Der ukrainische Kampfpilot Vadym Voroshylov nannte die schwedische Gripen das einzige Flugzeug, „für das ich meine Seele verkaufen würde“.
Er bezeichnete den Jet als ideale Lösung für die Ukraine – sowohl im aktuellen Krieg als auch mit Blick auf die Zukunft.
Viele westliche Experten sehen in der Gripen das bestgeeignete Kampfflugzeug für die Ukraine, da sie speziell für den Einsatz gegen Russland konzipiert wurde.
Ein ukrainischer Kampfpilot sagt, es gebe nur ein einziges Flugzeug, für das er seine Seele verkaufen würde: die schwedische Gripen. Vadym Voroshylov, ein bekannter ukrainischer MiG-29-Pilot mit dem Rufnamen Karaya, schrieb diese Woche auf Instagram, dass die JAS-39 Gripen „das einzige Kampfflugzeug der Welt ist, für das ich meine Seele verkaufen würde“.
Er bezeichnete den Jet als „ideale Option“ für die Ukraine – sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft – und lobte insbesondere seine Zuverlässigkeit. Voroshylovs Beitrag erschien kurz nachdem die Ukraine und Schweden eine Absichtserklärung über die Lieferung von bis zu 150 JAS-39 Gripen E-Kampfflugzeugen unterzeichnet hatten. Die E-Variante ist die neueste und technologisch fortschrittlichste Version der Gripen.
Der Jet wurde ursprünglich mit Blick auf einen möglichen Krieg mit Russland entwickelt – also genau für die Art von Konflikt, die heute in der Ukraine stattfindet. Viele Militärexperten halten die Gripen daher für eine sehr geeignete Option für die ukrainische Luftwaffe.
Die Gripen ist darauf ausgelegt, auch dann einsatzfähig zu bleiben, wenn Luftwaffenstützpunkte zerstört werden. Sie benötigt deutlich weniger Wartung als viele andere westliche Jets – ein klarer Vorteil in einem Krieg wie dem russischen, bei dem Flugplätze häufige Ziele sind und Drohnen- sowie Raketenangriffe kaum sichere Orte zurücklassen.
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Der Lieblingsjet eines Piloten
Voroshylov, der im Jahr 2022 als Held der Ukraine ausgezeichnet wurde und seitdem immer wieder Schlagzeilen machte – unter anderem für den Abschuss von zwei Raketen und fünf Drohnen während eines Angriffs auf die Stadt Winnyzja – teilte auf Instagram auch eine Liste von Gründen, warum er unbedingt in einer Gripen fliegen möchte.
Russland greift regelmäßig ukrainische Stützpunkte und Flugplätze an – mit Shahed-Drohnen, Kalibr-Marschflugkörpern, Iskander-Raketen und anderen Waffen. Voroshylov erklärte, dass der schwedische Kampfjet genau für solche Szenarien entwickelt worden sei, in denen der Gegner gezielt Luftwaffenbasen angreife.
Der Jet könne auch von beschädigten Flugplätzen aus operieren, sagte er. Die Lufteinlässe der Gripen befinden sich seitlich am Rumpf, was das Risiko verringert, dass die Triebwerke Splitter oder kleine Munitionsreste einsaugen. Diese Anordnung, so Voroshylov, reduziere zudem die Radarsichtbarkeit des Flugzeugs.
Ein weiterer Vorteil: Die Gripen kann betankt werden, während das Triebwerk läuft, und ist innerhalb weniger Minuten wieder startklar – Fähigkeiten, die laut Voroshylov im Krieg lebensrettend sein können. „Jede Sekunde zählt“, sagte er. Die schwedische Gripen sei dafür gebaut, schnell wieder in die Luft zu gehen. Zudem kann die Gripen mit der Meteor-Langstrecken-Luft-Luft-Rakete des europäischen Herstellers MBDA bewaffnet werden.
Voroshylov hob außerdem hervor, dass die Gripen sowohl US-amerikanische als auch europäische Waffen einsetzen könne – ein großer Vorteil für die Ukraine, die derzeit mit einer Vielzahl westlicher Systeme kämpft, die sie von ihren Verbündeten erhalten hat. Ein weiterer Pluspunkt: Die Gripen gilt als einer der günstigsten und effizientesten modernen Jets im Betrieb. Voroshylov betonte, dass die Gripen pro Flugstunde sogar günstiger sei als die MiG-29 – ein klarer Vorteil für die Ukraine auf lange Sicht.
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Die Zukunft der ukrainischen Luftwaffe
Der Jet wäre nicht nur ein Gewinn für die ukrainische Luftwaffe, sondern auch für die ukrainische Rüstungsindustrie. Der schwedische Hersteller Saab, der die Gripen produziert, erklärte, er sei bereit, eine Endmontageanlage für Gripen-Jets in der Ukraine zu eröffnen – und könne Teile der Produktion dorthin verlagern, falls das Abkommen mit der Ukraine zustande komme.
Die ukrainische Luftwaffe besteht derzeit vor allem aus veralteten, sowjetischen Flugzeugmodellen wie der MiG-29, verfügt aber mittlerweile auch über einige westliche Jets, die ihr von Partnerstaaten zur Verfügung gestellt wurden – darunter die amerikanische F-16 und die französische Mirage. Die schwedische Gripen steht schon lange auf Kyjiws Wunschliste, aber erst jetzt kommt Bewegung in die Sache.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, er rechne damit, dass die ersten Gripen-Jets bereits im kommenden Jahr geliefert werden könnten. Wie viele Flugzeuge zur ersten Lieferung gehören und wann weitere folgen, ist derzeit noch unklar.
Ukrainische Piloten werden bereits an der Gripen ausgebildet, doch es dürfte noch umfangreiche Arbeit bevorstehen, da die Ukraine derzeit eine äußerst heterogene Flotte unterschiedlichster Flugzeuge einsetzt. Ein Vorteil dieser Vielfalt ist jedoch, dass sie den Übergang zu einer stärkeren Ausrichtung an westlichen Streitkräften unterstützt.
Vadym Voroshylov hatte sich schon lange dafür eingesetzt, dass die ukrainische Luftwaffe moderne Jets aus dem Westen erhält. Als er 2023 für die Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen warb, sagte er, diese Jets würden helfen, die Ukraine zu einem stärkeren „Schutzschild“ für die demokratische Welt zu machen.
