits ein Nachfolgemodell, solltest du anhand von Featurelisten und unabhängigen Tests prüfen, worauf du verzichten musst, wenn du dich für das Vormodell entscheidest-Gerade bei Fernsehern oder Smartphones lohnt es sich meistens nicht, ein Modell gleich nach dem Release zu kaufen – sondern dann entweder das Vorjahresmodell zu erwerben oder zu kaufen, wenn das Release der nächsten Modellreihe kurz bevorsteht. Bei Fernsehern ist etwa das Jahresendgeschäft mit dem Black Friday oder Cyber Monday besonders interessant, weil zur CES in Las Vegas im Januar schon die 2026er-Modelle angekündigt werden.
Auf Erfahrungswerte anderer Kund:innen setzen
Letztlich gibt es aber noch einen Grund, warum das Vorjahresmodell eine gute Wahl sein kann: Es gibt ausreichend Kundenrezensionen, die aufzeigen, wo möglicherweise Schwächen eines Produkts sind und auf welche Dinge man sich dabei einlässt. Zudem haben Kund:innen oftmals schon entsprechende Reparaturvideos am Start, die zeigen, wie man kleinere Defekte selbst löst.
Wer Auslaufmodelle gezielt jagen will, sollte mehrere Informationskanäle parallel nutzen: Preisvergleiche, historische Preisverläufe (etwa über Keepa), Händlerbewertungen und unabhängige Testportale. Notizen zu Preisentwicklungen der letzten Wochen helfen, echte Rabatte von Marketing-Rabatten zu unterscheiden.
Praktisch, wenn man sich noch nicht ganz sicher ist, ist übrigens die verlängerte Rückgabefrist, die aufgrund der Weihnachtseinkäufe viele Händler während Black Week anbieten. Die solltest du allerdings tatsächlich nur nutzen, um zu klären, ob beispielsweise das Notebook mit dem älteren Prozessor ausreichend schnell ist.
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