Ich gehöre zur Generation X und wuchs lange vor der Übernahme des digitalen Zeitalters auf.
Ich bin erleichtert, dass Smartphones, Instagram und Snapchat nicht existierten, als ich jünger war.
Kürzlich, bei einem Oasis-Konzert, bestand der Großteil dessen, was ich sehen konnte, aus den Bildschirmen anderer Leute.
Ich habe diesen Herbst ein Oasis-Konzert besucht, nachdem ich teure Last-Minute-Tickets für die obersten Plätze gekauft hatte. Es war großartig, aber mein Mann und ich haben jeweils 275 US-Dollar (240 Euro) dafür bezahlt, dass wir die Band größtenteils durch die Smartphone-Bildschirme der Fans vor uns sehen konnten. Sie müssen während mindestens eines Drittels der Show Fotos oder Videos gemacht haben.
Ich gehöre zur Generation X und habe in meinem Leben schon eine Reihe von Konzerten besucht. Mein Partner, ein Baby-Boomer, geboren 1961, gibt an, im Laufe seines Lebens über 100 Konzerte besucht zu haben. Eine seiner Lieblingsbands aus den 1970er Jahren hat er sogar insgesamt 34 Mal gesehen.
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Ich persönlich war am meisten von einem U2-Konzert im Wembley-Stadion in London Ende der 1980er Jahre beeindruckt, das ich mit einer Gruppe von Freunden aus dem College besucht habe. Natürlich hatte damals keiner von uns ein Handy. Wir tanzten und sangen aus vollem Herzen. Fast 40 Jahre später schätze ich die Erinnerung daran, unplugged zu sein, viel mehr, als mir Sorgen zu machen, ob ich das beste Foto oder Video für Instagram oder Facebook gemacht habe.
Smartphones können so ablenkend sein, dass es schwerfällt, den Moment richtig zu genießen
Obwohl ich für Technologie dankbar bin, wünschte ich, sie wäre nicht so allgegenwärtig. Es ist natürlich nicht nur bei Konzerten so. Letztes Jahr klingelte während einer Broadway-Show ein Handy. Es gehörte der Frau neben mir, die hektisch in ihrer Handtasche suchte. Sie nahm ab – und sprach so laut, dass ich ihre Pläne nach der Aufführung mitbekam. Ich warf ihr einen kalten Blick zu, aber niemand sonst reagierte.
Ich habe auch schon viele Schulaufführungen erlebt, bei denen mir ein überengagierter Elternteil mit Smartphone die Sicht versperrte. Wer möchte schon eine Aufnahme des gesamten Events sehen?
Ich muss keine Fotos meiner Kinder aus allen Blickwinkeln machen. Das hindert aber andere nicht daran, die Gänge zu blockieren oder sich vor anderen Eltern hinzuknien, um dies zu tun. Selbst wenn sie ihr Handy nicht direkt in meiner Sichtlinie halten, kann das Licht des Bildschirms ablenken. Außerdem übt es Druck auf die Kinder aus, für so viele Fotos wie möglich zu posieren, bis der Erwachsene mit dem „perfekten“ Bild zufrieden ist.
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Ich habe bei meiner Familie Maßnahmen ergriffen, aber ich bin auch nicht perfekt
Bei meiner eigenen Familie habe ich seit Jahren versucht, Handys während der Mahlzeiten zu verbieten. Die Kinder sind ständig auf Tiktok; ihr Vater liest zwischen den Bissen die „Wall Street Journal“-App. Das hat mich zu extremen Maßnahmen getrieben, wie Geräte vor Mittag- und Abendessen in eine Box zu sperren – alles, um Gespräche zu fördern. Schwer zuzugeben, aber meine Methoden sind größtenteils gescheitert, weil ich meist nach fünf Minuten nachgebe. Das Jammern ist einfach unerträglich, und es ist leichter, nicht zu widerstehen.
Aber ich bin auch keine Heilige. Im Juni haben wir unseren Hochzeitstag gefeiert und ich ertappte mich dabei, heimlich meine Nachrichten im Restaurant zu checken. Wenn ich nur sagen könnte, dass mein Mann an der Bar oder auf der Toilette war…
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