Vor vierzig Jahren kam das erste Microsoft-Betriebssystem auf den Markt. Damit begann nicht nur die Erfolgsgeschichte des Softwareanbieters, sondern auch die heimischer PCs.
Jeder soll ganz leicht einen Computer nutzen können: Das ist das Versprechen, das Microsoft vor genau vierzig Jahren erfüllen will – mit Windows1.0, der ersten grafischen Benutzeroberfläche für Computer, die am 20. November 1985 ausgeliefert wird. Bis dato ist die Nutzung von Computern sehr komplex. Operationen erforderten die Eingabe komplizierter Befehle. Das neue Programm macht es leichter: Erstmals können sich Nutzerinnen und Nutzer durch die Anwendungen klicken.
Weitere Innovation: die leichtere Nutzung von angeschlossenen Geräten wie zum Beispiel von Druckern. Ebenfalls mit dabei: Microsoft Write, ein Textverarbeitungsprogramm, und das Zeichenprogramm Paint, das noch heute zum Lieferumfang des Betriebssystems gehört.
Das „Fenster“ zur digitalen Welt
Mit den Jahren wird Windows für die meisten Menschen zum „Fenster“ fürs Digitale – und Microsoft erwächst vor allem dank des Betriebssystems vom Zwei-Mann-Betrieb zum globalen Tech-Giganten. Bill Gates, der das Unternehmen mit seinem Freund Paul Allen gegründet hatte, brachte es 1991 so auf den Punkt: „Unsere Strategie kann man in ein Wort zusammenfassen: Windows.“
Doch bis zum großen Erfolg dauert es noch etwas. Erst mit Windows 3.0 erlangt Microsoft als Softwareanbieter eine breitere Akzeptanz. Dazu trägt eine weiterentwickelte Nutzeroberfläche bei. Neu sind auch die Spiele Solitaire, Hearts und Minesweeper. Sie haben mittlerweile Kult-Status.
Die Microsoft-Gründer: Bill Gates und Paul Allen.
Microsoft-Durchbruch mit Windows 95
Den großen Durchbruch schafften Microsoft und Windows aber erst mit Windows 95. Es macht die Kommunikation über das Internet möglich. Hinzu kommen Startmenü, Taskleiste und die Möglichkeit zum Ausführen mehrerer Programme: ein Paket, das ankam. Die Verkaufszahlen stiegen und stiegen.
„In den 90er und 2000er Jahren hatte Microsoft eindeutig eine Monopolstellung mit Windows, nicht zuletzt durch Knebelverträge mit den PC-Herstellern. Jeder Computer wurde serienmäßig mit Windows ausgestattet, ob man wollte oder nicht“, sagt ARD-Digital-Experte Jörg Schieb.
Großer Durchbruch für Microsoft: Windows95.
Erfolge nach Windows-Flops
Doch es gibt auch Windows-Flops: beispielsweise Windows ME. Es ist zu langsam und läuft nur sehr instabil. Oder Windows Vista. Zahlreiche Geräte lassen sich schlicht nicht mit Computern verbinden, auf denen das Betriebssystem installiert ist.
Spätestens seit Windows 10 aber ist Microsoft zurück in der Spur. Nachdem der Support für diese Variante im Oktober offiziell eingestellt wurde und es nur noch bis 2026 Sicherheitsupdates für Europa gibt, wird Nutzerinnen und Nutzern der Umstieg auf die aktuelle Variante, Windows 11, empfohlen.
Windows 11 ist die aktuelle Version des Microsoft-Betriebssystems.
Auf dem Weg ins KI-Zeitalter
Statistiken zeigen: Auch vierzig Jahre nach der Erstversion ist Windows als Betriebssystem nicht wegzudenken. Noch immer beträgt der globale Marktanteil rund 70 Prozent, so Zahlen vom Juli 2025. Damit lässt Microsoft die größten Konkurrenten wie MacOS (rund acht Prozent) und Linux (rund vier Prozent) weiter deutlich hinter sich.
Und auch andere Microsoft-Programme wie Word, Excel oder Office sind allgegenwärtig. Das gilt auch für weitere Zukunftsanwendungen wie Künstliche Intelligenz (KI). „Microsoft ist im KI-Bereich top aufgestellt. Sie haben große Anteile an OpenAI, dem bekannten Chatbot“, sagt Experte Schieb. „Sie integrieren die KI in alle Produkte wie Windows, Office und auch in der Cloud. Und verdienen auch noch mehrfach daran mit.“
Mit Informationen von Shafagh Laghai, WDR
